Tag 5

351 25 12
                                    

Wenn jemand der viel redet, schweigt, dann stimmt etwas nicht. Das hatte meine Mutter immer gesagt. Doch genauso drehte man ihren Satz auch um. Wenn jemand der viel schweigt, redet, dann stimmt etwas nicht.

Im Endeffekt stimmt nie etwas. „Benimm dich normal.", hatte meine Tante gesagt.

Doch was ist schon normal?

Es war gut, das ich bei Hoseok war. Dieses Gefängnis war angenehmer als das bei meiner sogenannten Verwandte.

Hoseok zwang mich nicht zu essen. Er zwang mich nicht dazu bei ihm sitzen zu bleiben. Das hatte ich jetzt schon zweimal gemerkt.

Hoseok hatte von seinem Tag erzählt und dass ich jederzeit auf ihn zukommen könnte wenn ich ihn begleiten wollte, wenn ich zu den Pferden wollte. Was sollte ich mit Pferden?

Er hatte mich Dinge gefragt. Viele Dinge. Aber nie hat er auch nur ein einziges Mal eine Antwort erwartet. Er hat keine Antwort von mir verlangt. Er schlug, nach meinem Schweigen, einfach ein neues Thema an und fertig.

Es war unkompliziert.

Vielleicht schaute ich doch einmal aus dem Fenster raus. Da draußen war so viel.

Mir schweben noch immer die Worte von Hoseok im Kopf herum. Was er den Tag über tat. Es war viel.

Ich könnte das nicht.

Ich kann nicht anders als hier zu sitzen und gefangen zu sein.

Sehnsüchtig warte ich auf Hoseoks Worte. Sie waren ein Grund das Zimmer zu verlassen, mich zu überwinden.

Es war das Wissen, das auch er Angst verspürte das mich, mich dazu überwinden ließ.

Es hatte sich komisch angefühlt sich zu überwinden. Ich hatte mich befangen gefühlt.

„Yoongi? Das essen ist fertig!"

Tief atmete ich aus. Meine Lungen füllten sich mit dem Sauerstoff.

Es war ein Atemzug. Er fühlte sich noch immer an, als wäre ich in Ketten.

Doch ich glaubte, sie hatten sich gelockert.

Silence Of The Past  - Sope-Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora