Kapitel 23

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Ich verlasse mein Versteck, nachdem ich alles nach irgendwelchen brauchbaren Gegenständen durchsucht habe. Ich konnte nichts finden. In meinem Wutanfall habe ich alles zerstört, was mir auf der Flucht behilflich sein könnte.

Die Frage überkommt mich, was wohl die Jäger antreibt. Auch sie zerstören, machen alles kaputt. Freiheit, Leben, Hoffnung, alles nehmen sie einem weg, doch warum?
Meinen Ausbruch rechtfertige ich mit Wut. Ich habe dabei zugesehen, wie man mein Zuhause zerstörte und meine Freunde abschlachtete. Diese geballte Kraft des Zorns ließ ich an meiner Inneneinrichtung aus, doch ich habe niemanden damit verletzt. Was also treibt die Jäger dazu an, unschuldige Leben zu zerstören? Sie machen vor nichts und niemandem halt. Selbst Leute ihrer eigenen Art werden für Experimente entführt und gefoltert. Hört das jemals auf oder ist der Mensch einfach von Natur aus ein Wesen, das alles zerstört, was es in die Finger bekommt? Ist die Menschheit dafür geeignet, jemals in Frieden zu leben?

Ich will die Hoffnung eigentlich noch nicht aufgeben. Ich will glauben, dass in jedem irgendetwas Gutes steckt, doch die jüngsten Ereignisse lassen mich immer mehr daran zweifeln.

Mit einem leisen Seufzen kehre ich aus meinen Gedanken in die Realität zurück. Meine Füße tragen mich momentan einen kleinen, versteckten Weg hinter ein paar Häusern entlang. Das erschien mir sicherer als die üblichen Gassen, die vermutlich rund um die Uhr von Jägern patrouilliert werden.

Bisher habe ich auch Glück und begegne keiner einzigen Person, doch irgendwann ist auch dieser schöne Weg zu Ende. Ich muss hinter den Häusern hervor kommen und ein kleines Stück der Hauptstraße überqueren. Von hier aus kann ich den neuen Schleichweg nehmen, der mich wieder vor den Jägern verstecken dürfte. Es ist wirklich nicht weit, nur wenige Schritte und ich will mich gerade bereit machen, um über die Straße zu laufen, da reißt eine laute Stimme meine Aufmerksamkeit auf sich.

„Hey, du!", ruft jemand und ich blicke instinktiv in die Richtung. Nicht weit von mir stehen ein paar Jäger, die sich nun langsam einem Wesen nähern. Es steht verloren und hilflos auf der Straße, scheint selbst gar nicht zu realisieren, in welcher Gefahr es sich befindet. Interessiert schaue ich zu, obwohl mit jeder Sekunde, die ich länger hier verweile, das Risiko steigt, selbst entdeckt zu werden. Einer der Jäger geht einen Schritt auf das Wesen zu, auf das ich dadurch einen besseren Blick erhasche. Mir bleibt vor Schreck fast die Luft weg. Die Augen huschen wild umher, sie sind leer und ausdruckslos. Der Kiefer des Wesens hängt herunter und Blut tropft daran herab. Es sieht grausam aus und mir wird bewusst, dass es sich bei dem Wesen um einen Zombie handelt. Eine Kreatur, die nur eines im Sinn hat: Menschenfleisch.

Durch diese Erkenntnis schaffe ich es, mich aus meiner Starre zu lösen. Es mag grausam klingen, aber bei dieser Art von Wesen ist es tatsächlich besser, sie den Jägern zu überlassen. Ich hoffe trotzdem für den Zombie, dass er einfach schnell getötet wird und nicht zurück in eine Zelle muss.

Ich wende den Blick ab und konzentriere mich wieder auf mein Ziel: den Schleichweg. Die Jäger stehen ganz in der Nähe, doch sie sind durch den Zombie abgelenkt. Wenn ich schnell und leise bin, könnte ich es unentdeckt herüber schaffen.

Ich atme einmal tief ein, dann laufe ich los. Ich blicke mich nicht nach den Jägern um und ich halte auch nicht sofort an, als ich den Schleichweg hinter dem Haus erreiche. Zu groß ist meine Angst, dass ich doch entdeckt wurde.

Als ich tatsächlich hastige Schritte hinter mir höre, schließe ich ergeben die Augen. Sie haben mich bemerkt und nun kommen die Jäger, um mich einzufangen. Was tue ich?

A - Ich sehe mich panisch um und suche nach einem Versteck. Das ist die einzige Möglichkeit, die mich jetzt noch retten kann. Ich kauere mich zusammen und hoffe, dass die Jäger mich hier nicht finden. (Lies weiter bei Kapitel 46)

B - Ich drehe um und laufe davon. So werden die Jäger mich vermutlich sehen, aber ich bin schnell und habe nur so eine Chance zu entkommen. (Lies weiter bei Kapitel 47)

Gejagt - eine interaktive GeschichteHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin