*Tod eines Königs*

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POV Thomas

Wir waren gerade alle in einer Bar, als uns die traurige Nachricht erreichte. Laut dem Insider geht es Laurena und Blanche körperlich gut, doch es ihnen seelisch ging, konnten wir uns nur schwer ausmalen. Wie es mir ging? Beschissen, wie denn sonst. Meine Freundin war in den Fängen des wahrscheinlich schlimmsten Psychopathen ganz Amerikas, der Anführer unserer Gang war tot und wir hausten in irgendeinem ehemaligem Motel, welches die Gang von Kurwa für sich bezogen hat. Es war abgelegen in einem kleinen Vorort von LA und sehr unauffällig. Noch mehr schockierte mich die Tatsache, dass der Schneekönig Laurenas Vater war. Ich hatte keine Ahnung, was sie gerade durchmachen musste...

Ich betrat den Hof des Nebenquartiers der Red Maffia, wo wir uns alle gesammelt hatten. Ein Lichtermeer aus Kerzen war über das gesamte Areal verteilt. In der Mitte lag ein Gewehr, welches unserem Anführer gehörte. Es war durch und durch Gold, mit einem Wolfskopf verziert und seine Initialen waren eingraviert. Shooter hatte es ihm kurz nach seiner Ernennung zum Hüter anfertigen lassen, seither hat Alpha es nie aus den Augen gelassen und es sich über seinem Schreibtisch aufgehängt. Speedy unterhielt sich noch ein wenig seitlich mit einigen Hütern, die Stimmung war den Umständen entsprechend gedrückt. Shooter und Alex schienen besonders betroffen zu sein, Lydia und Ivy stützten sich gegenseitig und tranken etwas. Auch Dylan und Chris stießen auf den Tod des Anführers an. Ich wollte kurzerhand mit niemandem sprechen..

Ich ging ein wenig herum und entdeckte meine kleine Schwester Rebecca, welche neben Natalia Platz genommen hatte. Die Beiden schienen in ein sehr vertieftes Gespräch verwickelt gewesen zu sein, somit ging ich ein Stück weiter. Dort befanden sich Jo und der amerikanische Teil des Machiavelli Clans, also Mario, Fabricio und Antonio. Auch sie schienen sich ordentlich Gedanken zu machen. Antonio, so wie der Italiener nunmal war, sprach jedoch schon offen über Angriffsmöglichkeiten, oder weitere Dinge wie Flucht der weniger gut ausgebildeten Mitglieder. Vor allem seine Schwester Natalia bereitete ihm Kopfzerbrechen, es fielen Sätze wie - wir können sie in der Zwischenzeit zu unseren Verbündeten nach Mexico oder El Salvador bringen, dort sind sie zumindest sicherer als hier. - El Salvador? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du schickst sie in ein Kriegsgebiet? - Recht hast du was ist mit der Karibik, da kenne ich auch ein paar Leute!- Meinst du Havanna? Das wäre eine gute Option!

Die Red Maffia sah ebenso bedrückt aus, Kurwa war niedergeschlagen hoch 10. Schwuletti Betti hatte sich um die gesamte Dekoration des heutigen Abends gekümmert und keine Kosten gescheut. Die anderen Mitglieder haben widerwillig geholfen, doch bei sowas ist mit ihm nicht gut Kirschen essen. Das war für ihn eine ernste Angelegenheit. Er kaufte Unmengen an Rosen und Blumen, besorgte die Kerzen und suchte das Gewehr von Alpha auf, lies es polieren und in vollem Glanz erstrahlen.

"Bitte sammelt euch!", rief Speedy und gab mir ein Zeichen, dass ich zu ihm kommen soll, was ich auch tat. Die Hüter sollten an seiner Seite stehen, wenn er seine Ansprache hielt. Wir standen auf einem Podest. In der Mitte war Speedy persönlich und links sowie rechts von ihm seine engsten Vertrauten. Alle stellten sich um uns herum hin und die Anführer der jeweiligen Gangs gesellten sich zu und auf das Podest.

