Gefangen II (Tag 10)

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Ein verlassenes Krankenhaus bei einem Schneesturm (in meinem Fall Unwetter, weil ich nicht glaube, dass es auf Hawaii Schneestürme gibt😂)

Mit der einen Hand presst Danny fest auf Steves Schusswunde im Bauch und mit der anderen versucht er, das Auto bestmöglich auf der Straße zu behalten. Das gestaltet sich als ziemlich schwierig, da der Sturm bereits katastrophale Ausmaße angenommen hat. Bäume, Schrott und sogar Teile von Häusern fliegen auf die Fahrbahn. Kein Mensch ist mehr draußen und Danny wird bewusst, dass er etwas unternehmen muss, denn zum Krankenhaus schaffen sie es niemals rechtzeitig bevor sie weggeblasen werden.

Plötzlich fällt ihm ein, dass hier in der Nähe eine Tages-Tierklinik ist, die jedoch wie die meisten anderen Einrichtungen, die nicht lebensnotwendig sind, wegen dem Sturm gesperrt ist. Egal, denn Steve braucht jetzt sofort eine Desinfektion und Wundversorgung, wenn er keine Entzündung bekommen möchte.

Danny biegt ab, als er das Schild der Klinik sieht und bleibt mit quietschenden Reifen vor dem Gebäude stehen. Fast hätte er seine Autotür nicht auf bekommen, da der Wind sie wie mit riesigen Armen zuhält. Es gelingt ihm schließlich auszusteigen und auch das Auto zu umrunden. Irgendwie schafft er es Steve ins Innere zu bringen.

Er legt ihn auf eine Liege und blickt sich dann panisch um. An einer Wand des Behandlungs-Raums stehen Regale, die mit allen möglichen Spritzen, Verbänden, Pflastern und medizinischen Utensilien befüllt sind. Danny schnappt sich ein Paar steriler Handschuhe, Desinfektionsmittel, Kompressen und Verband. Dann schneidet er den orangenen Gefängnis-Overall auf und versucht schnell die Schusswunde zu säubern. Mit beiden Händen drückt er Kompressen auf die Wunde und schafft es tatsächlich die Blutung ein wenig zu stoppen. Er weiß, dass er sofort Hilfe organisieren muss, doch ersteinmal war es wichtig, dass Steve nicht verblutet.

,,Verdammt!", ruft Danny, als er sieht, dass er kein Handysignal hat. Das liegt sicher an den eingestürzten Masten.

,,Danno?"

Sofort dreht er sich um und stellt erleichtert fest, dass Steve wieder bei Bewusstsein ist. ,,Steve!" Danny laufen Tränen über das Gesicht. Einerseits, weil er erleichtert ist, dass sein Freund wieder wach ist, und andererseits, weil er Angst hat, dass er niemanden erreichen kann. ,,Was ist passiert?", fragt Steve leise. ,,Im Gefängnis gab es irgendeinen Einbruch und du wurdest angeschossen. Dich wollte jemand entführen, aber ich konnte ihn ausschalten und jetzt sitzen wir hier fest."

Verwirrt blickt Steve ihn an. ,,Wie meinst du das?" Danny seufzt. ,,Durch den Sturm haben wir es nicht zum Krankenhaus geschafft... Und jetzt sind wir hier in dieser verlassenen Tierarztpraxis... Und das Handysignal ist weg und... Und..." Danny fängt an zu schluchzen. ,,E-es tut mir so leid, Steve!" ,,Hey, Danno", Steve legt ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Es ist nicht deine Schuld. Wir kommen hier raus, okay?" Danny nickt. ,,O-okay."

Danny könnte sich Ohrfeigen: Steve ist verletzt und trotzdem derjenige, der ihn beruhigen muss. ,,Was machen wir jetzt?", fragt er Steve. ,,Hast du schon versucht, Hilfe über Funk anzufordern?" Danny schüttelt den Kopf. ,,Mein Funkgerät ist im Auto. Ich hole es schnell. Bewegen dich nicht von der Stelle!" ,,Das kann ich eh nicht. Schon vergessen, ich habe eine Schusswunde im Bauch." ,,Als ob dich das schon jemals abgehalten hätte, etwas Dummes zu unternehmen", murmelt Danny. Dann wendet er sich ab und geht in Richtung Ausgang.

,,Warte, Danno", hält ihn Steve noch schnell zurück, ,,sei vorsichtig, okay? Der Wind ist echt brutal." ,,Ai ai, Captain", antwortet Danny. ,,Ein Verletzter reicht."

Steve legt seinen Kopf wieder auf die Liege und atmet tief durch. Hoffentlich passiert Danny nichts! Eigentlich ist es unnötig, sich Sorgen zu machen, da Danny nur unbeschadet ein paar Meter zu seinem Auto hin und wieder zurück schaffen muss, aber Steve liebt ihn eben einfach. Schon fast ein Jahr sind sie jetzt schon ein Paar und Steve ist sich sicher, dass er nie wieder ohne den blonden Sturkopf leben will und kann.

McDanno OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt