Prolog

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Ahsoka Tano war eine junge, aber dennoch im Orden hoch angesehene Schülerin. Viele der Jedi dachten, sie hätte ihr Ansehen durch ihren Status als Padawan des Auserwählten bekommen, aber dies war nicht der Fall. Nur die wenigen Jedi, welche Ahsoka persönlich kannten und zu schätzen wussten, denen war klar, dass kaum ein anderer Padawan so hart trainierte wie sie. 
Selbst jetzt zur späten Stunde beobachtete Großmeister Yoda die junge Togruta, dessen Ehrgeiz sie in das Archiv des Tempels getrieben hatte. Der Großmeister hatte keinen Zweifel daran, dass sie es weit bringen würde, sollte sie es schaffen sich von ihrem Meister zu lösen. 
Anakin Skywalker war durchaus ein fähiger Jedi, aber sein Hang zur dunklen Seite schien in seiner Jugend stärker geworden zu sein. Deshalb hatte Yoda ihm die Verantwortung für Ahsokas Ausbildung überlassen, in der Hoffnung seinen Übermut zu zügeln. Im Laufe der Zeit schien dies die bestmögliche Entscheidung gewesen zu sein, allerdings hatte der Großmeister von Anfang an befürchtet, Skywalker könne sich zu sehr an sie binden. 

***

Ich war vertief in die Daten, welche auf meinem Datenpad übermittelt wurden. Die Buchstaben verschwammen vor meinen Augen und ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Beinahe war ich so weit meine Studien zur Kriminalitätsrate des Untergrundes abzuschließen. Sobald ich wusste, dass nicht mehr viel fehlte, packte mich der Ehrgeiz und normalerweise schaffte ich den Rest innerhalb einer Rotation. Dieses Mal schien es sich jedoch bis in die Nacht zu ziehen und mit einem müden Blinzeln ergab ich mich meinem Schicksal.

Abgelenkt von meinen Gedanken bog ich ein in den Korridor, welcher mich zur Kantine des Tempels führen würde und stieß prompt gegen eine Wand. 
Jedenfalls fühlte es sich an wie eine Wand. Meine Nase schmerzte und ich verlor das Gleichgewicht. In der einen Hand das Datenpad und mit der anderen versuchte ich Halt zu finden, aber da war nichts. Ich rechnete bereits damit, dem Boden einen Besuch abzustatten, als mein Fall plötzlich aufgehalten wurde. Ehe ich wusste, wem ich dies zu verdanken hatte, stieg mir ein vertrauter Geruch in die Nase. Nie hatte ich es geschafft diesen Geruch zu benennen, aber er erinnerte mich immer an den Adernalinkick direkt vor einem Kampf. Wie vollgepumpt mit Adrenalin, schlug mein Herz bis zum Hals, als mein Meister Anakin Skywalker mich wieder aufrichtete und schließlich losließ. 
„Ich weiß, dass ich umwerfend bin, Snips. Aber du musst nicht gleich so übertreiben."
Lachend schlug ich ihm auf den Arm und setzte meinen Weg fort. „So bescheiden wie immer, Meister."
„Bescheidenheit wird überbewertet", belehrte er mich mit einem erhobenen Finger. Noch immer grinsend, wollte ich die Kantine betreten, allerdings ähnelte es eher Einem Schlachtfeld als einer Kantine. 
„Was ist denn hier passiert?", fragte icj Anakin und versuchte dabei den allgemeinen Lärm zu übertönen. 
Er zuckte mit den Schultern, „Ein paar der jüngeren Padawane haben eine Essensschlacht veranstaltet."
Ein paar Tempelwachen versuchten die Streithähne zu trennen, hatten aber dennoch allerhand zu tun. Anakin legte mir eine Hand auf den Rücken und schob sie hinein. Von seiner Hand ausgehend breitete sich eine angenehme Wärme in meinem gesamten Körper aus. In diesem Moment, als ich in seine strahlenden Augen sah, wusste ich, dass ich verloren war.

Anisoka ~ FriedenswächterWhere stories live. Discover now