Segeln

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,,Komm schon, Danno! Das wird lustig!" Wehement schüttelt er den Kopf. ,,Nur über meine Leiche, Steven!" ,,Jetzt übertreibst du aber." Wieder schüttelt Danny den Kopf und Steve hat Angst, dass er bald ein Schleudertrauma hat. ,,Es ist nicht übertrieben! Ich werde ganz bestimmt nicht mit dir in einen schwimmenden Sarg steigen!" ,,Mein Gott, du kleine Dramaqueen, ich will doch nur mit meinem Freund segeln gehen, ist das zu viel verlangt? Und wer hat etwas von Sarg gesagt?!" Danny verdreht die Augen. ,,Ich hasse Wasser! Also warum sollte ich mich freiwillig auf ein Boot begeben, was von Wasser umgeben ist? Außerdem geht immer etwas schief, wenn ich etwas mit dir mache! Du ziehst Gefahren ja geradezu an!"

Danny dreht sich um und läuft in den Garten. Mit dem Rücken zu Steve bleibt er stehen und blickt auf das Meer. Warum musste das so ausarten? Es ist ja nicht so, dass er nicht mit Steve segeln möchte, er hat aber einfach Angst davor. Steve macht sich Vorwürfe, dass er Danny dazu gedrängt hat, mit ihm segeln zu gehen. Dafür muss er sich dringend entschuldigen. Er geht zu Danny heran, umarmt ihn von hinten und legt seinen Kopf Dannys Schulter. ,,Es tut mir leid", sagt er leise. ,,Nein, mir tut es leid. Es ist ja nicht so, dass ich nicht möchte. Ich habe einfach Angst." ,,Musst du nicht." ,,Ich weiß. Okay, ich komme mit." ,,Wirklich?", erstaunt blickt Steve auf. ,,Ja", lächelt Danny. Hätte er damals gewusst, wie dieser Ausflug enden würde, hätte er es sich eventuell anders überlegt...

~Einige Tage später~

,,Bereit, Danno?" ,,Mhhhh...", meint er nur mit einem kritischen Blick auf das Wasser vor seinen Füßen. Dann gibt er sich einen Ruck und betritt das Boot. ,,Okay, auf geht's." Steve macht das Boot ab und steuert es aus dem Hafen. Der Wind steht gut und sie kommen schnell voran. Danny sitzt vorne auf der Rehling und sonnt sich, während Steve die ganze Arbeit macht. Als sie weit genug von der Küste entfernt sind, wirft Steve den Anker und nimmt zwei Biere aus der Kühlbox, mit denen er zu Danny gibt. ,,Auf uns", sagt er. ,,Wohl eher auf mich, dass ich dir vertraue", sagt Danny sarkastisch und Steve lacht. ,,Also dann: Auf dich!" Zufrieden grinsend nimmt Danny einen Schluck und lehnt sich entspannt zurück. ,,Schau, ist doch gar nicht so schlimm, oder?" ,,Ja, könnte schlimmer sein", sagt Danny. Genau in diesem Moment fährt ein Schnellboot an ihnen vorbei.

,,Runter ", schreit Steve, sobald er den Schützen auf dem anderen Boot sieht. Er zieht Danny nach unten. Zum Glück fährt das Boot sofort weiter und sie hören die Motorgeräusche in der Ferne verschwinden. Danny dreht sich zu Steve um und reißt erschrocken die Augen auf. ,,Babe, du... Du blutest!"

Steve nickt und presst mit verzogenem Gesicht seine Hände auf den Bauch. Danny ist kurz davor, in Panik auszubrechen, als er seinen Freund so sieht, doch sein Gehirn schaltet glücklicherweise schnell auf Krisen-Modus um. Er zieht sich sein Hemd aus und drückt es auf die Blutung. Innerhalb weniger Sekunden sickert das Blut jedoch bereits durch.

Steve hat mittlerweile die Augen zusammengekniffen und atmet schwer ein und aus. ,,Hey, Babe. Bleib ja wach, okay? Bekommst du das hin?" Steve nickt. ,,Gut, ich werde nur schnell den Verbandskasten holen." Danny hat zwar eine Erste-Hilfe Ausbildung, aber Schussverletzungen zu verarzten ist eher Steves Gebiet. ,,Ist es ein Durchschuss, Danno?", fragt er mit zitternder Stimme. Hysterisch fährt der Blonde sich durch die Haare. ,,Ich weiß es nicht!"

,,Danny, schau mich an." Da ist er wieder, der gefasste Navy-SEAL. ,,Du schaffst das, okay? Ich kann mich nicht bewegen, aber du musst mich kurz auf die Seite drehen." Danny nickt und Steve lächelt ihn etwas gequält an. ,,Auf drei, okay?."

,,Eins, zwei, drei!", Danny dreht ihn kurz zur Seite und Steve keucht vor Schmerzen. ,,Es ist kein Durchschuss."
,,Okay, so ungerne ich das jetzt sage, aber ich muss dringend in ein Krankenhaus, damit sie die Kugel rausholen können, bevor sich etwas entzündet." Danny nickt. ,,Warte kurz. Ich rufe Hilfe."

,,Da ist kein Funkgerät!", ruft Danny panisch. ,,Wie, da ist kein Funkgerät? Da muss eines sein!" Danny läuft zurück zu Steve. ,,Glaub mir, ich habe alles abgesucht, da ist keines!" Steve atmet tief ein und aus. ,,Na schön, dann holen wir erst die Kugel raus und schauen dann, wie es weitergeht."

,,Was? Oh Gott, Steven! Ich habe so etwas noch nie gemacht!" ,,Nicht schlimm, ich werde dir sagen, was zu tun ist."

Danny beginnt Panik zu bekommen. Es ist eine Sache, dass sein Freund von irgendeinem Typen verletzt wurde, aber jetzt muss er ihm Schmerzen zufügen. ,,Okay, nimm das Hemd weg und lege die Wunde frei."

Steve zischt auf, doch der harte Teil kommt erst noch. ,,Schau in den Erste-Hilfe Koffer, da müsste eine Art Zange sein. Hol die Kugel damit raus und klebe gleich eine Kompresse darauf. Und bitte versuche, keine lebensnotwenigen Organe zu verletzten." Hysterisch lacht Danny. ,,Ich versuche es." ,,Warte, noch kurz. Gib mir bitte deinen Gürtel." Steve beißt darauf, während Danny vorsichtig die Kugel entfernt.

Er drückt eine Kompresse auf die Wunde und verbindet sie so gut es geht. Steve lehnt sich danach erschöpft an Danny. ,,Also, wie kommen wir hier weg?", fragt der. ,,Du musst Segeln", sagt Steve schwach und schließt seine Augen. ,,Nein, du Neandertaler, bleib wach!" Panisch rüttelt Danny an der Schulter seines Freundes. Vergeblich.

,,Okay, du musst jetzt ganz ruhig bleiben. Du schaffst das schon irgendwie", spricht er sich selbst Mut zu. Vorsicht legt er Steve auf dem Boden ab und widmet sich dann dem Segel. Eine gefühlte Ewigkeit versucht er, es richtig auszurichten, doch es will einfach nicht klappen. Mittlerweile hat es angefangen, stark zu regnen. Endlich schafft er es, etwas von dem Wind einzufangen, doch das Boot bewegt sich nur sehr langsam in Richtung Ufer. Wie hat Steve das vorhin nur so gut hinbekommen?

,,Es passt schon, Danno", kommt leise von Steve. ,,Endlich bist du wieder wach." ,,Lass das Segel in Ruhe." ,,Abe-", möchte Danny schon sagen, bricht dann jedoch ab. Steve hat Recht, er bekommt das mit dem Segel nicht besser hin. Also muss er sich einfach darum kümmern, dass es seinem Freund gut geht. Er setzt sich neben ihn und legt dessen Kopf auf seinen Schoß. Sanft streichelt er ihm über die Stirn. ,,Was machen wir jetzt?" ,,Mit der Geschwindigkeit sind wir in unter zehn Minuten in Küstennähe, da sind dann mehr Boote, die Hilfe rufen können." Danny nickt und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn.

Es stimmt was Steve sagt, denn bereits einige Minuten später ist das Geräusch eines Motorbootes zu hören. ,,Hallo, hier sind wir! Wir brauchen Hilfe!" Eine junge Frau auf einem Motorboot sieht sie und fährt zu ihnen hinüber. ,,Hey, braucht ihr Hilfe?" ,,Ja, kannst du uns bitte schnell ans Ufer fahren und mit deinem Funkgerät einen Krankenwagen rufen?" ,,Klar. Warte, ich helfe dir." Mit Danny hebt sie vorsichtig Steve auf ihr Boot und fährt dann mit voller Geschwindigkeit Richtung Ufer. Mit ihrer freien Hand betätigt sie das Funkgerät, um Hilfe zu rufen.

Bereits einige Minuten später wird Steve in einen Krankenwagen geladen. Bevor Danny auch einsteigt, wendet er sich noch einmal der Frau zu. ,,Vielen Dank, ...?" ,,Tani." ,,Vielen Dank, Tani." ,,Ich habe gerne geholfen. Gute Besserung an deinen Freund und vielleicht sieht man sich ja mal wieder." ,,Danke, richte ich ihm aus."

Danny springt in den Krankenwagen und sieht zu, wie Steves Wunde versorgt wird. Glücklicherweise muss er nicht operiert werden und so kann Danny schon kurze Zeit später zu ihm ins Zimmer gehen. ,,Na, wie fühlst du dich?" ,,Ganz gut. Es tut mir leid, dass unser Bootsausflug so enden musste." ,,Schon in Ordnung, aber eines weiß ich jetzt sicher: Ich mag Segeln nicht."

Heyyyyyy,

Sorry, dass ich erst jetzt geupdated habe, aber der OS ist mir irgendwie total schwer gefallen...🥲

Wie auch immer: Der nächste OS ist schon angefangen, also kommt morgen auf jeden Fall einer.🥳

Einem schönen Freitag euch!

Aloha:)

McDanno OneshotsWhere stories live. Discover now