Herbst, 3.123 nach dem Erwachen der Götter
Finger spielten sich um Aves geschwungene Taille, als sie sachte ihre trägen Augen öffnete und die blitzend flackernden Lichter vor sich umherspringen sah. Genügsam folgte ihr Blick dem einen leuchtenden Ball, dann dem anderen, bis sich ihre Lider wieder von Müdigkeit schwach nach unten senkten. Sanft umspielte ihr rotes Haar ihr Gesicht, als hätten sie spielerisch tanzend ihren eigenständigen Kopf erlangt. Leicht flatterten ihre Lider, als heiße Finger ihren Hals hingebungsvoll liebkosten. Bedächtig griffen sie nach ihren glühenden Haaren, drehten sich um ihre wallenden Strähnen, die lockig an ihr hinab hingen. Der sinnliche Duft des Fingers Herren schlich sich in ihre Nase und besprenkelte ihren Verstand mit lebhaften Fantasien aus blonden Haaren, tief dunklen Augen und einem Körper, der Heiligen gleich schien. Freude flackerte in ihr auf, als feine Nägel über ihre sensible Haut strichen und sie leicht zu dem Körper der Person hinter sich gezogen wurde. Muskulöse Arme wanden sich um ihren halb schlafenden Körper und ein Hauch seines Atem umspielte sie, als könnte er sie umarmen. Zärtlich leicht kribbelte es in ihr, als würden kleine Wolken unter ihrer Haut vorbei ziehen und ihre Sinne liebevoll streichen.
Ave schloss ihre Augen fest zusammen, als würde der Traum um sie herum verloren gehen, wenn sie sie öffnete. Nur ein wenig wollte sie noch von seinem Geruch kosten, seine Nähe spüren und ihren Körper von ihm verführen lassen. Sehnsüchtig schmiegte sie sich an die muskulöse Brust des jungen Mannes, fühlte seine feinen Muskeln an ihrem Rücken und sog seinen unverkennbaren Duft in ihre Nase ein. Ein Schaudern durchfuhr sie, als feine blonde Haare sich zwischen ihre lockigen schmiegten. Der zarte Saum eines hellblauen Umhanges umspielte ihre nackten Füße und strich sachte über ihre eisig wartende Haut, bedacht darauf, sich mehr von dem zu erhaschen, was er ihr gab. Ihre Haare fielen ihr locker ins Gesicht, während Firell sich ihrem Ohr näherte und sachte in es hinein flüsterte.
Wie durch eine dumpfe Wand durchdrangen die Worte an ihr Ohr, als hätte sie ihre Fähigkeit zu hören verloren. Die Arme des Königs ruhten auf ihrem sich hebend und senkenden Oberkörper, sie konnte das sachte pulsieren seiner Adern auf ihrer Haut spüren. Ave streckte ihre Finger nach seinem Gesicht aus, erreichte jedoch nur seinen feinen Hals. Ihre Fingerspitzen fuhren sachte über die nackt rasierte Haut. Nur zu gern hätte sie gewusst, was er ihr zugeflüstert hatte. Leicht wankte sie hin und her, genoss die Schwere seiner Arme und den Duft seines Körpers. Langsam drehte sie sich in seiner immer stärker werdenden Umarmung zu ihm um. Ein Lächeln glitt auf ihre heißen Lippen, als mehrere sanfte Küssen sich auf ihren Scheitel schlichen. Flackernd öffnete sie ihre begehrenden Augen und wagte einen Blick auf Firell, der sanftmütig, mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen, auf sie herab schaute. Die bunten Lichter, die um ihn schwirrten, leuchteten sein Gesicht aus, hier und dort schlich sich ein blauer oder roter Schatten durch sein Gesicht, wenn die leuchtenden Bälle an ihnen vorbei flogen. Firell hatte sich in kostbare Kleider gewandet und präsentierte sich in all seiner göttlichen Pracht vor ihr, bedeckt mit dem Schleier seiner Anmut.
Ein zitterndes Schmunzeln schlich sich erneut auf ihre Lippen, während sie sein ebenes Gesicht sanft streichelte. Sie löste eine Hand und griff nach einer seiner blonden Strähnen, um sie sich durch ihre Finger gleiten zu lassen, als wäre es das Kostbarste was es gäbe.
Ein kalter Schlag unterbrach jäh ihre gar perfekte Illusion, als sich etwas Spitzes durch ihre Rippen bohrte. Erst ganz sachte, als wollte sein Führer sie nicht verletzen, dann immer heftiger vibrierend, sich drehend und wendend.
Ihre Augen weiteten sich panisch und ihr Blick fiel auf eine helle Hand herab, die einen silbernen mit funkelnden Edelsteinen besetzten Dolch in sich hielt. Sie schaute wieder auf und starrte in das schadenfroh grinsende Gesicht von Firell.
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Königstochter
FantasyMelia ist nicht gerade die Prinzessin, die den Vorstellungen entspricht. Im Gegenteil ist sie alles, was eine Prinzessin und Elbin nicht in sich vereint haben sollte. Als ihr Vater sie auch noch mit dem verhassten Erzfeind verheiraten will, dreht si...