XLI . In der Abenddämmerung

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Sicht von Selene:
Wir steigen auf das Boot und der Wind fährt durch meine honigfarbenen Haare. Dass der Ausflug doch so turbulent war, hätte ich niemals gedacht. Gladio hat mir schon so oft geholfen und das schätze ich sehr an ihm!
In der leichten Abenddämmerung fahren wir zurück nach Mele-Mele und komischerweise ist mir diesmal nicht schlecht. Ich lehne mich an die vordere Kante des Bootes. Nach ein paar Minuten kommt Gladio dazu und ich beginne komischerweise nervös zu werden.
„Es ist so schön in der Abenddämmerung auf dem Meer zu fahren", meine ich ablenkend zu ihm.
Er fragt mich, ohne darauf einzugehen: „Dir ist nicht mehr schlecht?"
„Nein. Seltsam", antworte ich.
Ich merke wie Gladio seine Hand aus Versehen auf meine und zu der Kante des Schiffes legt. Ich werde etwas rot im Gesicht. Wir lösen unsere Hände diesmal seltsamerweise aber nicht voneinander. War es Absicht von ihm? Ich habe auf einmal ein Gefühl, welches ich noch nie zuvor hatte. Ich weiß nicht ob es an ihm liegt...
„Hast du eigentlich gemerkt, wie während dem Picknicken unsere Pokémon miteinander gespielt haben?", fragt Gladio mich mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich lächele ihn ebenfalls an und schaue in seine wundersch- ehh, gut aussehenden Saphir grünen Augen. Nun schaut er auch mich an und wir stellen uns unbemerkt etwas näher nebeneinander. Von weitem sehen wir Mele-Mele, wo man die hübsch beleuchteten Häuser sieht.

„Wir legen ab. Ich bringe dich noch nach Hause", meint Gladio und begibt sich mit mir auf den nicht allzu langen Heimweg.
Wir laufen zu meinem Haus und bleiben noch einen Moment davor stehen. Wir nähern uns, doch in diesem Moment geht die Tür auf und wir gehen einen großen Schritt von dem jeweils anderen weg. Meine Mutter guckt uns an und scheint zum Glück in der Dämmerung nichts von eben gemerkt zu haben.
„I- ich bin wieder da!", begrüße ich sie angespannt.
„Sehen wir uns morgen?", fragt mich Gladio.
„Ja sehr gerne. Dann retten wir Zoroark!", sage ich entschlossen: „Dankeschön, dass du mich noch nach Hause gebracht hast."
„Gerne", antwortet er, lächelt mich an und geht zurück zur Yacht am Hafen, wo Lilly auf ihn wartet.

„Schön, dass du da bist! Und zum Glück geht es dir wieder besser. Ich würde sagen, ich mach uns Abendessen", sagt meine Mutter, als ich in das Haus komme und schmeißt den Herd an.
„Ich bin froh nach einer Woche wieder hier zu sein. Das Essen im Krankenhaus war schrecklich und ich habe mich den ganzen Tag über gelangweilt", antworte ich und gehe danach in mein Zimmer. Außer wenn Gladio mich besuchen kam, da habe ich mich seltsamerweise nicht gelangweilt... Ich setze mich an meinen Schreibtisch, wo ich es mir auf meinem Bürostuhl bequem mache und schaue mich im Zimmer um, erblicke dabei mein Inselwanderschaftsabzeichen. Ich glaube zu den Zeiten habe ich Gladio oft noch genervt, doch jetzt habe ich nicht mehr dieses Gefühl. Ich beschließe zu meiner Mutter in die Küche zu gehen, um ihr beim Kochen zu helfen. Heute gibt es Spaghetti mit Soße aus Avocado und leckeren Beeren. Wie meine Mutter die Soße im Topf umrührt, fällt mir auf wie sie 2 Buchstaben so gesagt „rührt": Ich kann ein G und etwas später ein S entschlüsseln. Soll das heißen G, für Gladio und S, für meinen Namen, also Selene? Hat sie das von eben doch mitbekommen?! Bitte nicht. Überrascht starre ich auf den Topf.
„Alles gut bei dir?", fragt meine Mutter als ich den Kochlöffel fallen lasse.
Ich antworte und hebe den Löffel vom Boden auf: „Ehh, ja alles gut..."
Ich nehme 2 Teller und lege die Spaghetti darauf. Wir essen sie zusammen mit der Soße und beim Abwasch muss ich über die Buchstaben nachdenken. Selbst meine Mutter merkt, dass Gladio und ich uns sehr wahrscheinlich mehr als nur gut verstehen. Doch kommt das von ihm oder von mir? Danach gehe ich fix in mein Zimmer und schlafe mit einem Lächeln in meinem Gesicht ein.

Wir gehören zusammen // Pokémon Gladio x Selene // 2022Where stories live. Discover now