Schuld

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Ich fühlte mich leer.
Leer und ausgelaugt, nachdem ich den Bericht des Medi-Droiden über Ahsokas Zustand und ihre Behandlung gehört hatte.
Wieso hatte ich es nicht verhindert können?
Diese Frage schwirrte zusammen mit den Schuldgefühle in meinem Kopf herum und schnürte mir die Brust zu.
"Eine Landmine? Sind Sie sich sicher?", harkte ich noch einmal nach, als Captain Rex sich ebenfalls zu uns gesellte.
"Ich habe es selbst gesehen, Sir. Es war eine Landmine, ausgelöst durch den AT-TE. Wir haben keine scharfe Munition aus vergangenen Gefechten erwartet. Darüber hatten wir keine Informationen", erklärte mein Captain, bevor er mir ein Datenpad in die Hand drückte.
"Hier ist mein Bericht. Benötigt Ihr sonst noch etwas?", wie immer konnte ich seine Emotionen nicht lesen, selbst ohne seinen Helm verstand sich der Captain der 501. perfekt darauf, seine eigenen Interessen an zweiter Stelle zu stellen. So etwas wurde von guten Soldaten erwartet.
Aber auch ohne seine Emotionen sehen zu können wusste ich, dass ihn dieser zugegeben vermeidbare Unfall sehr nahe ging.
Meine Snips stand ihm ebenfalls sehr nahe und dass sie auf diese Weise verletzt wurde, hatte eine Welle der Betroffenheit unter meinen Männern ausgelöst. Aber nicht nur das, zwei weitere ihrer Brüder haben die Explosion nicht überlebt. Ich wusste, dass Rex sich ebenso die Schuld am Tod der Männer gab, wie ich mir die Schuld daran gab, dass Ahsoka verletzt wurde.
"Nein danke, Rex. Du weißt was noch ansteht. Ich werde der Brücke Bericht erstatten."
Selbst für mich hörte sich meine Stimme niedergeschlagen an. Trotzdem ließ sich Rex nichts anmerken, er nickte knapp und verschwand in Richtung Hangar.
Ich musste einmal tief durchatmen und rieb mir mit beiden Händen über das Gesicht. Nur um mir kurz darauf die Haare zu raufen, während ich mich zu Ahsoka umdrehte.
Sie lag auf der anderen Seite des Sicherheitsglases, welches uns voneinander trennte.
Der Raum war steril und einfach eingerichtet. Mehr als das Bett in dem sie lag und ein kleiner Rollwagen der als Nachttisch diente, gab es nicht. Dafür standen überall um sie herum irgendwelche Wagen mit Geräten und Schläuche, dessen Wege die zu Ahsoka führten, ich unmöglich folgen konnte.
Auch wenn ich es niemals laut aussprechen könnte, aber es schmerzte mich sehr sie dort so zu sehen. Irgendwo tief in meinem Inneren regte sich das dringende Bedürfnis sie vor allem und jedem zu beschützen.
Ich schrieb es dem Umstand zu, dass sie im Moment einfach hilflos war, während sie dort bewusstlos lag und versuchte dieses seltsame Bedürfnis abzuschütteln.
Daher fiel es mir sehr schwer mich von ihr abzuwenden und die Medi-Station zu verlassen um dem Rat und Admiral Yulare Bericht zu erstatten.

Anisoka ~ FriedenswächterWhere stories live. Discover now