die Meditation

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Noch ein paar Mal atmete ich langsam ein und aus, bis ich mich in einem nahezu meditativen Zustand befand. Für das, was ich vor hatte waren Ruhe und Konzentration ein absolutes Muss. Besonders weil ich nicht wusste ob mein Plan tatsächlich funktionieren würde.
Es könnte sein, dass ich sie so nur noch schneller an den Rand des Todes brachte. Oder vielleicht passierte gar nichts. Aber auch dies würde mit der Zeit ihr sicherer Tod bedeutete.
So oder so, die Chancen standen schlecht.
Dies könnte ihre letzte Rettung sein.

Ich schloss die Augen und befreite mich von all meinen Gedanken. Jetzt war keine Zeit mehr an meine Zweifel, meine Sorgen, meine Angst oder Hoffnungen zu denken. Nun war ich eins mit der Macht und die Macht war mit mir.
Eine angenehme Wärme durchströmte mich, als ich die Macht in ihrem ganzen Umfang wahrzunehmen begann. Auch wenn mir stundenlange Meditationen missfielen, so fühlte es sich dennoch angenehm an, auf diesem Weg mit der Macht in Kontakt zu treten. Und auch wenn ich es meinem ehemaligem Meister gegenüber niemals zugeben würde, so hatte mir die Meditation doch oft in schwierigen Situationen geholfen.

Als ich tief genug in die Macht eingetaucht war, begann ich behutsam nach der Bindung zu Ahsoka zu greifen und mich durch diese zu ihr zu tasten. Je näher ich ihr in der Macht kam, desto leerer und kälter wurde es um mich herum.
Ein sehr schlechtes Zeichen. Normalerweise sprudelte sie nur so vor Energie. Dies war selbst bei früheren Verletzungen der Fall, wenn sie tagelang nicht aufgewachte. In jeder einzelnen Situation hatte ich mir unvorstellbare Sorgen um sie gemacht. Aber das war nicht vergleichbar hiermit.
Es gab mir noch mehr zu verstehen wie ernst es um sie stand.
Aus einem Impuls heraus begann ich ihr mehr Wärme und Licht zuzuschicken, in der Hoffnung es würde reichen um Ahsoka zurück zu holen.
Jedoch passierte nichts.

Es war als würde die Macht durch Ahsoka hindurchgehen. Als wäre sie nicht mehr fähig sie aufzunehmen. Als wäre sie bereits tot.
Das konnte nicht sein!
Sonst wäre ihre Bindung zu mir auch nicht mehr beständig. Aber auch diese schwand zunehmend.
Mir lief die Zeit davon! Ich entschied mich für einen Strategiewechsel und begann ihr positive Gefühle und Erinnerungen zu schicken. Ich erinnerte mich selbst an jeden einzelnen dieser Momente mit ihr.
Wie gut ich mich fühlte wenn sie in meiner Nähe war, wie sehr mich unsere Unterhaltungen freuten und auch wie viel Spaß es mir machte mich manchmal mit ihr zu streiten.
Doch auch dies ging einfach durch sie hindurch.
Ihr Zustand verbesserte sich nicht. Sie wurde immer nur noch schwächer.
Ich begann in Panik zu geraten und schrie mental ihren Namen.
Da bemerkte ich es. Ein Zucken unserer Bindung, wenn auch nur sehr leicht. Ich rief ihren Namen nochmal und nochmal, immer noch in großer Aufregung und Sorge ich könnte mir das nur eingebildet haben. Die Verzweiflung in meiner Brust begann sich auszubreiten wie ein schwarzes Loch das mich zu verschlucken drohte.

Doch je öfter ich nach ihr rief, desto mehr konnte ich ihre Präsenz spüren und umso stärker wurde sowohl Ahsoka als auch das Band zwischen uns. Mittlerweile war ich so von Emotionen überflutet, dass ich aus der Meditation zu entgleiten begann. Trotzdem ich rief immer weiter ihren Namen, aus Angst sie wieder zu verlieren.
Als ich ein letztes mal ihren Namen rief ehe ich wieder in die physische Welt gelang, sah ich das Ahsokas Machtpräsenz so hell wie eh und je erstrahlte.

Als ich wieder zu mir kam spürte ich erst wie schnell meine Atmung war. Ich zitterte leicht und meine Kleidung klebte schweißgebadet an meinem Körper. Tageslicht strömte durch das große Fenster und erleuchtete das Krankenzimmer.
Auch wenn es sich sich wie wenige Minuten anfühlte hatte, musste ich feststellen, dass ich eine ganze Nacht hier gesessen und meditiert hatte. Obi-Wan wäre sicher stolz, wenn er das erfahren würde.
Auf dem Flur konnte ich Stimmen hören. Bestimmt würde gleich das Personal hereinkommen und mir eine Standpauke vorhalten, dass man außerhalb der Besucherzeiten nichts bei Patienten zu suchen hatte.
Doch das war mir egal. Viel eher war meine Konzentration auf Ahsoka gerichtet, deren Augen leicht zuckten, ehe sie diese öffnete. Trotz all der Jahre, begann ich erst jetzt zu bemerken wie faszinierend ihre strahlend blauen Augen waren. Ein erleichtertes Lachen entwich mir, welches einem Schluchzen viel zu ähnlich klang.
Müde lächelte sie zurück und drückte sanft meine Hand, welche ich die ganze Zeit über gehalten hatte.
Meine Erleichterung und Freude über ihr Erwachen ließ sich nicht in Worte fassen. Und ehe die Tür aufging und ich in Erklärungsnot bezüglich meines unerlaubten Aufenthalts geriet hörte ich Ahsokas leise Stimme, welche wohl der schönste Klang in der gesamten Galaxis war. „Guten Morgen Anakin."

Danke an Cherry-chanchen8 für diese sehr schöne geschriebene Szene.

››› Ihr wollt dass die Story weiter geht? Dann schickt mir selbstgeschriebene Szenen und ich baue sie in die Story ein!‹‹‹
Für alle anderen: Infos zu neuen Stories findet ihr demnächst in meiner Infostory

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 16, 2021 ⏰

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Anisoka ~ FriedenswächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt