New week~weak people

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Die erste Hälfte des Schuljahrs neigte sich nun allmählich dem Ende zu.
Und wie sollte es auch anders sein, wurde eine Klausur nach der anderen angekündigt. Da konnte der Großteil der Schüler schnell mal im Leistungsdruck ertrinken.
Doch bis jetzt lief zumindest für mich noch alles ganz zufriedenstellend... naja von Mathe mal abgesehen. Im Umgang mit Zahlen war ich leider schon immer ein Noob. Ich konnte lernen, wie ich mochte doch diese abstrakten Zauberformeln wollten mir nie im Kopf bleiben, sollten sie denn überhaupt je, den Weg hineingefunden haben.

Es war schon immer angenehmer sich im Kreis der durchschnittlichen Schüler aufzuhalten, denn die Wahrscheinlichkeit in der schulichen Leistung abzurutschen und schlechter zu werden war in dem Fall nicht all zu hoch und somit der Stress eine gewisse Note halten zu müssen, nur geringfügig vorhanden. Dafür hingegen gab es mehr Spielfeld zum Ausweichen, ohne den eigenen Notendurchschnitt drastisch zu ruinieren.
Anders als Tsukishima gehörte ich nun mal von Natur aus nicht zu den Klassenbesten oder denen, die vermutlich nach Schulschluss nichts anderes taten als zu büffeln. Das war mir die Opferung meiner Freizeit dann auch einfach nicht wert.

Doch diese Woche schien der sonst, ständig so selbstdisziplinierte Tsukishima anders als ich ihn bis zu diesem Zeitpunkt kannte.

Ich saß zwar vor ihm doch auch mir entging nicht, dass er im Unterricht zunehmend abwesend war, und nur verspätet auf die Ansprache der Lehrer reagieren konnte da er scheinbar in einer ganz anderen Welt versunken in seinen Gedanken gefesselt schien.
Seine für gewöhnlich nervig arrogante Art mir gegenüber hielt sich ebenfalls ungewöhnlich stark in Grenzen und es kam nur ab und zu ein genervter Blick oder ein Zungenschnalzen von ihm, wenn ich mal wieder jeder Hoffnung entgegen, mein Glück versuchte, mich mit ihm anzufreunden.
Dieser komische Kauz wird ja immer undurchschaubarer...

Doch es war nicht nur er, der irgendwie anders zu sein schien. 
Auch Yamaguchi verhielt sich nicht wie gewohnt. Er war noch ruhiger als sonst und sah ab und zu besorgt, zu dem Blondschopf eine Bank hinter mir und flüsterte ihm leise aber doch deutlich hörbar zu, wenn dieser mal wieder nicht auf die Ansprache des Lehrers reagierte. Zuerst vermutete ich die beiden könnten sich verstritten haben, doch dafür war Blondie einfach immer noch viel zu nett zu Tadashi. Irgendetwas passte dort einfach garnicht zusammen...

Das Pausenklingeln riss mich aus meinen Gedanken.
Die hälfte des Tages war also geschafft. Ich blieb noch eine Weile sitzen, um den Rest des Tafelbildes zu übernehmen und griff anschließend nach meinem Bento, wessen Inhalt ich wie auch schon die anderen Tage genüsslich auf dem Schuldach verzehrte... oder Situationsbedingt eher hastig runterschlang, und danach meistens die verbleibende Zeit damit verbrachte, allein die frische Luft zu genießen und Musik zu hören bis die nächste Stunde begann.
Doch heute war mein üblicher Platz auf dem Schuldach, bereits belagert worden.

Angestrengt zog ich meine Augen zusammen, um zu erkennen welches Menschenwesen sich ausgerechnet an meinen Lieblingsplatz niederlassen musste. Der Anblick, welchen ich von weitem erspähen konnte, glich jedoch viel eher einem Häuflein Elend als der Präsenz eines Menschen.
Die Beine an den Kopf gezogen und das Gesicht tief in den Knien vergraben.
Schwere, unregelmäßige Atemzüge, gelegentliches Schniefen und grummeln. Mit jeder Sekunde gingen die noch beinahe überhörbaren Laute immer mehr in ein verzweifeltes Schluchzen über bis es plötzlich verstummte.
Ich wurde entdeckt!

Ich hatte nichts verwerfliches angestellt, dennoch fühlte es sich an als hätte ich so eben verbotenes Gelände betreten.
Zumindest erzählte mir genau das, der Blick, welcher nun nicht mehr in den Knien, sondern auf mir haftete.
Ich stand wie angenagelt da, unfähig einen Laut von mir zu geben, während mich ein Paar geschwollenen Augen, vorwurfsvoll musterte.

„A- Eigentlich ist das... Ich habe dich nicht beobachtet- Was hast du denn erwartet das hier ist ein Schuldach.. Es-es ist Mittagspause"  versuchte ich mich irgendwie aus dieser unangenehmen Situation herauszureden.

„Seit wann hast du zugesehen?"

✨☕𝕋𝕤𝕦𝕜𝕜𝕚 𝕏 ℝ𝕖𝕒𝕕𝕖𝕣☕✨ School Hates MeWhere stories live. Discover now