"Ich begrüße hiermit Jeden, der uns heute Abend Gesellschaft leistet. Uns haben heute traurige Nachrichten erreicht und wir werden nun unserem ehemaligen Anführer gedenken und ihm die letzte Ehre erweisen, so schwer es uns auch fällt.
Alpha, früher bekannt als Wolfgang, war ein ehrenhafter Mann und das ohne jeden Zweifel!
Seine Geschichte ist hier Vielen bekannt, doch möchte ich erneut darüber einige Worte verlieren. Er verlor sehr früh seine Eltern und landete auf den unbarmherzigen Straßen von New York, musste sich allein durch sein Leben schlagen. Er war ein Magnet für Ärger, war einige Male im Gefängnis, doch seinen Plan hat er nie aus den Augen verloren und immer zielstrebig verfolgt.
Das hier, was ihr heute seht war sein Ziel. Eine Familie aufzubauen, seine Freunde zusammen zu führen, Menschen eine Heimat zu bieten die keine haben und alle unter ein Dach zu bringen. Wir gehören alle zusammen und er hat uns heute ein aller letztes Mal in seinem Namen zusammen gerufen.
Seine Schützlinge, welche er aus den Waisenhäusern oder von der Straße aufklaubte, waren für ihn wie seine Kinder. Er hat mir oft erzählt, dass er sich gewünscht hätte, dass ihn damals selbst jemand zu sich geholt hätte. Das damals jemand für ihn gesorgt hätte, doch er hatte niemanden.
Er hat uns ausgebildet, natürlich mit der Unterstützung der Hüter und jedes Einzelnen von euch, doch er hat es begonnen und nie daran gezweifelt.
Die Hüter, welche zu seiner Unterstützung die jeweiligen Fraktionen leiten, waren für ihn seine treuesten Begleiter und für ihn gleichgestellt. Für ihn war das eine Demokratie, auch wenn das für die Meisten nicht so wirkte. Jeder Hüter hat an seinen Entscheidungen Teil gehabt, hat Ratschläge oder Verbesserungen hervor bringen dürfen. 
Er hat mich auch immer daran erinnert, dass jeder von euch hier wichtig ist, denn wenn auch nur ein Glied der Kette schwach ist, kann der Rest davon noch so stark sein, die Kette wird trotzdem reißen. Hier vor euch zu stehen und euch sagen zu müssen, dass er von uns gegangen ist, tut mir mehr weh, als ihr es euch denken könnt. Er war mein bester Freund, mein Gefährte und meine Ersatzfamilie, gleich wie ihr alle. Das ich nun, das Amt des Anführers beziehen darf, ist keine große Freude für mich, denn ich hatte gehofft, dass ich das nicht tun müsste.. Sangster bitte!", sagte er und übergab mir das Wort. Alle Anwesenden klatschten noch ehrenvoll.

"Wir führten Krieg gegen die Wölfe, damals waren wir noch bekannt als Shadow Hunters. Einen aussichtslosen und grausamen Krieg, doch dank einigen Hüter war es uns möglich, den Weg zueinander zu finden. Alpha war stets bemüht uns hier zu integrieren und das hat er auch geschafft. Wir wurden dank ihm, Teil dieser Familie, wie es Speedy schon erwähnt hat. Egal welche Probleme auftraten, er war stets bemüht die beste Lösung für Jeden zu finden, wie zum Beispiel bei meinem besten Freund Dylan, welcher seit kurzem bei den Auszubildenden Jägern weilt. Ich danke ihm, für alles was er möglich gemacht hat und kann heute guten Gewissens sagen: Ich verabschiede mich heute nicht von einem ehemaligem Feind, sondern von einem guten Freund.", beendete ich meine Worte, die Anwesenden klatschten erneut.

Kurwa, die Anführerin der Red Maffia trat hervor. "Wir Kurwas würden heute nicht sein hier, wenn Alpha nicht gewesen wäre. Wir hätten nie gewonnen die Krieg. Ohne seine Unterstützung, wir wären heute alle tot! Alpha ist auch gestorben, in unsere Namen, wegen unsere Krieg. Deswegen Kurwas heute alle Gebete zu diese Mann! Diese Mann, welche uns wollte helfen! Diese Mann, welche ist gestorben wegen uns. Ihm hätte sein können egal, doch das nicht gewesen seine Stil! Er sein Ehrenmann! Wir niemals werden vergessen und immer behalten in unsere Herzen Kurwa!", meinte sie mit Tränen in den Augen und der Applaus für die aufrichtigen Worte war erneut zu vernehmen.

Als letzter Antonio vor, welcher den Maciavelli Clan vertritt. "Amici! Vor vielen Jahren sind wir hierher gekommen und haben nach Asyl gesucht, da wir vertrieben wurden. Alpha hat dem zugestimmt und wir konnten uns wieder ein kleines Imperium mit guter Zusammenarbeit aufbauen. Ich und Jo, welcher die Werkstätten leiten, hätten die Tuning Einheiten nie so aufbauen könne, hätten wir ihn nicht gehabt. Er war wahrhaftig ein ehrenvoller Mann und ich danke ihm für alles, was er für mich und meine famiglia getan hat. Auch er ist ein Teil davon geworden und hat mich so respektiert, wie ich es eigentlich nur damals in Napoli und Sicilia gewohnt war. Meine sorella Rebecca lies er in der Kampfkunst ausbilden und hat sie zu einer starken Frau gemacht, Laurena hat sie zu einer starken Frau gemacht! Diese Schuld in der ich stehe, ist eine Frage von Ehre und zu begleichen! Und das werde ich bei meinem Blute und im Namen der heiligen Mutter Maria! Ruhe in Frieden mein Freund. I nomine patris, et filii et spiritus sancti.", bei seinem letzten Satz machten alle Mitglieder des italienischem Clans das Kreuzzeichen.

Danach wurde ein großes Feuer in der Mitte des Platzes entzündet. Ab da sprach niemand mehr ein Wort. Mehrere Mitglieder hielten in dieser Nacht die Totenwache, was bedeutete, dass man die ganze Nacht das Feuer bewachte, damit der Verstorbene mithilfe der Flammen in den Himmel aufsteigen konnte. Ein Glaube, welcher in den Gangs von New York schon länger vertreten war.

An diesem Tag, hat New York seinen wahren König verloren.




Ein bisschen ein langweiliges Kapitel ich weiß, aber dafür schenke ich euch heute noch eins! Das hier ist zum Gedenken an Alpha, da er doch eine sehr große Rolle eingenommen hat! RIP mein Freund.

Gangsta's Paradise 2 (Thomas Sangster FF) der Schneekönig von LAWhere stories live. Discover now