Entscheidende Informationen

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Das Treffen mit dem Rat der Jedi verlief genau so wie ich es erwartet hatte. Aus Höflichkeit erkundigten sich die Mitglieder des Rates nach Ahsokas Zustand. Einzig Obi-Wan und Meister Plo schienen ehrliches Mitgefühl auszustrahlen.
Etwas anderes hatte ich nicht von ihnen erwartet. Oftmals kam es mir vor als wären wir Jedi nichts weiter als ein paar mehr Schachfiguren in der Schlacht zwischen den Separatisten und der Republik. Wenn es dabei lediglich mich traf, war es mir gleichgültig. Aber mussten meine Männer oder noch schlimmer... Ahsoka darunter leider, machte es mich rasend vor Wut.
Ich versuchte meine Wut zu zügeln während ich den Weg zu einer kleinen Kommandozentrale auf einem der unteren Decks des Kreuzers einschlug.
Wir waren wieder auf dem Rückweg nach Coruscant, aber es würde noch einige Stunden dauern bis wir dort ankamen. Erst wenn wir dort waren, könnten sie Ahsoka wirklich helfen.
Bis dahin würden die Medi-Droiden sie stabil halten und ich musste mich in Geduld üben.
Dies war schwerer als ich mir eingestehen wollte. Im Moment würde ich nichts lieber tun, als an ihrem Bett Wache zu stehen und jeden mit meinem Lichtschwert bedrohen der sich nur in ihre Nähe wagte.
Ich wollte für sie da sein, aber genauso wusste ich, dass ich ihr im Moment nicht helfen konnte.
Und diese Hilflosigkeit brachte mich langsam aber sicher um.

Um mich davon abzulenken tat ich alles was mir möglich war um herauszufinden wie das hatte passieren können.
Letztendlich wusste ich nicht  wie viele Stunden ich in der Kommandozentrale gehockt und sämtliche vorhandenen Daten über vergangene Schlachten gesammelt hatte. Meine Augen taten weh, von meinem Schädel ganz zu schweigen als ich es endlich aufgab.
Alles was ich herausgefunden hatte bestätigte meine eigene Schuld an diesem Vorfall.
Und es machte mich fertig zu wissen, dass Ahsoka meinetwegen leiden musste.
Dass sie verletzt wurde, wegen mir.
Dass sie... Dass sie sterben könnte... nur meinetwegen.
Der Kloß in meinem Hals schnürte mir die Luft ab.
Mein Atem ging stoßweise, als ich nur daran dachte...
Ich konnte mir nicht vorstellen, weiterzumachen oder auch nur... weiter zu leben ohne sie an meiner Seite zu haben.
Der Gedanke daran, dass ich sie bei unserem Kennenlernen zunächst nicht einmal als Padawan gewollt hatte, brachte mich zu lächeln, bevor dieses sofort wieder verschwand.

Es war meine Schuld, dass sie verletzt war. Wenn ich mich besser informiert hätte, wenn ich gewusst hätte, dass dort alte Kriegsmunition gelegen hätte, dann wäre das alles nicht passiert...

Diese Schuldgefühle verzehrten mich innerlich, selbst als wir Coruscant endlich erreichten und Ahsoka schließlich in die Behandlung der Tempelheiler übergeben wurde.
Obwohl ich seit mindestens 42 Stunden nicht mehr geschlafen hatte, würde ich ihr von nun an nicht mehr von der Seite weichen.
Das schwor ich mir.

Anisoka ~ FriedenswächterDove le storie prendono vita. Scoprilo ora