Kapitel 61

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Rauschend zischte der Klatscher an meinem Ohr vorbei, während ich mühe hatte, mich auf dem Besen zu halten

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Rauschend zischte der Klatscher an meinem Ohr vorbei, während ich mühe hatte, mich auf dem Besen zu halten. Das Wetter hatte sich rapide verschlechtert, weshalb die Quidditch Ausscheidung nun Einiges von den Schülern abverlangte – gleichzeitig erleichterte mir eben jener peitschende Regen, die Weizen von der Spreu zu trennen. Zwei der zehn Kandidaten hatten ihren Ehrgeiz in dem Moment vom Besen geworfen, als die ersten Blitze die fernen Bergspitzen erhellten wie flackernde Kerzenlichter.

Mit einem Tempo, dass den besten Sucher Konkurrenz gemacht hätte, verschwanden sie zurück hinter die sicheren Mauern Hogwarts. Doch Flinkheit glich nicht die dicke Haut aus, welche man für diese Sportart benötigte. Bei Quidditch machte man sich nichts aus schlechten Wetterbedingungen – nur das Spiel zählte. Zumindest suchte ich diese Einstellung bei meinen Spielern.

Nun blinzelte ich jedoch zu einem kleinen Punkt schräg über mir, welcher mich soeben fast einen Kopf kürzer geschlagen hätte.
„Du sollst die Klatscher von deinen Teamkameraden fernhalten und sie nicht versuchen, damit umzubringen", brüllte ich ihm zu und sein Besen sank einige Meter zu mir herunter, bis ich seinen schuldbewussten Gesichtsausdruck ausmachen konnte.

„Ich habe eigentlich vor mich gezielt, nicht schräg unter mich", trieb der Wind seine erhobene Stimme zu mir. Sein Griff festigte sich um seinen Besen, als eine weitere Böe an ihm zerrte. Der Regen hatte sich durch unsere Klamotten bis zu unserer Haut durchgeschlagen und erschwerte es das Gleichgewicht zu halten.

Ich nickte resigniert und versuchte noch nicht alle Hoffnung zu verlieren, als der Junge, welcher sich für die Position des Suchers bewarb, mit vollem Tempo das Besenende seines Kameraden mit sich riss, als er dem Schnatz nachjagte. Ich hatte es hier, allem Anschein nach, mit einem Haufen unkoordinierter Wichtel zutun – die nichts als sich selbst im Kopf hatten. Teamwork schien jedem Einzelnen ein Fremdwort. Um dem Chaos irgendwie Einheit zu gebieten, erklärte ich dem Jungen neben mir, dass er den Klatscher früher treffen musste, wenn er ihn vernünftig lenken wollte. Bevor ich dem Sucher nachjagte, um weiteren kollateral Schäden auf seiner Hetzjagd nach dem Schnatz zuvorzukommen.

Am Ende des Nachmittags hatte ich es gegen alle Widrigkeiten dennoch geschafft, beinah alle Positionen zu meiner Zufriedenheit zu besetzen – nur die Positionen des Suchers und eines Treibers bereiteten mir noch Kopfschmerzen. Der einzige Junge, der sich für den Sucher beworben hatte, Dustin Longfort, erschien mir bei aller liebe eher eine Gefahr für das Team als eine Bereicherung. Und nachdem mich drei weitere Klatscher nur haarscharf verfehlt hatten, war ich mir sicher, dass Adam Queen versucht hatte, einen Mordanschlag auf mich auszuüben – denn es war mir schleierhaft, wie oft man so zielsicher falsch zielen konnte.
Er stellte ein Risiko da, welches ich nicht in kauf nehmen konnte, weshalb ich nun mit der Aufgabe gesegnet war, zwei andere geeignete Spieler zu finden.

Frustriert und bis auf die Socken durchnässt stapfte ich die letzten Treppenstufen zu den Schulsprecherräumen, gedanklich schon unter einer heißen Dusche. Doch als ich den runden Raum betrat, begrüßten mich neben einem knisternden Feuer auch meine Freunde samt Lily, welche über ein Buch gebeugt in einem der Sessel kauerte, während sie gedankenverloren an ihrer Unterlippe knabberte. Augenblicklich durchströmte mich eine kribbelnde Hitze, die mich meine bibbernden Glieder für den Moment vergessen ließ. Ich war schon immer verzaubert davon, wie tief sie sich in den Seiten eines Buches verlieren konnte.

Du bist mein Schnatz - Eine Jily Story -Donde viven las historias. Descúbrelo ahora