Tag 3

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Ich dachte nicht daran herunterzugehen.

Einen Zimmerschlüssel zu besitzen war echt ein Luxus.

Meine Tante hatte ihn mir den weggenommen, nachdem ich mich eingeschlossen hatte.

Dieser Hoseok schien ihn mir nicht wegnehmen zu wollen, bisher nicht.

Vielleicht war er doch nicht ganz so verschroben wie meine Tante.

Er war wieder da gewesen. Hatte mich zum Frühstück eingeladen. Frische Eier, hatte er gesagt.

Gestern hatte er mich auch zum Abendessen eingeladen, hatte mich gefragt wie mir das Mittagessen schmeckte.

Es war seltsam. Die Schwester meines Vaters hatte mich nie so etwas gefragt. Hatte gar nicht in Erwähnung gezogen das dies ein Grund dafür sein konnte, das ich nicht aß.

Ich musste gestehen, kochen konnte Hoseok.

Es hatte geschmeckt. Doch nach nur wenigen Bissen, war mir schlecht geworden. Die Nacht hatte ich Magenschmerzen gehabt.

Und wieder Gedankenschleifen.

Pferdetherapie, hatte das Individuum gesagt, dass sich meine Tante schimpfte.

„Das wird dir bestimmt gut tun.", hatte sie gesagt.

Und nun war ich also hier gefangen. Von einem Haus bin ich ins nächste.

Erst daheim. Dann bei ihr. Und nun hier. Stumm verbot ich es mir selbst aus dem Fenster zu sehen.

Da gab es nichts zu sehen. Nur Schmerz würde ich dort finden.

Mir war klar, dass ich mich später wieder runter schleichen würde. Dem Drang nach Essen nachgeben musste und einmal ins Bad gehen musste, aber bis dahin hielt ich es hier aus.

Als Gefangener im für, kurze Zeit eigenem, hässlich gelben Zimmer.

Silence Of The Past  - Sope-Onde histórias criam vida. Descubra agora