Kapitel 120

341 22 4
                                    

„ Oh Gott.." Mel kommt auf mich zugestürmt und zieht mich an der Hand in das Hotelzimmer.
„Was ist passiert?"
Ihre Stimme ist voller Panik und als Jimin ihr von hinten seine Hand auf den Mund drückt, weitet sie ihre Augen.

„Sei still." seine Lippen sind an ihr Ohr gepresst und erst als Namjoon als letzter und immer noch mit freiem Oberkörper ins Zimmer tritt und die Tür hinter sich zuknallt, nimmt er seine Hand von ihrem Mund.

Sie wirbelt zu ihm rum und bevor sie etwas sagen kann, hebt Jimin seinen Finger und drückt es auf seine Lippen.

Er braucht keine Worte; sie verstummt sofort. Ich kneife die Augen zusammen,  laufe an ihnen vorbei und lasse mich auf die kleine Couch fallen.

„Du kannst so nicht fliegen.." Namjoon hört sich mittlerweile ruhiger an aber ich weiß, dass dieser Eindruck höchstwahrscheinlich täuscht.

Man muss nur bedenken, dass ein bewusstloser Hwang im Kofferraum des Autos ist, was wir gemietet haben und das in der Tiefgarage vom Hotel steht.
Wir haben nicht viel Zeit und deswegen müssen wir fliegen. Egal mit oder ohne Wunde, wir müssen hier weg.

„Doch." sage ich knapp und öffne meine Augen wieder und lege meinen Kopf zurück.
Langsam spüre ich das Blut, welches ich verloren habe und immer noch am verlieren bin.
Ich fühle mich wie benommen aber ein Gedanken hält mich wach und wird mich auch für eine lange Zeit wachhalten.

Das war nicht wirklich Ellie, oder?

Das kalte und gefühllose Lachen und diese kalte Stimme. Frei von jeder Emotion.
Sie war es doch, die weinend in Yoongis Armen lag. Ihr gesamter Körper hat gebebt und jetzt?
Wer war diese Frau, mit der ich telefoniert habe.

„Sie ist wie ausgewechselt..."
Das waren Jins letzte Worte, bevor er den Anruf abrupt beendet hat und mich in der Dunkelheit stehengelassen hat.

„Du bist blass und siehst so aus, als könntest du jeden Augenblick umkippen." Namjoon beugt sich zu mir und sieht mir in die Augen.
„Lass uns zur Notaufnahme, sie sollen dir die Wunde zunähen. Danach können wir los."

Hört er sich gerade selber zu?

„Wir müssen los. Ich habe den Piloten schon kontaktiert."
Namjoon löst seinen Blick von mir und richtet sich auf. Er wendet sich Jimin zu und hebt seinen Finger.

„Er hat verdammt viel Blut verloren." er wird lauter und hinter Jimin tritt Mel hervor.

Sie sagt nichts, sondern läuft zu der kleinen Kommode und holt eine kleine rote Tasche raus. Sie kommt mit der Tasche zu mir und erkenne, dass es ein kleiner erste Hilfe Koffer ist.
Ich wusste nicht mal, dass in dem Hotelzimmer so etwas vorhanden ist.

Mel zögert nicht, sondern nimmt meine freie Hand und hält sie fest.
Ihre Finger sind eiskalt aber sie zittert nicht.

„Nicht." höre ich Yoongi rau sagen.
„Du bleibst hier Jimin." ergänzt Hoseok ihn und ich weiß, dass sie Jimin zurückhalten müssen.

Vorhin hat er sie zum Schweigen gebracht, weil die Tür noch auf war und man nie weiß, wer einem zuhören könnte. Doch jetzt, hat er keinen Grund um hier wieder auf sie loszugehen.

„Komm." flüstert sie und zieht an meiner Hand.
Ich könnte fragen, was sie vorhat aber ich habe keine Kraft und die letzt Kraft die ich habe brauche ich um von hier wegzukommen.

Deshalb schließe ich meine Finger um ihre Hand und stemme mich auf.
Für einen Moment, stehen wir uns gegenüber und sie sieht mir in die Augen. Danach dreht sie sich um und führt mich zum Bett.

„Setzt dich." flüstert sie wieder und ich bin mir sicher, dass nur ich sie hören kann.

Ich setzte mich auf das Bett und sobald ich die weiche Matratze unter mir spüre, lasse ich mich wie von selbst nach hinten fallen.

Mel kniet sich neben mir auf die Matratze und legt ihre Hand auf Namjoons Hemd, welchen ich auf meinen Hals gepresst habe. Das Hemd ist klebrig wegen dem ganzen Blut aber sie scheint sich nicht davor zu ekeln.

Sie nimmt das Hemd, legt es auf den Nachttisch neben dem Bett und öffnet dann die kleine rote Tasche. Sie holt ein verpacktes Tuch, ein Stoffverband, ein dickes Stück Stoff und dann noch eine kleine Tüte mit Klammer aus der Tasche. Die Klammer haben an beiden Enden spitze Zacken und in der Mitte ein elastisches kurzes Band.

Ohne mich vorzuwarnen, reißt sie die Tüte mit dem Tuch auf und beugt sich zu meiner Wunde. Das Tuch berührt meine aufgeschnittene Haut. Ich amte  laut ein und halte dann die Luft an. Das Tuch ist nass und weil es so brennt, weiß ich dass es in Desinfektionsmittel getränkt wurde. Obwohl sie nicht die Wunde direkt desinfiziert, sondern nur die Blut verschmierte Haut drum herum, brennt es extrem. Nachdem sie fertig damit ist, legt sie das Tuch auf das Hemd und macht dann ganz schnell.

Sie reißt die Tüte mit den Klammern auf und drückt mit den anderen Hand die  Schnittwunde zusammen. Danach versenkt sie die Zacken  der Klammern in meiner Haut und spannt es über die Wunde.
Ohne zu zögern, nimmt sie das Stück Stoff, drückt es auf die Wunde und anschließenden wickelt sie mir mit viel Druck den Verband um den Hals.

„Du kannst wieder atmen." flüstert sie wieder und erst dann schnappe ich nach Luft.

„Wie wusstest du, was du wie machen musst?" höre ich die verwirrte Stimme von Namjoon und Mel erhebt sich vom Bett.

Die Klammern, ziehen meine Haut zusammen und es gleicht der Naht von einem Arzt.

„Ist es wichtig? Lasst uns hier weg."
Antwortet sie ruhig und nimmt  das blutige Hemd und geht damit ins Badezimmer.

Ich setzte mich auf und lege meine Hand auf meine Stirn.

„Du siehst aus wie ein fucking Monster, das auf sie los möchte." mein Blick richtet sich auf Hoseok und Jimin und ich erkenne, wie Jimin zur Badezimmertür starrt.

Wenn er könnte, würde er sich selbst eine Wunde hinzufügen, nur damit Mel auch ihn verarztet, da bin ich mir ganz sicher aber diese Spielchen kann er erst dann spielen, wenn wir wieder in Seoul sind.

Vorsichtig erhebe ich mich von Bett und schaue zu Namjoon, er zieht sich ein schwarzes T-Shirt über den Kopf und schüttelt dann seinen Kopf.

„Wie eine verdammte Ärztin.." nuschelt er und Mel kommt aus dem Badezimmer.

„ Und? Gehen wir?" fragt sie und ihr Blick gleitet über unsere Gesichter.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt