~Ziel~

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Kapitel 13: Ziel


Dereks PoV


Immer noch leicht zitternd erwachte der Alpha. Er lag etwas unbequem, verrenkt im Bett um den Fuchs neben ihm nicht zu zerquetschen. Trotzdem hatte er so gut geschlafen wie lange nicht. Sein Wolf murrte zufrieden und wälzte sich gerade zu in dem Geruchs-Gemisch aus seinem Eigenen und dem des Fuchses. Das weiche Fell wog sanft unter dem heben und senken des kleinen Brustkorbs und kitzelte Derek als der Kleine sich noch enger an ihn schmiegte und, es dem Wolf gleichtuend, einen wohligen Laut von sich gab. Ein angenehmes Schaudern durchfuhr ihn und Derek musste sich eingestehen, dass in der Situation eine Geborgenheit lag, die er zutiefst vermisst hatte. Etwas an dem Kleinen verlieh seinem Wolf... ihm ein Gefühl von Sicherheit, als könnte nichts und niemand ihm etwas anhaben, das er einfach nicht abschütteln konnte. Nicht Mal das Rudel ließ ihn so fühlen. Dabei war es albern, wie sollte ein so kleines Wesen ihn beschützen können?


Wobei... wenn es wirklich der Fuchs war, und eine andere Erklärung gab es eigentlich nicht, der seinen Wolf so irritierte und ihm, einem potentiellen Feind, gegenüber dermaßen unschädlich machte, war der Fuchs wohl alles andere als Hilflos und schon gar nicht Schutzbedürftig. Wenn er diese Wirkung auf jeden hätte, den er wiederum als potentiell gefährlich einschätzte, würde er zweifelsohne schnell zu einem sehr gefährlichen Gegner. Er hätte ihm im Schlaf die Kehle durchbeißen können, ohne Widerstand erwarten zu müsse. Die Vorstellung war grotesk und unter normalen Umständen sollte sein Wolf im Angesicht einer solchen Gefahr in alarmbereitschaft verfallen...


Doch als er seine Aufmerksamkeit nach innen richtete, schnurrte das Tier gerade zu und auch er konnte sich nicht dazu bringen Angst zu empfinden. Seine Instinkte ignorierten sämtlich Warnsignale und sein Verstand hatte aufgegeben sie daran zu erinnern. Für einen Moment erlaubte er sich dem Moment und dem Gefühl, ob es nun echt war oder nicht, zu verfallen. Ihm war als könne er alles schaffen solange der Fuchs nur an seiner Seite war.


Auch Stiles finden?


Der Gedanke erwischte ihn kalt und holte ihn in die bittere Realität zurück. Ihm war als hätte man ihm soeben ins Eis-Wasser geschmissen, als bohrten sich Eissplitter wie Dolche in sein Herz, welches wie ein Verräter trotzdem weiter schlug. Unwirsch und doch so sanft wie möglich schob er den Fuchs von sich und richtete sich auf. Kaum das er stand, wimmerte der Fuchs im Schlaf. Seine Gliedmaßen zuckten unruhig auf der Suche nach der angenehmen Wärme, die Dereks Körper ausgestrahlt hatte. Sein Wolf erwiderte das stumme Flehen und nur der Gedanke an Stiles, verletzt und allein in der Kälte, hielt ihn davon ab auf der Stelle kehrt zu machen und die Schnauze ins rote Fuchsfell zu vergraben. Er zwang sich an das Schlimmst mögliche zu denken, um sich loszueisen. Es hinterließ einen brennenden Schmerz in seinem inneren.Zwar hatte der Werwolf aufgegeben sich gegen den Einfluss des Fuchses zu wehren, doch Stiles würde er bestimmt nicht aufgeben. NIEMALS, versprach er sich. Sein Wolf und er waren sich häufig uneinig in den vergangenen Tagen, gespalten durch was auch immer der Fuchs mit ihm tat. Und wenn er ehrlich war machte ihm das mehr als andere Angst. Als Werkreatur waren Mensch und Tier in einem Körper vereint, Instinkt und Verstand, das Es und Ich, Erscheinung und Wandlung. Alles war immer eine Einheit. Je nach Situation handelte man zwar auf verschiedenen Basen und verließ sich auf andere Anteile des selbst, doch immer mit dem gleichen Ziel, der gleichen Intention. Dies zu verlieren und ein Kampf gegen sich selbst zu führen, war mehr als beängstigend. Ein kleiner Teil von ihm war erleichtert, dass sie zumindest im Bezug auf Stiles übereinkamen. Naja fast...

Amber eyes (Sterek)Where stories live. Discover now