wie ein Gauner

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Dies ist die erste Szene, geschrieben von Cherry-chanchen8 da die Szene länger wurde als geplant, aber dennoch sehr gut geschrieben ist, teile ich sie auf zwei Kapitel auf. Sie wurde minimal geändert. Ich hoffe es gefällt euch ^^

Die Medbaystation im Jeditempel wurde vom Pflegepersonal gut überwacht. Dennoch war es für mich ein leichtes nachts an ihnen vorbei zu schleichen und zu dem Krankenzimmer zu gelangen, welches ich suchte. Es war ein seltsames Gefühl an einem Ort, den ich eigentlich mein Zuhause nannte, verstohlen durch die Gänge zu streifen. Wie ein Gauner. Leider gab es für mich keine andere Option mehr. Immer im toten Winkel der Sicherheitskameras, näherte ich mich der Tür zum Krankenzimmer. Meine Schritte waren lautlos, als ich mein Ziel endlich erreichte.
Ich öffnete die Tür und mein Blick verfing sich an der einzigen Person, die sich darin befand. Sofort bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals, der trotz heftigem Schlucken nicht weggehen wollte.
Es versetzte mir einen Stich Ahsoka hier liegen zu sehen, obwohl ich mich daran schon hätte gewöhnen sollen. Immerhin lag sie nun seit drei Wochen hier.
Leise bewegte ich mich auf sie zu, setzte mich auf den Sessel neben ihrem Bett und betrachtete sie eingehend. Äußerlich würde ihr niemand mehr ansehen, dass sie Opfer einer Explosion war. Es war ein unglücklicher Zufall, das sie direkt neben dem Fuß eines Läufers stand, als dieser unvermittelt eine im Boden vergrabene Landmine aktivierte und diese meinen Schützling innerhalb von Sekunden ausknockte. Und das inmitten eines auf Hochtouren laufenden Gefechts.
Bei den Erinnerungen spürte ich wie meine Emotionen mich übermannten. Ich sollte glücklich sein das wir es dort noch lebend raus schafften. Ich sollte glücklich sein das wir noch lebten.
Jedoch stellte sich mir die Frage wie lange dies noch bei Ahsoka der Fall war. Denn obwohl alle körperlichen Verletzungen verheilt waren, wachte sie einfach nicht auf. Und noch schlimmer... in der Macht konnte ich spüren wie sie zunehmend schwächer wurde.
Unsere Verbindung, die früher unzerreißbar schien hatte nun die Bestandsfestigkeit eines dünnen Fadens, welcher vom kleinsten Windhauch entzweit werden könnte.
Wieder spürte ich diesen Kloß. Wenn das so weiterginge, würde Ahsoka sterben. Daran gab es keinen Zweifel.
Die Heiler hatten zwar alles mögliche getan um sie aus diesem Koma aufzuwecken, aber nichts funktionierte. Mittlerweile waren auch sie ratlos und konnten nichts weiter tun als den Zustand meines Padawan zu überwachen.
Doch so würde sie nie aufwachen.
Sanft bettete ich ihre Hand in meine. Sie fühlte sich so warm an. Für einen Sekundenbruchteil stellte ich mir vor wie ihre Hand zu der einer Toten wurde. Wenn sie statt warm nur noch kalt und leblos wäre und kein Puls mehr zu spüren war der ihr Leben garantierte. Widerlich schmeckende Galle kam mir die Speiseröhre hoch. Ich musste heftig schlucken und zwang mich ruhig ein und aus zu atmen.
Soweit würde ich es niemals kommen lassen.
Nicht bei Ahsoka!

Anisoka ~ FriedenswächterWhere stories live. Discover now