Kapitel 20:Jisung Special Part Two

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Während aus dem Badezimmer das Rauschen der Dusche zu hören war, saß Jisung im Wohnzimmer auf der Couch und schaute nachdenklich auf seine Hände, die auf seinem Schoß lagen. Und wie so oft in den letzten zehn Minuten fragte er sich, was ihn geritten hatte, Chris zu helfen. Der Australier hatte sich wie ein Arschloch verhalten, er hatte Jisung als Infostand missbraucht, nur um Hyunjin zu schaden.

Der Blonde war wütend auf den Älteren, sogar sehr wütend. Aber als er ihm heute auf der Straße begegnet war und in seine Augen gesehen hatte... Dieser traurige, gebrochene Blick würde ihn wahrscheinlich noch lange heimsuchen. So sah kein Mann aus, der aus dummer Eifersucht oder verletzter Eitelkeit anderen Menschen das Leben zur Hölle.

Im Gegenteil, so sah jemand aus, der wusste, dass ihm etwas durch die Finger glitt was er liebte und der wusste, dass er es nicht ändern konnte.

Jisung seufzte leise und presste die Lippen aufeinander. Er wusste nicht, was vorgefallen war. Er wusste es wirklich nicht. Aber er war nicht so dumm, um zumindest nicht zu ahnen, dass es etwas mit Felix zu tun hatte. Aber er konnte sich das Hirn zermatern, soviel er wollte, ihm fiel kein plausibler Grund ein, warum der Jüngere seinen Freund verletzen sollte.

Er war so in Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam, wie die Dusche ausgedreht wurde und kurze Zeit später die Tür zum Badezimmer aufging und wieder geschlossen wurde. Erst als sich eine Hand auf seine Schulter legte, wurde er unsanft aus seinen Gedanken gerissen und er sprang mit einem spitzen Schrei vom Sofa auf. Mit großen Augen sah der Blonde Chris an, der einige Male verwirrt blinzelte und sich schließlich peinlich berührt den Hinterkopf rieb.

"Uhm, tut mir leid..... Ich wollte dich nicht erschrecken. Ehrlich nicht....", sagte der Australier ein wenig hilflos. Jisung starrte ihn noch einige Sekunden an, dann atmete er einmal tief durch und schüttelte den Kopf. "Alles gut. Ich lebe noch, also keinen Grund zur Sorge.", erwiderte der Jüngere schließlich und brachte sogar ein leichtes Grinsen zustande.

Er konnte förmlich beobachten, wie der besorgte Ausdruck aus Chris' Gesicht verschwand und Erleichterung Platz machte."Gut, dann bin ich beruhigt. Ein Herzinfarkt ist das Letzte, was ich dir bescheren will.", entgegnete Chris und Jisung lachte leicht. "Dann darfst du mich nie in eine Achterbahn oder ein Geisterhaus stecken. Das würde nicht gut enden."

Allein schon der Gedanke an diese unheimlichen riesigen Achterbahnen und diese verdammt gruseligen Geisterhäuser verursachte bei Jisung eine Gänsehaut. Chris sah ihn mit erhobener Augenbraue an, dann musste er leicht schmunzeln und ließ sich auf die Couch plumpsen.

"Ich hätte nicht erwartet, dass jemand wie du Angst vor solchen Kinderattraktionen hat.", erwiderte der Australier neckend. Jisung sah ihn daraufhin fassungslos an und bließ schließlich die Wangen auf. "Hey, das sind keine simplen Kinderattraktionen! Das sind Erfindungen von Satan persönlich!", entgegnete der Blonde pikiert und verschränkte die Arme vor der Brust.

Das schien gereicht zu haben, um Chris zum Lachen zu bringen. Sein Lachanfall war so heftig, dass er seitlich auf das weiche Leder sank und sich den Bauch hielt.

Jisung beobachtete das und schüttelte beleidigt den Kopf. "Das ist nicht witzig! Ich meine das todernst!" Chris rappelte sich daraufhin wieder auf und versuchte krampfhaft, seinen Lachanfall unter Kontrolle zu bringen. Dass ihm das nur mäßig gelang, zeigte das immer wieder aufkommende Prusten, als er aufstand und auf Jisung zuging.

Der Jüngere ging daraufhin ein paar Schritte zurück und fragte argwöhnisch:" W.... Was soll das jetzt werden, wenn es fertig ist?" Der Australier grinste ihn breit an und streckte seine Hände aus, nur um dem Kleineren schließlich sanft in die Wangen zu pieksen.

"Ach, wie süß! Jetzt erinnerst du mich an einen Quokka." Jisung sah ihn für einen Augenblick fassungslos an, dann schlug er brüskiert Chris' Hände weg. Er hasste es, wenn ihm jemand in die Wangen piekste oder kniff! "Lass das, ich mag das nicht.", fauchte er und bereute es gerade ziemlich, Chris mit zu sich genommen zu haben.

Let's get lost into the starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt