Lächelnd lief Lando durch die Straßen von London. Er liebte die britische Hauptstadt und fühlte sich trotz der massiven Größe dort heimisch. Die wuseligen Menschenmassen hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn, für den Moment fühlte er sich wie ein ganz normaler Mensch, welcher nicht in dem öffentlichen Leben gefangen war. So gerne er auch um die Welt reiste und verschiedene Länder kennenlernte, am Ende zog es ihn immer wieder in die Millionen Metropole. Er hatte sich heute Morgen spontan dazu entschieden einen kleinen Bummel durch die verschiedenen Geschäfte zu machen und seinen freien Tag so zu füllen. George und er hatten in der folgenden Woche Jubiläum, ihr Zweites zusammen. Für den ersten Jahrestag hatte sich sein Freund etwas Romantisches ausgedacht, ein Dinner mit Kernzenschein. Zwar hatte dies an keinem Strand stattgefunden, dafür war es Mitte Dezember eindeutig zu kalt, stattdessen hatten sie Lagefeuer über den Fernsehr abspielen lassen, bevor zwischen ihnen ihr eigenes Feuer entfacht war. An diesem Tag hatten sie das erste Mal miteinander geschlafen, was Lando noch immer den Verstand raubte. Dieser Tag war absolut perfekt gewesen und er war sich sicher, dass George der Richtige für ihn war. Lando wollte sich dieses Jahr ebenfalls etwas schönes überlegen, mit dem er George überraschen würde.
George kannte ihn besser als jeder andere, kannte jede Macke, kannte jeden Fehler, kannte jeden Mangel - trotzdem liebte der Brite ihn bedingungslos. Lando fragte sich, womit er einen solch verständnisvollen Freund verdient hatte, der ihn jeden Tag unterstützte und seine Liebe offen zeigte. Trotz aller Zweifel hatte Lando sich George voll und ganz hingegeben, was er noch nie bereut hatte. Sie kannten sich seit Kindheit an, nie würde sein Freund ihn hintergehen. Die Gefühle füreinander waren viel später entbrannt, doch gut Ding will bekanntlich Weile haben. Diese Zeit hatte Lando auch benötigt, immerhin lief er Gefahr beim Scheitern ihrer Beziehung nicht nur seinen festen, sondern auch seinen besten Freund zu verlieren. Zwar hatte er durch den Formelsport viele Freunde gemacht, doch mit George und Alex verband ihn eine tiefergehende Freundschaft. Auch Max Fewtrell war schon seit Jahren ein guter Freund an seiner Seite und unterstützte ihn, wo es nur ging. Lando war Max dankbar, dass dieser ihn nie aufgegeben hatte, auch wenn es gerade einmal schwierig gewesen war und sich Leute gegen ihre Freundschaft stellten. Max und er waren unzertrennlich, kein Mensch dieser Welt könnte sich jemals zwischen sie drängen.
Zu Anfang seiner Beziehung mit George hatte dieser regelmäßig Eifersuchtsattacken gehabt, wenn Lando und Max sich gut miteinander verstanden hatten, doch mittlerweile hatte er akzeptieren können, dass Max für ihn nur ein guter und enger Vertrauter war - nicht mehr und auch nicht weniger. Es hatte zwar gedauert, doch irgendwann hatte sich auch George mit Max angefreundet, auch wenn sie nicht in einem regelmäßigen Kontakt standen, aber dennoch gut miteinander auskamen. Doch dies war Lando egal, denn sein Leben war perfekt so wie es gerade war. Auf keinen Fall würde er etwas ändern wollen. Er hatte einen liebenswürdigen Partner und die besten Freunde, die er sich überhaupt vorstellen konnte. Zudem lief es für ihn bei McLaren immer besser, was ihm eine deutliche Last von den Schulter nahm. Er fühlte sich dem Team verpflichtet, die Mitarbeiter waren wie eine zweite Familie für ihn. Diesen Druck machte auch nur er sich, die Mitarbeiter waren in jeder Situation mehr als nur verständnisvoll und unterstützten ihn trotz dessen bedingungslos. Auch freute er sich, dass Danny seit Anfang diesen Jahres nun für McLaren fuhr, auch wenn er Carlos sehr vermisste. Trotz allem verstand er sich gut mit dem Australier und sie hatten eine gute Bindung zueinander aufgebaut, auch wenn Kritiker dies nicht so wirklich sahen. So sehr Lando seinen spanischen Teamkollegen in England auch vermisste, er war froh, dass Danny nun ebenfalls hier lebte und das nur ein paar Straßen von seiner Behausung entfernt.
Gute drei Stunden war er durch sämtliche Geschäfte geschlendert, hatte unzählige Bilder mit Anhängern des Sports gemacht und ihnen Autogramme gegeben, bevor er sich in einem ruhigen Café am Rande der Fußgängerzone niederließ. Seine Tüten stellte er neben sich ab und griff nach seinem Handy. Er wollte George schreiben, dass er noch ein paar Stunden unterwegs sein würde, bevor er zu ihm kommen würde. Kritisch beäugte er selbiges, nachdem er eine kurze, lieblose Antwort von George erhielt, in welcher er ihn fragte, wann genau er plante bei ihm aufgekreuzen. Dies hatte er noch nie wissen wollte, doch Lando rechnete mit einer Überraschung, welche George für ihn vorbereiten würde. Eine Überraschung war es definitiv, was er wenig später erwarten sollte..
DU LIEST GERADE
𝑺𝒉𝒐𝒓𝒕 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒊𝒆𝒔
RomanceVolle Power, nervenzerreißende Action und echte Gefühle: Diese Kurzgeschichten nehmen dich mit auf die wilde Fahrt durch die Welt der Formel 1 - und erzählen dabei von überwiegend homosexuellen Paaren, die nicht nur auf, sondern auch neben der Strec...