❁Epilog❁

629 65 62
                                    

╔╦══• •✠•❀•✠ • •══╦╗
T A E H Y U N G
╚╩══• •✠•❀•✠ • •══╩╝

∴ ════ ∴ ❈ ∴ ════ ∴

,,Gute Arbeit, Dr. Kim Taehyung!"
Lobend klopfte Dr. Kim Seokjin auf Taehyungs Schulter, als sie den OP-Saal verließen und gerade dabei waren sich die Hände zu waschen. Ein schüchternes aber auch stolzes Lächeln lag auf Taehyungs Lippen, als er Seokjins Worte hörte. Er wurde immer besser, manche sagten sogar, dass er Seokjins zweite Hand sein könnte, so geschickt war er geworden. Taehyung hatte endlich seinen Platz in der Chirurgie gefunden, in dem er nicht nur gut war, sondern auch Spaß hatte. Vor allem aber war er in der Kardiologie geblieben, weil er das Gefühl hatte Jeongguk etwas zu schulden. Taehyung fühlte sich nicht schuldig dafür, dass Jeongguk gestorben war, schließlich hatten die Sterne für ihn so oder so schon sehr schlecht gestanden und dass er überhaupt so lange überlebt hatte, grenzte an ein Wunder.

Dennoch wünschte Taehyung sich immer und immer wieder, dass er mehr hätte tun können als nur das.

Drei Monate waren es nun schon her, seitdem Jeongguk verstorben war, dennoch fühlte es sich so an, als wären es erst einige Tage her gewesen. Natürlich war der Schmerz noch nicht vollkommen weg, nein es brannte sogar immer noch höllisch und verschlung Taehyung in einem Meer voller Trauer und Reue. Reue, dass er Jeongguk nicht einfach seine Gefühle mitgeteilt hatte, einfach weil er ein Feigling war.

Taehyung verließ den Waschraum und streckte sich einmal ausgiebig, bevor er sich den Kittel wieder überzog. Der Eingriff hatte ganze vier Stunden gedauert. Jetzt brauchte er erstmal eine Pause.

,,Warte, Taehyung!", ertönte es plötzlich hinter ihm und Dr. Kim Seokjin kam noch einmal auf ihn zu, in seiner Hand lag ein schlichter weißer Brief. Seokjin hielt ihm gleich darauf den Brief hin und nickte.
,,Nimm ruhig. Schließlich ist er an dich adressiert."

Verwundert nahm Taehyung den Brief entgegen und sah auf seinen eigenen Namen, der in geschwungener Schrift auf der Vorderseite stand.

,,Ich hätte ihn dir eigentlich schon früher gegeben, aber ich wollte dich nicht gleich nach Jeongguks Tod mit einem Brief von ihm überrumpeln. Ich habe gedacht, dass es vielleicht besser wäre, wenn du erstmal ein wenig über die Sache hinweggekommen bist. Ich hoffe, du verstehst das."

Taehyung nickte und lächelte dankbar.
,,Natürlich, vielen Dank, dass Sie ihn mir gegeben haben", hauchte Taehyung.

Die Träne, die an seinem Augenwinkel hing, versuchte er für diesen Moment noch zu unterdrücken.

• • •

Die Sonne prallte wärmend auf Taehyungs Rücken, als er sich in den Park in der Nähe des Cheil-General-Hospitals auf eine Bank setzte. Behutsam zog er den Brief aus seiner Tasche und betrachtete ihn eine Weile, ehe er ihn öffnete. Und schon beim ersten Satz kamen wieder Erinnerungen und somit auch seine Tränen hoch.

Hey Tae!
Ich hoffe inständig, dass du diesen Brief niemals zu Gesicht bekommen wirst und falls doch, will ich mich jetzt schon dafür entschuldigen, dich im Stich gelassen zu haben. Es ist und war nie meine Absicht, dich zu verletzen. Wenn es nach mir ginge, würde ich für immer an deiner Seite bleiben und deine warme Hand nie wieder loslassen wollen, aber das Schicksal hat es wohl nicht so gewollt.
Meine Zeit wird knapp. Das merke ich von Tag zu Tag und bevor ich ohne jegliche Worte von dir gehen sollte, schreibe ich doch lieber schnell meine Gedanken auf und vor allem meine Worte, die ich mich wohl auch dann nicht getraut hätte auszusprechen, wenn ich wieder gesund gewesen wäre.

𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐛𝐞𝐚𝐭ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Where stories live. Discover now