#14 Dabi x Hawks //MHA//

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Dieser One Shot wurde von AllyKInsanity geschrieben :3

Viel Spaß :D

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Ein gelangweiltes Seufzen entfährt ihm. Frustriert starrt er auf den Stapel Unterlagen, der sich neben ihm auf seinem Schreibtisch türmt.
„Ich bin Wing Hero: Hawks. Eigentlich sollte ich draußen das Böse bekämpfen und nicht hier drinnen beim Papierkram versauern.", jammert er mit gesenktem Kopf leise vor sich her. Der letzte Kampf hatte ihn einiges an Kraft und vor allem alle seine Federn gekostet. Ihm blieb daher nichts anderes übrig, als in Anzug und Krawatte gekleidet in seiner Agentur zu erscheinen und endlich die Unterlagen zu sichten, was er erfolgreich schon seit einigen Wochen vor sich hergeschoben hat.
„Vielleicht heitert dich das auf, Boss. Das wurde heute für dich abgegeben", ertönt eine helle Frauenstimme. Langsam hebt Hawks seinen Kopf und sieht nach oben in das Gesicht einer jungen Heldin. Sie hält ihm einen kleinen, dunkelroten Briefumschlag unter die Nase.
„Shiori, was machst du denn hier? Solltest du nicht auf Patrouille sein?", fragt er überrascht. Mit hochgezogener Augenbraue sieht sie ihn an. „Hast du vergessen, dass du mich zum Bürodienst verdonnert hast? Jetzt nimm schon den Brief.", antwortet sie. Erst jetzt fällt ihm auf, dass sie ebenfalls nicht ihren Heldenanzug, trägt, sondern in einem geschmackvollen Kostüm aus schwarzem, kurzem Rock und taillierten Blazer gekleidet ist. Sie hat Recht, nachdem sie vor etwa einer Woche bei einem Kampf fast den gesamten Stadtteil mit ihrem Quirk unter Wasser gesetzt hatte, musste er Konsequenzen daraus ziehen. Eigentlich hatte er das als gar nicht so dramatisch empfunden, aber die obere Liga erwartete, dass er seine Heldin wenigstens für kurze Zeit aus dem aktiven Dienst nimmt. Er greift nach dem unbeschrifteten Briefumschlag. Mit zwei Fingern der anderen Hand lockerte er etwas seine rote Krawatte, die sich unangenehm eng um seinen Hals anfühlt. Anschließend öffnet er den Umschlag.
„Heute 22 Uhr, alter Treffpunkt, zwei Tage.", stand in krakeliger Handschrift auf dem weißen, kleinen Papierstück geschrieben. Er dreht den Zettel um, doch die Rückseite ist leer. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen. Unvermittelt steht er auf und geht um den Schreibtisch herum.
„Shiori, ich übertrage dir die Verantwortung für die Bearbeitung der Unterlagen. Lass dir Zeit, die nächsten zwei Wochen hast du ja ohnehin noch Schreibtischdienst. Dann sollte aber alles erledigt sein.", flötete er ihr im Vorbeigehen zu.
„Eh spinnst du? Wälze das jetzt nicht auf mich ab. Hallo, lass mich hier nicht so stehen. Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?", meckert sie hinter ihm. Er dreht sich nicht einmal mehr um, sondern hebt nur seine Hand. Die Schimpftirade im Hintergrund wird leiser, je weiter er sich von ihr entfernt. Was ihr Mundwerk und ihren aufbrausenden Charakter angeht, steht sie ihrem Mann in nichts nach. Ihm ist allerdings im Moment egal ob sie sauer ist oder nicht. Es ist bereits 17 Uhr und er hat noch einiges vorzubereiten.
Später Abend, 22:00 Uhr
Zitternd steht in der dunklen Gasse und beobachtet aus dem Schatten heraus die vorbeifahrenden Autos. Es ist Mitten im Dezember und eiskalt. Kleine Schneeflöckchen rieseln langsam, wie weiße Federn, vom schwarzen Nachthimmel. Er zieht sich die Kapuze seines dicken Pullovers weiter ins Gesicht. Ein schnittiger Sportwagen hält mit quietschenden Reifen vor dem Eingang zu der kleinen Gasse. Zur Sicherheit drückt Hawks sich etwas weiter an die feuchte Mauer in seinem Rücken. Als er erkennt, wer da auf der Fahrerseite des Wagens aussteigt und auf ihn zukommt, atmet er erleichtert auf und macht einige Schritte aus der Dunkelheit heraus.
„Schicke Karre Dabi. Ist die etwa geklaut?", fragt er mit Skepsis in der Stimme, während er auf den schwarzhaarigen Mann zu geht. Der will gerade seinen Mund öffnen, um ihm zu antworten, als eine bekannte, weibliche Stimme hinter ihm ertönt.
„Nein, das ist mein Wagen. Ich leihe ihn euch für euren Trip. Auch wenn du das nach der heutigen Aktion eigentlich nicht verdient hast."
Er sieht zu dem Auto, dessen Beifahrertür ebenfalls mittlerweile geöffnet wurde. Shiori steigt aus und winkt ihm zu.
„Oi, was sagt dein Mann dazu Shiori, dass du einem schändlichen Schurken einfach so dein Auto überlässt.", antwortet Hawks mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.
„Ey!", ruft Dabi beleidigt aus, was der Held mit einer entschuldigenden Handgeste quittiert.
„Mein Mann, lieber Keigo, ist aktuell mit der Nummer 1 und 3 unterwegs und nicht in der Stadt. Außerdem, agiert er im Hintergrund doch auf unserer Seite. Ist ja nicht so als wüsste er nichts. Steigt jetzt endlich ein ihr zwei und fahrt los. Es ist bitterkalt und ich habe heute auch noch andere Dinge vor.", erwidert sie mit einem genervten Ton. Sie entfernt sich von ihrem Wagen und geht auf Dabi zu. Die beiden umarmen sich. Seit Allmights Kampf gegen die Schurkenliga sind bereits einige Jahre vergangen. Aus den damaligen Schülern der U.A. sind Profihelden geworden, die teilweise bereits die Spitze der Helden-Rangliste erklommen haben. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind mittlerweile nicht mehr klar definierbar. Sie sind verschwommen und ineinander übergegangen. Die größten Korruptionsskandale haben in den Reihen der Superhelden stattgefunden und es haben sich Widerstände gegen das alte System gebildet. Hawks und Shiori sind Mitglieder dieser Revolution, die im Untergrund vorbereitet wird. Dass unter anderem der Profiheld und Shioris Ehemann Ground Zero, Katsuki Bakugou, insgeheim Unterstützer dieses Vorhabens ist, erleichtert die Sache natürlich immens. Er betrachtet Dabi und Shiori einen Moment. Die beiden kennen sich seit Kindertagen und beide hatten und dem Regime der alten Regeln zu leiden.
„Ich wünsche euch viel Spaß, seid vorsichtig und verhaltet euch unauffällig. Und wehe, meine Karre hat später auch nur einen Kratzer.", reißt Shiori Hawks aus seinen Gedanken.
„Wollen wir dann Flügelmann?", fragt Dabi an Hawks gerichtet und deutet mit der Hand in Richtung des Autos.
„Sollen wir dich noch nach Hause bringen Shiori?", fragt Keigo, während er auf den Wagen zugeht.
„Nicht nötig, Shinso holt mich gleich ab. Wir haben...etwas zu regeln.", winkt sie ab. Erst jetzt bemerkt Hawks das blaue Leuchten unter ihrem schwarzen Wintermantel. Sie muss ihren Heldenanzug tragen. Allerdings will er sich jetzt nicht weiter damit beschäftigen, was die beiden „Doppelagenten" heute Nacht wohl noch so Dringendes zu erledigen haben. Er schmeißt seine große, dunkle Sporttasche auf die Rückbank und nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. Während er sich anschnallt, lenkt Dabi das Auto bereits schon wieder auf die Straße. Die bunten Lichter der Stadt rauschen an ihnen vorbei und verschwinden alsbald am dunklen Horizont. Dabis rechte Hand ruht auf Keigos linkem Oberschenkel.
„Wo geht es denn hin?", fragt Hawks vorsichtig nach.
„Lass dich überraschen.", antwortet Dabi mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Ihr Weg führt sie hoch in die Berge, tief in einen düsteren, verschneiten Wald hinein. Langsam, aber sich wird aus den kleinen Flöckchen ein reges Schneetreiben. Die Lichtkegel der Scheinwerfer beleuchten den angelegten Weg vor ihnen, während die gezuckerten Bäume in schnellen Schatten an ihnen vorbeihuschen. Als sie endlich das Ende des Weges erreichen stoppt Dabi das Auto und das grelle Licht der Scheinwerfer fällt auf ein kleines, hölzernes Häuschen, dass dunkel und still da liegt. Mit seinen modernen Glaselementen will es nicht so recht ins Bild passen.
„Na komm, lass uns reingehen.", schlägt Dabi vor und steigt bereits aus dem Wagen aus. Hawks tut es ihm gleich und nur fünf Minuten später stehen die beiden im Inneren des kleinen Häuschens. Mit einem klickenden Geräusch schaltet Dabi das Licht ein. Mit wenigen Sekunden Verzögerung erstrahlt ein warmes, gelbes Licht von der Decke und erhellt den kompletten Raum. Keigo sieht sich erstaunt um. Es ist wirklich sehr rustikal aber auch unglaublich gemütlich eingerichtet. Auf dem Boden und an den holzverkleideten Wänden befinden sich Tierfelle. In der rechten hinteren Ecke des Wohnzimmers steht bereits ein kleiner, geschmackvoll geschmückter Weihnachtsbaum. Die roten und goldenen Glaskugeln reflektieren den Schein der Deckenleuchte und hier und da funkelt etwas zwischen den tiefgrünen Nadeln. Im Zimmer schwebt der angenehme Duft von Tanne. Auf der anderen Seite des Raums befindet sich ein Kamin, vor dem Dabi in diesem Moment kniet und Holzscheite stapelt. Mit seinem Quirk heizt er ihn anschließend an. Wenn man an dem Kamin vorbeigeht, scheint man in die Küche und von dort in die anderen Räume zu gelangen. In der Mitte vom Raum, in einiger Entfernung zum Kaminfeuer steht ein einladendes Sofa in einem eleganten Weinrot. Als Hawks darauf zu geht, fällt sein Blick auf ein kleines Holzschränkchen an der Wand auf dem eine Karte und eine Schale steht, in der weihnachtliche Dekorationselemente und Materialen aus dem Wald kunstvoll drapiert wurden. Er greift nach der Karte und öffnet sie.
„Herr und Frau Yoshikawa, wir wünschen Ihnen angenehmen Aufenthalt in unserem Ferienhaus „Waldzauber". Genießen Sie Ihre Zeit hier in vollen Zügen. In dringenden Fällen können Sie über das Telefon in der Küche Kontakt zu unserem Serviceteam aufnehmen. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und herrliche Festtage. Es grüßt Sie das gesamte FeWO-Team.", liest er die in einer schönen, verschnörkelten Handschrift geschriebenen Worte laut vor. „Wieso Yoshikawa...und wieso eigentlich Herr und Frau?", platzt es Hawks heraus.
Dabi, der damit beschäftigt war, in das prasselnde Feuer zu blicken, erhebt sich wieder.
„Yoshikawa ist Shioris Mädchenname. Sie hat das hier für uns organisiert. Ich selbst kann das ja schlecht machen und dein Name sollte vielleicht auch nicht auftauchen. Das würde nur zu viel Aufmerksamkeit erregen.", beantwortet Dabi die Frage. Er ist dicht an Keigo herangetreten und schlingt von hinten seine Arme in Hüfthöhe um ihn. Über dem Schränkchen mit der Karte hängt ein kleiner Spiegel mit einem kunstvollen, goldenen Rahmen. Über diesen kann Hawks Dabi dabei beobachten, wie er sich mit geschlossenen Augen an ich nschmiegt und mit der kalten Nasenspitze seinen Hals nach oben entlangfährt. Er gibt ihm einen Kuss auf die empfindliche Stelle unter seinem Ohrläppchen und nimmt ihn dann bei der Hand. „Die Hütte hat noch ein nettes Extra. Komm ich zeig es dir", erklärt er in einem aufgeregten Ton und zieht Hawks an der Hand hinter sich her. Die beiden marschieren am Kamin vorbei in die Küche. Von dort aus führt eine gläserne Tür auf eine überdachte Terrasse, auf der ein riesiger Whirlpool steht. Kleine Laternen spenden Licht in der Dunkelheit und eine ellenlange Lichterkette mit vielen kleine, leuchtenden Lampions verläuft kreuz und quer über die Innenseite des Daches.
„Na wie sieht es aus? Lust auf ein heißes Bad?", fragt Dabi mit einem neckischen Grinsen im Gesicht.
„Aber sicher. Du machst das und ich bringe unsere Sachen ins Schlafzimmer.", antwortet Hawks ohne lange darüber nachdenken zu müssen.
„Mach das. Das Schlafzimmer ist die Treppe hoch und dann gleich die erste Tür links. Zumindest stand das in dem Prospekt so, den Shiori mir gegeben hat.", erwidert Dabi, der bereits dabei ist die Funktionsweise des Whirlpools zu studieren.
Das Schlafzimmer ist ein relativ kleiner Raum mit einem umso größeren Bett über dessen Kopfseite eine riesige, düstere Waldfotografie an der Wand hängt. Keigo schmeißt die beiden Taschen auf eine Seite des Bettes und lässt sich dann rücklings schwungvoll auf die weiche Matratze fallen.
„Herrlich.", seufzt er leise. Er schließt einige Minuten seine Augen und dämmert für einen kurzen Moment weg. Ruckartig setzt er sich plötzlich wieder auf und erhebt sich vom Bett. Er klopft sich mit beiden Händen gegen die Wangen, um so wieder richtig wach zu werden.
„Mist, ich muss kurz eingeschlafen sein.", schießt es ihm durch den Kopf. Aus dem angrenzenden Badezimmer organisiert er sich zwei große, weiße Handtücher. Sie duften herrlich nach Flieder. Er entkleidet sich und legt seine Klamotten ordentlich auf dem Bett zusammen. Dann knotet er sich das Handtuch über die Hüften und geht wieder zurück in Richtung Dabi und Whirlpool. Als er barfuß nach draußen, auf den kalten Holzboden der Terrasse tritt, wandert eine Gänsehaut über seinen gesamten Körper. Schnellen Schrittes läuft er zu dem Whirpool, in dem Dabi bereits auf ihn wartet. Dicke Dampfwolken steigen aus dem warmen Wasser in die kalte Nachtluft empor und hüllen sein Gesicht in einen leichten Nebel. Das Wasser reicht ihm bis knapp über die Brustwarzen. Lässig hat er seine Arme jeweils rechts und links auf den Rand des Whirlpools gelehnt. Seine Haare sind bereits nass und locker nach hinten gelegt, so dass nur noch eine einzelne lose Strähne in seinem Gesicht hängt. Seine Klamotten liegen in einem unordentlichen Haufen auf dem Boden.
„Da bist du ja, ich dachte schon, du wärst oben eingeschlafen.", ruft Dabi Keigo zu.
„Ich habe dir ein Handtuch mitgebracht.", antwortet Hawks und hebt den weißen, flauschigen Stoff nach oben.
„Danke. Aber wie wäre es, wenn du die Hüllen fallen lässt und jetzt zu mir kommst?", erwidert Dabi mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Keigo tut wie ihm geheißen und lässt das Handtuch von seinen Hüften zu Boden gleiten. Vorsichtig, mit der Fußspitze zuerst, lässt er seinen Körper in das heiße Wasser gleiten. Er nimmt gegenüber von Dabi Platz und lehnt sich entspannt nach hinten. Mit den nassen Händen streicht er sich seine Haare ebenfalls aus dem Gesicht. Dabi gleitet mit einer schnellen Bewegung gleitet im Wasser zu ihm. Seine Hände umfassen rechts und links von Hawks Gesicht den Rand des Pools, so dass er nicht ausweichen kann. Als hätte er das überhaupt vorgehabt.
„Hat auch was, so ganz ohne Flügel.", raunt Dabi ihm ins Ohr und knabbert dann mit den Zähnen vorsichtig an seinem Ohrläppchen. Ein angenehmer Schauer jagt über Keigos Rücken. Mit der Zunge wandert Dabi weiter seinen Hals hinunter um ihm anschließend einen kleinen, zärtlichen Liebesbiss dort zu verpassen, wo der Hals in die Schulter übergeht.
„Wir haben zwei Tage, in denen wir uns nicht verstecken müssen. Zwei Tage, in denen wir einfach wir sein können und keine Angst haben müssen, dass uns jemand entdeckt. Lass uns die Zeit genießen. Sieh es als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.", flüstert Dabi Hawks zu. Mit den Händen umwandert er Keigos Hüften und zieht ihn sanft näher zu sich. Hawks schlingt seine Arme um Dabi und schmiegt sich mit dem Oberkörper an ihn. Dabis Hände wandern in sanften Bahnen über seinen Rücken, wo sich in wenigen Tagen wieder die blutroten Schwingen gebildet haben werden.
„Ich wünschte, es wären nicht nur zwei Tage.", seufzt Keigo, bevor sich ihre Lippen zu einem innigen Kuss vereinen.

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