18.Teil

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Leona POV
"Leona?" ertönt eine sanfte Stimme, tief in meinem Unterbewusstsein. "Simone?" rufe ich verzweifelt. "Leona?" ertönt es wieder, jetzt aber deutlich näher. Plötzlich sehe ich ein Licht in der Dunkelheit aufkommen. Es wird immer größer und scheint auf mich zu zu kommen. Ich erkenne eine Frau, sie kommt mir bekannt vor, sie kommt näher, jetzt erkenne ich sie, Simone. "Schätzchen, was machst du hier?" fragt sie mich, mit ihrer sanften Stimme. "Ich weiß nicht, wo bin ich denn?" frage ich zurück und versuche mich umzusehen. Ich sehe aber nur Schwärze, die einzige Lichtquelle ist Simone, ansonsten gibt es nichts.
"Hör mir zu, du musst aufwachen, ok!" sagt sie auf einmal ernst, bevor sie plötzlich verschwindet.
"Nein, geh nicht!" flüster ich verzweifelt. ~was meint sie damit?~

Simone POV
Unruhig wälze ich mich in meinem Bett hin und her. Irgendwann schlage, ich schlagartig meine Augen auf. ~irgendetwas stimmt nicht~ Ich stehe auf und schaue nach meinen Kindern, doch mit ihnen scheint alles in Ordnung zu sein. Friedlich schlafend, liegen sie in ihren Betten, meine Tochter murmelt leise, im Schlaf vor sich hin. Etwas erleichtert, laufe ich zurück ins Schlafzimmer und lege mich wieder hin. ~vielleicht nur ein schlimmer Traum, der mich beunruhigt hat~ Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, das irgendwas nicht stimmt.
Irgendwann schlafe ich wieder ein. Alles wird schwarz um mich herum, nur ich leuchte ein wenig.
~wo bin ich?~ Ich laufe ein wenig umher, irgendwie habe ich plötzlich das Bedürfnis, nach Leona zu suchen. Ich rufe also, in die komplette Schwärze, ihren Namen hinein. "Simone?" folgt darauf von irgendwoher, ganz weit weg. Ich rufe erneut ihren Namen und wieder antwortet sie mir. Ich folge ihrer Stimme. Auf einmal tut sich vor mir ein ganz schwaches Licht auf. ~da liegt doch jemand~ Ich gehe näher auf die Person zu und erkenne Leona.
"Schätzchen was machst du hier?" frage ich sie sanft. Erschöpft blickt sie zu mir auf. "Ich weiß nicht, wo bin ich denn?" Plötzlich durchzuckt mich ein Geistesblitz. "Hör mir zu, du musst aufwachen, ok!" sprudelt es aus mir heraus, bevor ich aus meinem Traum erwache.
Verschlafen, reibe ich mir die Augen.
~was war das?~ wieder stürzt dass Gefühl, das irgendwas nicht stimmt auf mich ein, in dem Moment weiß ich, das Leona der Grund dafür sein muss.
~irgendwas ist ihr passiert, ich muss sofort zu ihr~ gehetzt stehe ich auf und ziehe mich in Windeseile um.
~aber was wenn alles in Ordnung ist, und ich mir das ganze nur einbilde~ kommt mir dann in den Sinn. Nachdenklich setze ich mich aufs Bett.
~woher weiß ich das überhaupt, gibt es diese magische Verbindung, von denen viele liebende immer reden, also doch, ich habe nie daran geglaubt und doch fühlt es sich nun echt an~
Entschlossen stehe ich wieder vom Bett auf und renne, so leise wie möglich die Treppe runter, schnappe mir noch den Haustürschlüssel und fahre zu Leona nach Hause.
~hoffentlich geht es ihr gut und ich dumme Nuss, irre mich~ denke ich verzweifelt.

In ihrer Straße angekommen, parke ich schnell und steige aus. ~was soll ich ihren Eltern sagen, wenn ich jetzt einfach klingel, mitten in der Nacht?~ 
~vielleicht hätte ich sie doch erstmal versuchen sollen, anzurufen~
"Mist, wieso bin ich manchmal so kopflos?" murmel ich leise und ziehe mein Handy. Ich wähle ihre Nummer und drücke auf den grünen Hörer. Das tuten ertönt, ich warte gespannt aber es nimmt niemand ab. ~was ist ihr passiert?~ ~was soll ich tun?~
Dann mache ich das was mir am vernünftigsten erscheint, was aber auch riskant ist, falls ich mich täuschen sollte.

Ich wähle die 112 und sage alles was ich weiß. Wo ich bin, um was für eine Person es geht, Alter, Geschlecht. Bei dem Problem, also Grund weshalb ich anrufe, muss ich ein wenig tricksen, dass erste was mir einfällt, spreche ich auch sofort aus ohne groß darüber nachzudenken. "Sie ist die Treppe runter gefallen und atmet nur noch schwach."
Groß Gedanken was ich gesagt habe mache ich mir nicht, vielmehr warte ich aufgeregt auf den RTW. Als ich ihn endlich in die Straße einbiegen sehe, verstecke ich mich erstmal. Sie wissen die Adresse und müssen klingeln.
Zwei Rettungskräfte steigen aus dem Auto, mit Ausrüstung bepackt, laufen sie zur Haustür und klingeln. Kurz darauf wird die Tür, von einer Frau geöffnet. Mir kommt sie als Leonas Mutter bekannt vor, ich kenne sie ja noch von Elternabenden aus der Schulzeit. Sie ist erst verwirrt, lässt die beiden, nach dem sie sich erklärt haben, trotzdem rein. Ich atme einmal tief ein. ~hoffentlich war das die richtige Entscheidung~
Eine Weile geschieht gar nichts, da sie aber noch nicht wieder raus sind bedeutet dass, das wirklich was passiert ist. ~komisch dass ihre Mutter, so verwirrt war, sie muss doch irgendwas bemerkt haben, oder nicht?~
Plötzlich geht die Tür wieder auf.
Die Rettungskräfte tragen eine Trage aus dem Haus, Leonas Mutter folgt ihnen. Mein Herz bleibt für einen Moment stehen, als ich Leona auf der Liege erblicke.
"Sie muss sofort ins Krankenhaus, sie sollten wirklich mitkommen, Frau Küstel." redet einer der beiden auf sie ein. Doch sie schüttelt den Kopf. "Sie wird das auch ohne mich schaffen." entgegnet sie schroff, schenkt ihrer Tochter noch einen letzten Blick und verschwindet dann wieder ihm Haus. Die Rettungskräfte blicken ihr Kopfschüttelnd hinterher.
"Also, ich glaube nicht, das sie die Treppe runter gefallen ist, ich glaube da war Gewalt im Spiel." vermutet der andere nun, während sie die Liege ins Auto verfrachten.
Erschrocken keuche ich auf, bereue es aber sofort, denn sie haben mich gehört.
"Hallo, wer ist da?" fragt jetzt wieder der andere und läuft in meine Richtung. Ich komme zögernd hervor.
"Wer sind sie denn jetzt?" fragt er verwirrt. "Ich hatte angerufen." antworte ich.
"Woher wussten sie..., oder leben sie auch hier?" fragt er daraufhin und schaut mich nun etwas netter an.
"Ich hatte so ein Gefühl, darf ich mit ins Krankenhaus, Leona bedeutet mir sehr viel?" frage ich verzweifelt. Er blickt kurz zu seinem Kollegen, der nickt.
"Klar, kommen Sie."

"Da kann Leona, sich wirklich glücklich schätzen, dass sie so jemanden wie Sie hat. Ihre Eltern wussten nicht mal was davon." spricht er mich während der Fahrt an.
"Ich glaube nicht, dass sie nichts wussten, so wie sich der Vater verhalten hat, es war irgendwie seltsam." unterbricht der andere ihn.
"Das ist nicht ihr Vater, sondern Stiefvater." stelle ich klar.
Ich habe mal zufällig gehört, wie Leona mit ihren Freunden über ihn sprach.
"Sie scheinen sie ja echt gut zu kennen. Darf ich fragen in welcher Verbindung sie zueinander stehen?" fragt er mich neugierig. Ich werde leicht rot.
"Unsere Verbindung ist sehr stark, irgendwie habe ich einfach gespürt, dass etwas nicht stimmt." sage ich und schaue dabei zu Leona. Der Rettungsarzt, nickt verstehend und grinst zu seinem Partner rüber, der in den Rückspiegel schaut.

Why do I dream of her?Where stories live. Discover now