Foreigner

219 26 50
                                    

„Wow! Ist die riesig!!"

Großäugig betrachtete ich das weiße Gebäude in welchem ich von nun an, fünf Jahre lang den größten Teil meiner Zeit verbringen würde.

Sugawara schien von meinem Anblick amüsiert und stupste mich neckend an der Schulter.
„Ach sag bloß Oberschulen wurden bei euch schon abgeschafft" stichelte er grinsend.

Die freche Seite an ihm hatte ich schon fast vergessen. Wer ihm nahe stand wurde geärgert, und das war schon immer so. Jedoch war er weitaus niemand, der soweit gehen würde, die Grenzen anderer zu missachten, nur um sie in Verlegenheit zu bringen.

„Nein natürlich nicht aber die Schulen in Deutschland können hier absolut nicht mithalten." Mir war zwar bewusst, dass es pro Klassenstufe jeweils zwei Klassen mehr geben würde, doch die Karasuno nun mit eigenen Augen vor mir zu sehen überwältigte mich mehr als erwartet. Leicht geknickt, dass ich nicht auf sein sticheln einging, fuhr Sugawara fort:

"Kleines Mädchen, kleine Schule. Komm ich bringe dich zur Anmeldung ins Sekretariat und zeige dir dein Klassenzimmer, bevor dich die Monsterschule noch auffrisst." Ich nickte ihm einwilligend zu und wir betraten die bereits höchst belebte Anstalt.

Unser Weg durch den Korridor der Schule, zog sich unendlich lang, weshalb auch die Nervosität in mir zunehmend wuchs. Hier und da blieben neugierige Blicke hängen und selbst Suga konnte spüren, wie sie versuchten, indem jeder meiner Schritte genaustens studiert wurde, durch meine Oberfläche zu dringen, um meine Anwesenheit zu begründen. Sobald mein Weg sich mit dem, einer der bereits anwesenden Schüler kreuzte und ich sie hinter mir zurückließ, verblieb lediglich leises, unentzifferbares Getuschel, welches ab und zu in unterdrücktes Gelächter überging. Unsicher wanderte meine Hand zu Sugawara Arm, wo ich mir anschließend einen Zipfel seines Hemds griff, um einen Hauch von Sicherheit zu gewinnen. Dieser drehte sich sofort um und redete mir besänftigend zu.

„Keine Sorge Y/N wir sind fast da."
Sein beruhigendes Lächeln gab mir wieder Zuversicht und beim Sekretariat angekommen überreichte ich der stellvertretenden Schulleiterin alle wichtigen Unterlagen. Diese wünschte mir einen guten Start in das Schuljahr und teilte mir meine Klasse zu, für welche sie mir noch flüchtig den Weg mit ihrem Zeigefinger andeutete.

Der erste Schritt war geschafft. Nun blieb nur noch, mich auf den Weg zu meinem Klassenzimmer zu begeben und zu hoffen, dass ich den Tag irgendwie überleben würde. Auf dem Weg dahin kamen wir an Sugawaras Klassenzimmer vorbei, in welchem er mir stolz die sauberen Tische und Tafeln präsentierte. Er übernahm freiwillig die volle Verantwortung des Ordnungsdienstes und konnte es sich nicht erlauben, nach dem Unterricht den Raum zu verlassen ohne dass alles wieder in rechter Ordnung war. Nicht einmal Wasserflecken wies die Tafel auf. Vermutlich haben wir alle irgendwo unsere Ticks.

Noch bevor wir unseren Weg fortsetzen konnten, kam einer der Schüler aus seiner Klasse direkt auf uns zu und sah Suga verblüfft, zugleich schuldgebend an.
„Ja und ich dachte der junge Mann hat keine Freundin" sprach dieser ohne Hemmungen frei heraus.
Oh nein...was ist das denn schon wieder für eine Situation!
Diesmal war ich vermutlich diejenige, die sich rechtfertigen sollte.

„Verzeihung, das hier muss ein Missverständnis sein, wir sind eigentlich nur..."
versuchte ich mich zu äußern, doch wieder einmal schnitt mir Sugawara die Worte ab.
„Ach Daichi ich dachte darüber wären wir hinweg. Immer wenn du mich mit einem Mädchen im Umkreis von weniger als hundert Metern entdeckst, denkst du gleich sowas. Oder wie es mir durch unser Ass zu Ohren kam: Bitte zügel doch deine als Beschützerinstinkt getarnte Eifersucht ein wenig, wenn jemand neues da ist, ja? Du machst noch alle um dich herum scheu..."

Entblößt starrte der braunhaarige Schüler vor sich hin. Sein Gesicht tränkte sich allmählig in Farbe und seine Ohren waren nun sichtbar rot. Neben ihm tauchte ein weiterer Schüler auf. Er schien weitaus älter als der Großteil der Schüler hier. Fast schon wie ein Student. Er legte seine Hand auf Daichis Schulter und wollte ihm anscheinend den Taschenrechner, welchen er mit sich trug, überreichen.
„Hier Daichi, Vielen Dank nochmal für-"

...er verstummte.

Mich überkam ein merkwürdiges Gefühl...
Müsste ich es beschreiben dann war dieses nahe dem Gefühl der Stille vor einem Sturm.

Merkwürdig... im Wetterbericht wurde doch aber gar kein Gewitter angekündigt.
Trotzdem ist die Luft hier drin auf einmal ganz schön dick.

Daichi drehte sich zu dem verstummten Schüler um, funkelte ihn aufgebracht an und fauchte:
„Argh! Asahi! Was soll das denn! Da lass ich dich eine Sekunde aus den Augen und du legst mein Geständnis vor mir ab. Du bist sowas von geliefert!"

In Sekundenschnelle verschwand der Schüler namens Asahi schutzsuchend hinter Sugawara und wimmerte verängstigt:
Jetzt reg dich doch nicht gleich schon wieder auf,  du wirst die Kleine da noch erschrecken! Man kann nur Schiss vor dir haben wenn du dich aufregst, und außerdem war das doch sowieso längst Mal nötig, du merkst ja gar nicht, dass Sugawara genauso für dich fühlt... manchmal muss man euch eben zur Erleuchtung verhelfen."

Ich vernahm ein Grummeln.

Dem Wetterbericht kann man aber auch wirklich nie trauen... das klingt ja echt übel!

Sugawara drehte seinen Kopf langsam, Stück für Stück, in Richtung Asahi. Er lächelte, doch ich glaubte nicht, dass Sugawaras Lächeln der großen Freude entsprang...
Er lächelte aber sowohl Asahi als auch mir standen bei diesem Lächeln sofort die Haare zu Berge.
(Oh oh- Mordlust)

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter, sah auf..., hinein in die um Verzeihung bittenden Augen von Asahi.
„Lebe!" flüsterte er mir mit einem dramatischen Stimmbruch zu,
und weg war er...

Ich war mir sicher, nie in meinem Leben einen Menschen schneller rennen gesehen zu haben als den zutiefst traumatisiert aussehenden Oberschüler in genau diesem Moment.
Ein unbeschreiblicher Horror kroch mir den Rücken hinauf, denn ich befand mich direkt inmitten eines Hoch- und eines Tiefdruckgebiets und konnte die Blitze bereits entstehen fühlen.

Daichi und Sugawara sahen sich entsetzt an und ihre Gesichter glühten förmlich. Gerade als ich mich entschied, der Bedeutung dieser Situation nachzuhaken, wurde mein Körper plötzlich schleifend davongezerrt.

„Aua, das tut weh, ist ja schon gut ich kann auch allein laufen!!"
Sugawara, welcher seine Hand noch immer in meiner Bluse festgekrallt hatte, lies bei meinem Klassenzimmer angekommen endlich von mir ab.

Man... was sollte das denn!

So meine Lieben, dieses Kapitel war wirklich sehr chaotisch, weshalb ich lange überlegt habe, ob ich es überhaupt veröffentlichen sollte (Und bin mir da ehrlich gesagt immer noch nicht so ganz sicher), aber ich hoffe dem ein oder anderen hat es trotzdem gefallen. Fragen, Anregungen und Kritik könnt ihr hier gern äußern:

>to be continued<

✨☕𝕋𝕤𝕦𝕜𝕜𝕚 𝕏 ℝ𝕖𝕒𝕕𝕖𝕣☕✨ School Hates MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt