14.

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Taehyung

„Taehyung?" Die liebliche Stimme von Jimin ertönt, als ich gerade im Esszimmer bin und das Essen esse, dass man mir zubereitet hat.

Sanft lächelnd kommt er zu mir, setzt sich neben mich auf den Stuhl und stützt sein Kinn mit einer Hand auf dem Tisch ab. „Wie war die Uni?"
„Anstrengend, langweilig, zu lange." Jimin verliert sein Lächeln nicht auf den Lippen, mustert mich nur ein wenig verwirrt. „Und wieso studierst du dann, wenn du das so blöd findest?"

Tut er nur so, oder ist er wirklich so?

„Weil ich gerne als Therapeut arbeiten will und dafür eben einen Master brauche, beziehungsweise will ich den erreichen." Jimin sagt nichts dazu, schaut auf mein Essen, was mir wieder bestimmte Dinge in den Kopf fliegen.

„Hast du... Hunger?", frage ich ihn vorsichtig. „Hoseok war da, alles gut." Stumm nicke ich und esse zu Ende und bringe den Teller weg.

„Was willst du heute machen?" Jimin steht plötzlich neben mir, auf den ich schaue. Mit großen Augen schaut er mich an, es macht mich fast schon verrückt, wie unschuldig er immer schaut.

Vorsichtig fahre ich mit meinen Fingern über seine Wange, wo eigentlich ein blauer Fleck zusehen war. Er hat also wirklich Blut getrunken, danke an Hoseok. Ich hoffe, dass Blut war gut genug, um seine Rippen zu heilen.

„Ich habe viel für die Uni zu tun", fange an und streiche ihn durchs Haar. „Wolltest du etwas bestimmtes tun?" Jimin schüttelt seinen Kopf. „Ich wollte nur bei dir sein heute." Ein wenig verwirrt musterte ich den blonden Jungen vor mir, lege einige Strähnen wieder zurecht, die ich durcheinander gebracht habe.

Ohne weiteres gehe ich zum Zimmer, dicht gefolgt von Jimin. Während ich mich an den Schreibtisch setzte, fällt mir ein Bild ins Auge. Es ist die Lilie, die ich ihm gescheckt hatte, bloß gezeichnet. Und diesmal ist es wirklich eine Zeichnung und keine Skizze wie die Letzte.

„Gefällt dir die Zeichnung?", fragt mich Jimin und nimmt das Stück Papier in die Hand und betrachtet es selbst. „Sie ist gut, ja."

Jimin hält mir das Blatt vor die Nase. „Schenk ich dir." Mit hochgezogenen Augenbrauen nehme ich das Blatt selbst in die Hand und betrachte es nochmal. Es sind so viele Feinheiten zu erkennen, schade eigentlich, dass das Bild keine Farbe hat. Aber wie jedes Bild in diesem Raum, ist eine grau schwarze Zeichnung, dabei würden sie doch so viel besser aussehen, wenn sie Farbe hätten.

Ich lege das Bild in meinen Block, während ich meine ganzen Bücher raushole und seufzend die entsprechenden Seiten raussuchen. Es ist so verdammt nervig und viel, dass meine ganze Motivation irgendwo im nirgendwo geblieben ist.

Blood Bag || 𝙰 𝚅𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt