~Fuchs im Wolfspelz~

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Kapitel 5: Fuchs im Wolfspelz

Dereks PoV

Den Fuchs Nach Hause zu bringen stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. Der Camaron stand logischerweise noch beim Loft, was Derek genervt erkannte als er am leeren Parkplatz der Praxis vorbei in Richtung Wald ging. Das Loft, welches er zur Zeit noch sein Zuhause nannte, lag mit dem Auto 15 Minuten von der Stadt entfernt. Selbst als Werwolf würde es, in seiner momentanen Verfassung, sicher dreimal so lange dauern. Auch bezweifelte er, dass es dem Fuchs gefallen würde wenn er beginnen würde zu rennen.

Genervt verdrehte der junge Alpha die Augen angesichts dessen was vor ihm lag. Er murrte irgendwas unverständliches ehe er sich in Bewegung setzte. Inzwischen stand die Sonne schon recht tief und er bezweifelte, dass sie das Loft vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würden. Das hieße wiederum sie müssten besonders vorsichtig sein. Wenn es Jäger in diesem Bereich gab wäre jetzt ihre bevorzugte Zeit zum Jagen. Wenn die Dunkelheit sie schützte und ihre Fallen noch effektiver waren.

Auf der anderen Seite sollte es auch ihnen einen Vorteil verschaffen. Keiner von ihnen trug etwas Auffälliges. Die Klamotten die Deaton ihm geliehen hatte waren dunkel gehalten und die Box besaß einen matten Grauton. Zudem war der Eisenhut in den vergangenen Stunden nahezu gänzlich abgeklungen und Dereks Sinne waren wieder vollkommen in der Lage seine Umgebung wahrzunehmen. Dennoch...

Mit zunehmender Dunkelheit beschleunigte Derek seine Schritte. Es machte ihn nervös. Wenn sie sich nun geirrt hatten und es doch Fuchsjäger hier draußen gab? Nach allem was Deaton von ihnen erzählt hatte glaubte er kaum das sie vor eventuellen "Opfern" und Kollateralschäden halt machen würden. Sie würde nicht zögern ihm das verletzte Wesen zu entreißen und ihn zu töten, da war er sich sicher. Obwohl im hinblick dessen, dass sie allem Anschein mit Übernatürlichen Kreaturen handelten, würden sie ihn selbst vielleicht auch gefangen nehmen und versuchen zu verkaufen. Ob sie überhaupt gewappnet waren für kämpfe mit Werwölfen? Wenn sie von den Füchsen wissen ist es doch ziemlich wahrscheinlich das sie auch über andere Wesen buch führen. Vermutlich besitzen sie ähnlich wie die Argents ebenfalls eine Art Bestiarium. So oder so würde es schwer sein sie beide in diesem Zustand zu verteidigen.

Dem Fuchs gefiel Dereks neue Geschwindigkeit gar nicht. Erschrocken hatte er auf gejault als er das erste Mal in seiner engen Box hin und her rutschte. Ein vorwurfsvolles Knurren drang aus dem Inneren. Den Werwolf ließ das kalt es war wichtiger, dass sie sicher ankommen als eine wenig Bequemlichkeit. Das heißt den Menschen ließ das Kalt. Sein Wolf allerdings knurrte innerlich genauso vorwurfsvoll wie der Fuchs. Derek kommentiertes das Verhalten des Wolfes mit einem genervten Augenrollen. Es war beängstigend wie sehr ihn dieses Wesen mit seinen Tricks im Griff zu haben schien. Allen Vorwürfen zum trotz beschleunigte er seine Schritte erneut.

Erstaunlicherweise blieb der Fuchs dieses Mal still. Als habe er Dereks Anspannung gerochen nahm er es klaglos hin. Nur noch ein leises Wimmern entwich ihm gelegentlich, was mit einem Winseln des Wolfes beantwortet wurde. Es war als könnte er sich nicht dagegen wehren. Als leide er mit dem Kleinen. Es beeinflusste ihn auf eine Art auf die er nicht gefasst war. Er war nie der Mitfühlende gewesen und auch wenn er durch das Rudel in vielen Punkten wieder aufgetaut war, ängstigte es ihm dem so schutzlos ausgeliefert zu sein. In wenigen Sekunden hatte der Fuchs seine sorgsam gepflegten Mauern eingerissen und ihn verwundbar gemacht. Was würde erst passieren wenn er Minuten, Stunden und schließlich Tage mit dem Tier verbrachte.

Umso erleichterter war er als das Loft endlich in Sicht kam. Zwar wäre er immer noch mit dem Fuchs allein, aber dort hatte er seine Bücher um sich von den eigenen Gedanken abzulenken. Zudem hoffte er, dass das seltsame Gefühl weniger werden würde wenn der Mondfuchs erst einmal versorgt werde. Dann würde er sich vielleicht sicher genug fühlen um vorerst von weiteren Manipulationen abzusehen. Über die nächsten Tag müsste er ihm dringend klar machen das weder er noch das Rudel eine Gefahr darstellt, damit er die Tricks endgültig bleiben ließ. Ob er im Schlaf auch noch in der Lage war die Illusion aufrecht zu erhalten?

Amber eyes (Sterek)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora