Kapitel 13: Ein Geist Mit Schwarzem Humor

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Als James, Harry und Ginny zurück in den Gryffindor Gemeinschaftsraum kamen, waren Remus, Andromeda und der Rest der Weasleys immernoch nicht zurück, was ihnen allen etwas Zeit zum Totschlagen gab.

Zeit, die Sirius mit Harry verbringen konnte.

Obwohl er lächelte und Glücklich war, klammerte Harry sich fester an Ginnys Hand, als seine Augen auf seinen Patenonkel fielen. "Hallo Sirius."

Wie so oft in den letzten 24 Stunden wusste Harry nicht, wie er sich fühlen sollte. Endlich seinen Vater zu treffen hatte ihn von allem anderen abgelenkt, aber jetzt kamen alle Emotionen Sirius' Tod betreffend wieder auf ihn herabgeprasselt. Er erinnerte sich daran, wie er mit dem Fast Kopflosen Nick gesprochen hatte, nachdem Sirius gestorben war. Harry hatte nichts außer Leere und Trauer empfunden.
Jetzt war es, als würde er all die Emotionen nachholen, die er damals nicht hatte fühlen können. Glück. Liebe. Erleichterung. Hoffnung. Obwohl er ein bisschen traurig war, weil er Sirius wirklich umarmen wollte, es aber nicht konnte, so war er immernoch überglücklich, ihn wiederzusehen. Wie sich Harrys Leben innerhalb von wenigen Stunden verändert hatte, war unglaublich.

Sirius winkte Harry zu. "Es ist toll, dich wiederzusehen."

Harrys Augen brannten voller Emotionen. "Und dich erst! Wie geht es dir?"

James spannte sich an und Harry biss sich auf die Lippe, aus Angst, etwas falsches gesagt zu haben.

Aber Sirius zuckte mit den Schultern. "Ich wage zu behaupten, dass ich hier wahrscheinlich der Geist mit den wenigsten Problemen bin."

James neigte seinen Kopf zur Seite. "Das ist wahrlich wahr. Er meinte, er ist erleichtert, single zu sein."

Harrys Lächeln wuchs. Sirius' Tod hatte seinen Charakter definitiv nicht betroffen.

"Stimmt doch", verteidigte sich Sirius. "Ich muss meine furchtbare Familie oder eine bessere Hälfte nicht vermissen. Ich vermisse nur Essen- aber wir arbeiten an etwas, nicht wahr, Hermine?"

Er stieß ihr sanft in die Seite, aber da er ein Geist war, verschwand sein Ellenbogen schlichtweg in der Seite des Mädchens. Hermine zuckte zusammen, als sie sich fühlte, als hätte jemand sie grade mit einem Eimer voller Eiswasser abgespritzt.

"Oh, 'tschuldige", murmelte Sirius und gewann schnell seine Haltung zurück. "Hab das vergessen."

Harry kicherte leise, während Hermine mit spielerischem Gesichtsausdruck ihre Augen rollte. "Hab ich mir gedacht. Aber ja, wir haben einen Plan."

"Haben wir?" James fuhr hoch. "Wie denn das?"

"Ja, haben wir, James", wiederholte Sirius stolz. "Hermine und ich haben uns unterhalten, und wir haben beschlossen, dass wir", er deutete auf James und sich selbst, "ein Gespräch mit Luna Lovegood haben sollten."

"Luna?", wiederholten Harry und Ginny gleichzeitig. Obwohl sowohl Harry als auch Ginny das Mädchen sehr gerne hatten, so waren sie ein bisschen verwirrt, weshalb die jungen Geister ausgerechnet mit ihr reden sollten.

"Ja, Luna", Bestand Hermine. "Ich hab mir gedacht, dass sie ihnen am meisten helfen kann. Erinnert euch nur daran, wie sie dir gesagt hat, dass du mit der Grauen Dame sprechen solltest, Harry. Luna war die einzige, die davor wirklich mit ihr gesprochen hatte, also bin ich mir sicher, dass sie mehr über Geister weiß, als wir."

"Klingt einleuchtend." Ginny zuckte mit den Schultern und sah zu Harry. "Wenn irgendjemand helfen kann, dann ist es Luna."

Harrys Augenbrauen fuhren verwirrt zusammen. Er stimmte zu, dass Luna am qualifiziertesten hierfür war, aber das beantwortete immernoch nicht alle Fragen. "Wobei denn überhaupt helfen?"

Hermine biss sich verlegen auf ihre Lippe. Also hatten sie Harry nichts von der Liste erzählt, und Hermine sah sich nicht im Recht, das zu übernehmen.

Sirius wechselte einen Blick mit James, der dann auf den Boden sah und sich räusperte. "Nun, wir sind nicht wirklich hundert Prozent glücklich mit der Situation und suchen nach einem Weg, wie wir diese.... Ääh... Geister-Gesetze, so kann man das vermutlich nennen, vermeiden können. Ja. Wie... Dinge zu berühren.... Essen, Trinken, et cetera..."

Harry war etwas verwirrt, weshalb sein Vater nicht seinen Blick treffen wollte. Er konnte nicht anders, als sich ein bisschen verletzt zu fühlen. Sie hatten sich endlich treffen können, und dennoch vertraute James Harry nicht genug, um ihm alles zu erzählen?

Harry holte tief Luft und versuchte, das Thema zu vergessen. Er interpretierte zu viel in Nichts hinein, natürlich vertraute sein Vater ihm.

Sirius und Hermine bemerkten, dass James nicht erwähnt hatte, dass sie versuchen wollten, Kontakt zu Lily und Tonks aufzunehmen. Die beiden wollten James aber nicht unter Druck setzen. Sirius wusste, dass es nicht leicht für James sein konnte, von Lily getrennt zu sein. Und Hermine nahm an, dass James Harry nicht zu große Hoffnungen machen wollte, was sie definitiv nachvollziehen konnte.

Ginny fühlte sich Unwohl in der Stille. "Also... Hattet ihr schon Ideen für ein paar Streiche?"

Sirius' Gesicht hellte umgehend auf. "Natürlich! Aber wir wollen nicht die Überraschung ruinieren, oder, James?"

Zu Sirius' Erleichterung erstreckte sich ein kleines Lächeln auf James' Gesicht. "Das stimmt, Tatze. Ein Rumtreiber verrät nie ihre Geheimnisse."

Sirius' Lächeln fiel bei der bemängelswerten Wortwahl, und es dauerte nicht lange, bis auch James realisierte, was er gerade gesagt hatte.
Peter hatte scheinbar nicht nur sein richtiges Leben ruiniert, sondern sollte ihn auch in seinem Nachleben verfolgen. Einfach herrlich, nicht wahr?

"Wann denkt ihr, kommen Fred und Remus zurück?" Hermine versuchte verzweifelt, das Thema zu wechseln.

"Oh, das sollte nicht lange dauern", antwortete James, eifrig, zu vergessen, was er gesagt hatte. "Ich hab es geschafft, herauszufinden, wie ich mit Harry kommunizieren kann, und ich hab ihm alles dazu erzählt, wie seine Mutter irgendwann eingewilligt hatte, mit mir auszugehen. Was eine sehr lange Geschichte ist. Also sollten die anderen auch bald fertig sein."

"Wie werden wir in Kontakt bleiben?", erkundigte Sirius sich aufgeregt. "Hermine und ich haben schon festgestellt, dass Briefe nicht funktionieren werden, aber was habt ihr herausgefunden?"

"Patroni", antwortete Harry mit stolzem Grinsen. "Wir haben es getestet, und sie funktionieren."

James nickte bestätigend. "Und wenn wir- Verzeihung, falls wir- das Zaubereiministerium bestechen, können wir sie auch besuchen, sodass wir so frei sind, wie immer, wo immer und wann immer wir wollen mit ihnen zu reden!"

Harry grinste voller Vorfreude, aber Ginny griff auf James' Wortwahl zurück.
James entging nicht der amüsierte und aufgeregte Funke in ihren braunen Augen. "Ihr wollt das Zaubereiministerium bestechen?"

Sirius zuckte amüsiert mit den Schultern. "Ich sehe kein Problem damit. Das schlimmste, das sie machen können, ist uns umbringen, oder? Aber die Todesser und Voldemort haben die Möglichkeit zuerst ergriffen."

Während Hermine, Ginny und Harry bei der Bemerkung ungläubig ihre Augen aufrissen, legte James eine Hand auf seine Stirn und schüttelte den Kopf. "Dein Sinn für Humor wird mit jedem Jahr schwärzer. Ich mache mir langsam Sorgen."

"Ach, kein Grund dafür", winkte Sirius ab. "Ich muss meinem Nachnamen doch alle Ehre machen, oder nicht?"

"Merlin, es wird ja immer schlimmer", stellte James mit gehobenen Augenbrauen fest. "Jemand soll ihn stoppen."

"Wen stoppen?"

Alle fuhren herum, um Remus, Andromeda und alle Weasleys vor dem Portraitloch stehen zu sehen.

"Niemanden!", Sagte Sirius schnell und zeigte auf Remus und Fred. "Aber wir statten jetzt Luna Lovegood einen Besuch ab. Wir werden bald die coolsten Geister aller Zeiten sein."

James schnaubte. "Oh, ich bitte dich. Das sind wir doch schon."







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