#11 Kirk x Spock //Star Trek//

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Dieser OS wurde von Chelsea_sunniii geschrieben!
Viel Spaß :D

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Shattered

Kälte. Das war alles was Jim spüren konnte. Der Speer der sich durch seinen Oberkörper bohrte war aus kaltem Metal. Eiskalt. Die Rauchfäden welche sich überall um ihn herum bildeten waren ein eher düsterer Kontrast zu dem strahlendem Blau des Himmels über ihm. Gedankenverloren blickte er den Wolken entgegen.

"Jim das kann nicht dein Ernst sein." Spock zog seine Augenbraue noch ein Stück höher, als sie sowieso schon waren. "Ist es aber." Mit diesen Worten nahm er Spock's Hand und steckte ihm den Ring an. "Wenn wir das schon durchziehen, dann auch mit allen Formalitäten." Beide betrachteten den schmalen Goldring mit einem einzigen Brillianten in der Mitte, bevor Jim in Spocks schwarze Augen blickte. Für viele mögen die Augen des Vulcans emotionslos und kalt wirken aber Jim erkannte in ihnen all die Liebe und Zuneigung die Spock ihm schenkte.
"Bis du sicher das-" "Natürlich bin ich mir sicher Spock." "Es scheint mir dennoch eine unlogische Entscheidung zu sein." "Vergiss die Logik. Konzentier dich nur auf hier und jetzt." Und das taten sie. Dort alleine in Jims Quartieren.

"Hier drüben Commander!" Jim hörte Stimmen. Einen Augenblick später sah er das vertraute Gesicht von Bones. Er beugte sich über ihm, flinke Hände tasteten seinen Brustkorb ab. "Seine Rippen sind gebrochen, eine davon hat sich durch seinen linken Lungenflügel gebohrt. Er hat mit hoher Wahrscheinlichkeit innere Blutungen. Wir müssen ihn sofort auf die Enterprise bringen, bevor es zu spät ist." Eine dunkle Silhouette breitet sich über Jims Oberkörper aus, sie verdeckte die komplette Sonne, sodass Jim den Anschein hatte, vor ihm stünde ein Engel in gleißendem Licht. Ein Engel, welcher ihn in den Himmel begleiten und für alle Ewigkeit an seiner Seite steht. Sein Engel...

"Jim ich möchte dir jemanden vorstellen." Spock zwickte ihm in die Seite. Warum hatte er zugestimmt mit auf dieses Bankett zu gehen, hier unter all den Vulkaniern fiel er auf wie ein Klingone unter Menschen. "Ich komm ja schon." Jap, er hätte seinen freien Tag definitiv auch entspannter verbringen können. Etwas mürrisch trottete er dem hochgewachsenen Halb-Vulkanier hinterher, wobei er im Vergleich zu Spock nicht halb so würdevoll aussah. Gedankenverloren lief Jim stumm geradeaus, bis er auf einmal in einen Wiederstand hinein lief. Spock war stehen geblieben und drehte sich jetzt zu ihm um, nahm seine rechte Hand und sah ihm noch einmal fest entschlossen in die Augen bevor er sich wieder umdrehte und zu den zwei Personen vor ihm sprach.
"Vater, Mutter, ich möchte euch Jim Kirk vorstellen. Er ist Captain der USS Enterprise und der Mann, mit dem ich wünsche sein restliches Leben zu verbringen." Spock nahm Jim's Hand auf Augenhöhe und legte seinen Zeige- und Mittelfinger vertikal auf Jim's zwei ausgestreckten Fingern.
Erstaunt und auch etwas überfordert musterte er den selbstsicheren schwarzharrigen Mann mit den irgendwie süßen, spitzen Ohren und den vollen Lippen. Vielleicht wird dieser Abend interessanter als es sich Jim erhofft hatte. Bei diesem Gedanken lächlte er und erwiderte den leichten Druck von Spock's Fingern.

BEEP. BEEP. BEEP.
Was für ein nervtötendes Geräusch. Es zerstört dieses ganze Paradies, die Umgebung, die Ruhe, die Engel, seinen Engel. So hatte Jim sich das Leben nach dem Tod nicht vorgestellt. Er hatte erwartet auf weichen Wolken zu liegen, aber der Untergrund worauf er sich jetzt befand war steif und hart. Er dachte Engelschöre wurden ertönen sobald man das Reich Gottes betritt, aber alles was er hörte war dieses unausstehliche piepen. Und wo war sein Engel überhaupt? .....warte das ist nicht der Himmel. Nein das ist nicht das Leben nach dem Tod. Er hörte entfernt zwei Stimmen, die eine gehörte mit ziemlicher Sicherheit zu Mccoy und die andere....sie klang wie Musik in seinen Ohren, nicht zu schrill, nicht zu monoton einfach perfekt....so wie ihr Besitzer.
Langsam öffnete Jim die Augen. Das erste was er sah waren die zahlreichen Monitore um ihn herum und die endlosen Schlauche in seinen Armen und Händen. Er befand sich wie er erwartete nicht im Himmel, sondern auf der Krankenstation der Enterprise, was ihn irgendwie mit Erleichterung füllte.
Das zweite was er bemerkte war, dass zwei schemenhaften Gestalten vor seinem Bett standen von der eine wild gestikulierte während die andere versuchte ruhig und besonnen zu wirken. Nachdem seine Augen sich an das grelle Licht auf der Krankenstation gewöhnt hatten stellte er fest das es sich bei der ruhigeren Person um Mccoy handelte, der versuchte auf einen hysterisch wirkenden Spock einzureden.
"Wie lange wird es noch dauern bis er aufwacht?"
"Ich weiß es nicht Spock aber dein hin und her gerenne macht es nicht besser. Wenn du hier bleiben willst dann setz dich zu ihm und warte bis er aufwacht. Ansonsten schick ich dich jetzt in deine Quartiere, so bist du mir gerade keine Hilfe."
Bones Tonfall ist streng, zeigt aber Wirkung beim Vulkanier. Spick atmet tief durch und will sich gerade an Jims Seite setzten als sich ihre Blicke treffen.
"Captain,", spricht Spock verwundert, "wie lange sind Sie schon wach?"
"Lang genug um deinen kleine Hysterieanfall mitbekommen zu haben." Jim grinst Spock schief an und lacht kurz auf als er bemerkt wie grün er wird, bis ihm seine Verletzungen wieder einfallen und er unter stöhnen zusammen zuckt.
"Ahh irgendwie hat das gerade nicht so weh getan. Bones Lagebericht."
Nachdem Bones seine Stimme wiedergefunden hatte, schilderte er Jim knapp die Situation und verließ dann mit einem gut gemeinten Schlag auf Jim's Schulter den Raum. Spock wirkte auf einmal angespannter als zuvor.
"Hast du vor da Wurzeln zu schlagen, oder kommst du jetzt zu mir?" Irgendwie klang der Spruch witziger in Jim's Kopf.
Er lachte auf, aber in diesem Lachen lag nicht die sonstige Leichtigkeit, die Jim immer so an ihn bewunderte. "Faszinierend. Vor ein paar Stunden hast du noch um dein Leben gekämpft weil du dich frontal in einen Kampf mit einem Brikarianer, welchen du auf Grund deiner physischen Verfassung nur verlieren konntest und das erste was du jetzt machst ist einen unangebrachten Wortwitz zu reißen, während ich dir am liebsten den Kopf abreißen würde. Sagen sie mir,Captain wie schaffen sie es immer in den unpassendsten Momenten mit Lächerlichkeit so zu glänzen?" Die Worte waren harsch und kaum hatte Spock sie ausgesprochen, hinterließen sie ein Stechen in Jims Brust. Er wollte etwas erwidern, ihm sagen dass er nur auf die Konfrontation eingegangen ist, damit Bones und er abseits aller Augen die Mission zu Ende bringen konnten, aber bevor er seine Stimme wiedergefunden hatte setzte Spock zur nächsten Predigt an.
"Weißt du wie schlimm es war, dich dort liegen zu sehen. Nicht zu wissen ob du noch atmest. Kannst du dir vorstellen was für eine Furcht ich hatte? Ich liebe dich, so sehr das es mir Angst macht. Ich kann und werde dich nicht wegen solch waghalsigen Aktionen von dir verlieren. Geht das jetzt endlich in deinen Kopf!?"
Erstaunt über seinen Gefühlsausbruch lehnte sich Spock schwer atmend gegen einen der vielen Monitore. Seine Haare waren durch sein wildes hin und her gerenne zerzaust, sein Uniformshemd warf Falten wobei es sonst immer von Korrektheit nur so glänzte. Tränen liefen ihm über das Gesicht, er bemühte sie schnell wegzuwischen, als er sie bemerkte. Seine Augen waren geschloßen und er versuchte sich wieder zu fangen. In den nächsten Momenten sagte keiner der beiden ein sterbens Wörtchen. Es war so still, man hätte eine Stecknadel fallen gehört.
Jim fiel auf das auch er angefangen hatte zu weinen. Als er vor Schmerz laut schluchzen musste hob Spock in Lichtgeschwindigkeit seinen Kopf. Er sah den Schmerz in Jim's Augen fühlte seinen Kummer tief in seinem eigenen Herzen, diese Leere erfüllte sie beide zu gleichen Teilen. Er wollte sich entschludigen, wollte alles zurücknehmen was er gesagt hatte, ihm einfach um den Hals fallen und alles böse um sie herum vergessen. Sowie, als Jim in gefragt hatte ob sie heiraten wollten. Oder als er fest entschlossen seinen Eltern von den Heiratsplänen erzählt hatte. Aber er konnte nicht. Diese Leichtigkeit in ihrer Beziehung war verflogen, ersetzt durch ständige Diskussionen und falsche Versprechen. Wo hat alles angefangen so schwer zu werden? Diese Frage konnte ihm keiner beantworten.
Also Spock machte auf dem Absatz kehrt, verließ schnellen Schrittes den Raum und ließ einen fassungslosen Jim und zwei verletzte Herzen zurück.

❤Yaoi & Yuri Adventskalender 2021❤Where stories live. Discover now