Kapitel 84

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In meinem Zustand, sollte ich das nicht machen.

Ich sollte ich kein Auto fahren aber was soll ich sonst tun?

Meine Familie und sogar Jimin, haben Pläne hinter meinem Rücken geschmiedet und dabei schaut jeder einzelne von denen nach seinem eigenen Interesse.

Meinem Vater geht es um das Geld, meiner Mutter um das Ansehen und den „Frieden" der Familie. Wobei diese Familie schon lange nicht mehr friedlich vor sich hinlebt. Jimin geht es um Ellie.

Er will sie und das ist mir seit dem ersten Tag klar. Sein Blick ist voller Lust, wenn er sie sieht und diesen Blick kenne ich nur allzu gut. Das ihm der Plan meines Vaters so gefallen hat ist daher kein Wunder.

Doch ich werde nicht wieder die Spielfigur von meinem Vater sein. Er wollte, dass ich sie heirate und das habe ich getan. Ich werde aber nicht jeden weiteren Schritt meines Lebens von ihm kontrollieren lassen.
Von Ellie werde ich mich scheiden lassen aber erst, wenn die Sache mit Play gelöst ist.
Wie es gelöst wird, liegt eigentlich auf der Hand und egal ob es meinem Vater passt oder nicht, ich werde es so machen.

Play wird nämlich keine Ruhe geben, bis er sein Geld hat und ich werde ihm dieses Geld geben.

Am Anfang ging es nur um das Geld aber mittlerweile hat das sich geändert.

„Wieso?..."

Ellie hat sich aufgehört zu wehren, als ich mit ihr  aus ihrem Krankenzimmer gestürmt bin.
Sie hat durchgehend geschwiegen und hat ihren Blick gesenkt gehalten.
Man müsste blind sein, um nicht zu erkennen, dass sie nicht mit mir möchte aber sie muss. Würde sie wissen, was unter anderem ihr „ach so toller Jimin" hinter ihrem Rücken plant, wäre sie enttäuscht oder glücklich.. aber das witschtest ist; dass ich sie nur beschützen möchte.

Als ich einer unserer  Männer vor dem Krankenhaus dazu verdonnert habe, mir mein Auto zu bringen, ist sie wegen meiner lauten Stimme zusammengezuckt.

Während wir gewartet haben, hat sie nur einmal versucht, ihre Hand von mir wegzuziehen aber ich habe sie nicht losgelassen.

Als mein Auto dann vorgefahren wurde, ist sie schweigend eingestiegen.

Sie hat bestimmt unzählige Fragen aber die Frage, die ihr das wichtigste für diesen Augenblick beantwortet würde ist dieses schlichte „Wieso?"

Weil ich nicht mitansehen kann, wie du wegen den Fehlern deines Vaters leidest.

„Was, wieso? Ich wollte da raus und du kommst mit." meine Stimme ist in Gegensatz zu ihr laut und gereizt. Sie hört sich sich unheimlich erschöpft und traurig an.

Sie holt tief Luft und als ich von der Straße zu ihr schaue, erkenne ich wie sie ihre Hände zu Fäusten gebildet hat und auf ihren Schoß drückt.

Ihr Kopf ist von mir abgewendet und sie sieht einfach aus dem Fenster. Das ihr Körper total angespannt ist, sehe ich nicht nur sondern spüre es auch intensiv.

Zu gerne würde ich ihr einfach die Wahrheit erzählen aber dann würde sie in ein noch größeres Loch fallen als jetzt schon. Meine Existenz wäre nicht mehr ihr größtes Problem, sondern der Mann, der für sein Geld über Leichen geht.

Ich fahre in das Wohngebiet und ich bin dankbar, dass alles erstmal ganz normal wirkt. Keine komischen Männer die rumlaufen und keine Autos, die am Straßenrand geparkt warten.

Wir müssen einfach nur ins Haus kommen und danach kann ich aufatmen.

Das es so regnerisch und düsterer ist, passt auf eine ganz kitschige Art und Weise zu unserer Situation.

Während ich auf unser Haus zufahre, frage ich mich, was meine Mutter und Jimin wohl gerade besprechen oder machen. Meinem Vater wurde bestimmt schon Bescheid gegeben. Er wird etwas dagegen unternehmen aber über das kann ich noch nicht nachdenken.

Ich parke vor dem Haus und steige sofort aus. Die kalte Luft  und der Regen  treffen auf den dünnen Stoff der verfickten Krankenhauskleidung und ich spüre es sofort auf meiner Haut.

Meine Beine sind noch etwas schwach und mir wird es kurz schwarz vor Augen aber ich laufe so schnell ich kann um den Wagen und öffne ihre Tür.

Sie bewegt sich nicht und ich verdrehe meine Augen.

Natürlich, bewegst du dich nicht.

Ich bücke mich leicht runter und schaue zu ihr rein.

„Steig aus." befehle ich kalt und bin froh darüber, dass meine Stimme wegen den Kälte nicht zittert.

Diese fucking Kleidung.

Sie hält ihre Hände weiter auf ihren Schoß gedrückt und ihr Kopf ist gesenkt. Dabei fallen ihre Haare wie ein dunkler Rahmen um ihr Gesicht.

„Ellie. Steig. Aus." meine Worte scheinen sie nicht einzuschüchtern, denn sie zuckt nicht mal  zusammen.

„Gut." ich bücke ich mich weiter runter und packe sie an den Schultern und lasse meinen anderen Arm unter ihre Kniekehlen gleiten.
Obwohl ich noch schwach bin, kann ich sie mit Leichtigkeit hochheben aber sie krallt sich unangenehm an meine Schulter und ich bin mir sicher, dass sie dadurch ihre Fingernägel in meine Haut drückt.

Mit meiner Fuß, knalle ich die Tür zu und laufe mit schnellen Schritten zur Haustür.

Als ich genau vor der Tür stehe, schaue ich sie an.

Sie ist durch den Regen ganz nass. Ihre Haut schimmert unter dem Regen blass und ihr Lippen sind fest aufeinander gedrückt.

„Wir müssen rein." es muss daran liegen, dass ich ihr so nah bin,  denn ich spreche viel leiser als zuvor. Ich spüre, wie sie sich fester in meiner Schulter krallt und ich schließe kurz die Augen.

„Gib den Code ein." Befehle verlieren ihre Wirkung, wenn man sie so leise ausspricht.
Sie regt sich einfach weiter nicht. Ich atme tief ein und gegen ihre blasse Wange langsam wieder aus.
„Bitte..."

The Trap // JKOù les histoires vivent. Découvrez maintenant