25.Teil

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In der Pause gehe ich auf den Schulhof, ich habe heute Aufsicht.
~mal sehen wer mit mir Aufsicht hat~ denke ich motiviert und schaue mich um. ~Och ne, nicht der, jetzt kommt der auch noch auf mich zu~
"Hallo Frau Wattner, ich habe sie heute morgen, im Lehrerzimmer gar nicht gesehen, wo waren sie denn?" fragt Hr. Keller mich sofort, als er neben mir zum stehen kommt.
"Ach, ich bin sofort in die Klasse gegangen." wehre ich ab und drehe mich zum gehen um.
"Was ich dir noch erzählen wollte..." hält er mich auf. Augenverdrehend und innerlich seufzend, bleibe ich stehen und höre ihm zu.

"Frau Wattner, Max hat sich verletzt kommen sie schnell." sagt Marie aus der 5a als sie auf uns zu gerannt kommt. Sofort reagiere ich. ~endlich komm ich von ihm weg~

Ich laufe Marie hinterher und erblicke Max auch bald. Er sitzt auf dem Boden und weint. Sein knie blutet ein wenig.
~das übliche, nichts schlimmes~ denke ich erleichtert. Ich knie mich zu ihm runter und lege ihm beruhigend meine Hand auf seine Schulter.
"Was ist denn passiert, Max?" frage ich sanft.
"Ich, ich bin hin...hin gefallen." schluchzt er. "Es tut...tut weh." weint er.
"Soll ich mir das mal ansehen?" frage ich. "Ja bitte." schluchzt er und schaut mich verheult an. "Das ist gar nicht so schlimm, wir gehen zusammen ins Krankenzimmer und da bekommst du dann ein Pflaster, in Ordnung?" sage ich beruhigend. "Ok..." antwortet er etwas ruhiger. "Darf ich mitkommen?" fragt Marie. "Ja klar." antworte ich lächelnd. Ich helfe Max auf und führe ihn ins Krankenzimmer, Marie schaut Max immer wieder besorgt an. ~wie süß, die beiden~
"Dann setz dich mal darauf, ich desinfiziere, erst mal die Wunde und dann bekommst du ein Pflaster." fordere ich ihn auf. Er nickt und mit Maries hilfe, sitzt er schließlich auf der Liege. "Vorsicht es könnte nun etwas brennen." warne ich ihn vor. Er kneift die Augen zu. Schnell reinige ich die Wunde. "Super, das war es schon, so jetzt noch das Pflaster. Fertig."
"Dankeschön." lächelt er. "So, dann geht mal in die Klasse, es klingelt eh gleich." sage ich zu den beiden. Sie nicken und verlassen den Raum.

In der zweiten Pause, führt mein Weg ins Lehrerzimmer. Ich mache mir einen Kaffee und setze mich zu Marie, die mich schon abwartend an lächelt.
"Hey Simone, du bist also auch mal wieder da, erzähl, was ist passiert?" fragt sie neugierig.
"Also um es zusammen zu fassen,..." sage ich langsam, um etwas Spannung aufzubauen.
"Wir sind jetzt zusammen." quitsche ich.
"Oh, wow toll, Glückwunsch. Erzähl wie ist es gelaufen, dein Date." fragt sie neugierig.
"Oh, es war so romantisch, sie hat für uns ein Eis bestellt, und es war einfach total süß." schwärme ich.
"Erzähl mal wie sah es aus, habt ihr euch geküsst, was habt ihr gesagt." quängelt sie spielerisch. Ich kichere:"Also..." erzähle ich ihr vom Treffen im Eiscafé.
"Das ist echt sooo, schön. Du hast so ein glück." schwärmt sie grinsend.
"Ja, das habe ich wirklich. Leona ist jemand ganz besonderes und ich darf mit ihr zusammensein." schwärme ich ebenfalls glücklich.
"Aber warum bist du die letzten Tage nicht gekommen?" fragt Maria dann.
"Jaa, also in der Nacht hatte ich plötzlich so ein komisches Gefühl, ich spürte irgendwie, dass etwas mit Leona nicht stimmt, deswegen bin ich zu ihr nach Hause gefahren. Dort angekommen, merkte ich wie unüberlegt meine Aktion doch war, schlussendlich aber, war es die richtige Entscheidung den Rettungsdienst zu rufen. Sie wurde von ihrem Stiefvater, bewusstlos geschlagen. Und jetzt kommt noch was viel schlimmeres, ihre Mutter hatte kein Interesse daran, mit ins Krankenhaus zu fahren, sie hat Leona nur kurz einen Blick zugeworfen und ist dann einfach wieder rein gegangen. Ich bin dann mitgefahren. Im Krankenhaus wurde sie wieder wach und sie hat mir alles erzählt. Naja, ich habe dann die Polizei verständigt und die haben denn Stiefvater, sowohl auch die Mutter mitgenommen." erzähle ich traurig.
"Oh, wie geht es ihr jetzt?" fragt Maria.
"Ihr geht es schon besser,..." antworte ich. "Ist sonst noch was los, du wirkst so als wär da noch etwas?" fragt sie mich.
"Ja, die Polizei hat mich am morgen angerufen und mir die Verantwortung für Leona und ihre Geschwister übertragen, die beiden wohnen jetzt erstmal bei mir." erzähle ich.
"Ok, kümmert sich nicht sonst eigentlich das Jugendamt um solche Fälle, oder haben die denn keine Verwandten?"
"Scheinbar nicht und das Jugendamt hat wohl im Moment zu viel zu tun. Sie kümmern sich wenn sie Zeit haben." sage ich augenverdrehend.
"Oh man, wie blöd. Wenn ich dir wobei helfen kann, sag ruhig bescheid. Ich könnte auch mal auf die Kinder aufpassen." bietet sie mir an.
"Sehr gern, das wäre wirklich eine Erleichterung für mich." entgegne ich dankbar. "Ja, ok. Dann komm ich nachher mal bei dir vorbei. Wie alt sind die beiden denn?"
"Also Zoe ist denk ich mal 6, sie geht in die Grundschule und Tom ist 18, der geht arbeiten, jeden zweiten Tag." zähle ich auf. "Aha ok. Dann schlage ich vor ich hole die kleine, süße Maus von der Schule ab und bringe sie zu dir nach Hause." schlägt sie vor.
"Oh, mach dir nicht zu große Hoffnungen, sie kann ein richtig,  freches Biest sein. Sie ist nicht sonderlich gut erzogen, aber süß kann sie trotzdem sein." warne ich sie vor.
Maria kichert nur. "Ok, das wäre wirklich lieb von dir, dann kann ich mich schonmal um das Essen kümmern."
"Gut, dann machen wir das so." sagt Maria abschließend und steht auf.
Es klingelt zum Pausenende.
"Gutes Timing." lache ich und stehe ebenfalls auf.
"Bis nachher dann." verabschieden wir uns und verlassen das Lehrerzimmer und gehen in unsere Klassen.

Why do I dream of her?Where stories live. Discover now