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Hier stand ich also -, vor meiner neuen Schule. Mein Blick wanderte über den riesigen Schulhof, der mit unzähligen Linden und anderen Pflanzen versehen war.

Die moderne, graue Fassade mit den großen Fenstern wirkte einladend und vermittelte zusammen mit dem riesigen Sportplatz den Eindruck einer perfekten Schule.
Eine Schule an die man sein Kind gerne schicken würde.

Mein Blick blieb an einem blonden Jungen, der mir wild zuwinkte hängen. „Hey Y/n", rief er und kam mit strahlenden Augen auf mich zu. Ich musterte ihn und stellte kurz bevor er vor mir stand fest, dass es sich um Armin handelte.

Er hatte sich echt verändert.
Im Kindergarten waren ich und Armin unzertrennlich gewesen. Wir waren wie Handschuhe -, uns gab es nur im Doppelpack..
Naja, bis er dann schließlich wegziehen musste.

Wir hatten uns zwar versprochen jeden Tag zu telefonieren aber irgendwie war mir schon damals klar, dass, das nichts wird.

Damals war er so ziemlich mein einziger Freund, da die meisten Kinder mit meiner monotonen Art einfach nicht klarkamen. Sie hielten mich für arrogant und gemein aber wen interessierte das schon?

Der blonde Junge vor mir grinste mich breit an. „Ich hab schon auf dich gewartet, komm ich stell dich den anderen vor" Typisch Armin. Er weiß ganz genau, wie sehr ich neue Menschen, neue Umgebungen und neue Situationen hasste.

Dennoch schien ihn das nicht von seiner Idee, mich der Gruppe von Leuten, die etwas entfernt neben einer Mauer standen vorzustellen, abzubringen.

Unwohl kratze ich mich im Nacken.
„Ich muss aber zuerst noch ins Sekretariat", erkläre ich und versuche ihn somit von der Idee abzubringen.
Er nickte und stellte sich wieder zu den anderen, die bereits interessiert zu mir rüber sahen. „Das kann ja mal was werden", sprach ich mir selbst zu und lief über den großen Schulhof.

Es war nicht wirklich eine Meisterleistung das Sekretariat ausfindig zu machen. Die zahlreichen Schilder forderten einen gerade dazu auf, seinen Kurs Richtung Sekretariat zu setzen.

Ich war gerade dabei um die Ecke zu gehen, als mir jemand auf die Schulter tippe. Zögerlich drehte ich mich um und entdeckte ein zierliches Mädchen, welches etwas größer als ich war.

„Hi, ich bin Petra"
Ich sah sie unbeeindruckt an und wartete darauf, dass sie weiter sprach.
„Also ich bin neu und wollte nach dem Weg zum Sekretariat fragen". Sie lächelte mich übertrieben an. Ihre visage war dabei lächerlich niedlich verzerrt.

Ich zeigte mit meinem Finger auf das Schild, auf dem Fett Sekretariat mit einem Pfeil drauf stand und ging dann einfach weiter. Nachdem ich mir meinen Stundenplan habe aushändigen lassen, stand ich dann bei Armin der mich den anderen vorstellte „Also Leute, das ist Y/n, unsere neue Schülerin. Ich kenne sie seit dem Kindergarten also seid nett."

Ich wurde nun von allen gemustert. Gott, wie ich Menschen und ihre prüfenden Blicke verabscheue. „Hey Y/n willst du ein Stück von meinem Brötchen?"

Mein Blick wanderte zu einem braunhaarigen Mädchen, welches mir mit einem freundlichen lächeln ihr angebissenes Brötchen hinhielt.
Ich versuchte mein Gesicht nicht zu verziehen und lehnte so freundlich wie möglich ab.

-

Mittlerweile waren es nur noch fünf Minuten bis Schulschluss. Eigentlich verstand ich mich ziemlich gut mit allen, was aber auch daran liegen könnte, dass ich nicht wirklich viel mit ihnen geredet hatte und so auch nichts negatives hätte passieren können.

Ich saß in der zweiten Reihe von hinten am Fenster, neben mir Armin und vor mir das braunhaarige Mädchen, welche sich als Sasha Vorgestellt hatte.
Genau wie die Lehrerin war ihr Sitznachbar nicht wirklich ein Fan ihrer Quasselei.

Mein Blick wanderte aus dem Fenster. Aus den Gebäuden strömten bereits die Schüler, mehr als bereit nie wieder einen Fuß in dieses Gebäude setzen zu müssen. Dabei hatte das Schuljahr gerade erst begonnen.

Als es klingelte seufzte ich erleichtert und folgte den Schülern, die wie Hunde, die einen Knochen vor die Nase gehalten bekommen, aus den Gebäuden stürmten.

Ich verließ als eine der letzten das Schulgelände. Zum Abschied wurde ich von Armin umarmt. Die ganze Umarmung war mir ein Rätsel weswegen sie eher einseitig war. Gerade als ich durch das Tor zum Parkplatz ging, rannte plötzlich irgendein idiot gegen mich. Mein Blick schoss nach oben und traf auf zwei stahlgraue Augen, die mich abwertend musterten. „Pass doch auf, du Gör", knurrte er.

„Tch, sagt der richtige", zischte ich dem schwarzhaarigen, etwa 1.60 großen Typen zu und ging an ihm vorbei, zumindest versuchte ich es.. der Typ hatte anscheinend andere Pläne und packte mich plötzlich am Handgelenk.
Was denkt dieser Typ, wer er ist?!
„In welcher Klasse bist du, Gör?", sagte er streng .

Was ist das denn für eine seltsame Frage?
„Ich wüsste nicht, wieso es dich interessieren sollte", zischte ich und starrte ihm mit meinem monotonem Blick in seine wunderschönen grauen Augen. Wunderschön?!
Warte! Was? Nein, schlag dir das mal ganz schnell wieder aus dem Kopf, Y/n.

„Y/n", ertönt die helle Stimme meiner Mutter, die neben der Auseinandersetzung anhielt und mir und dem Typen einen verwunderten Blick zuwarf.

„Ich würde jetzt Loslassen, das ganze wirkt nämlich etwas Übergriffig", sage ich provozierend und schüttle demonstrativ seine Hand ab.
Seine stahlgrauen Augen bohren sich wie zwei Schrauben in meine Augen und sagen mehr als Worte es jemals könnten.

Ich beobachtete wie seine Muskulöse, dennoch zierlich Silhouette in einem der Gebäude verschwand. Wäre er nicht so eine Diva, wäre er wirklich interessant.

Levi x Reader| Me and my TeacherWhere stories live. Discover now