Kapitel 35: Die Wahrheit

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POV: Venery

Kenos und ich standen vor der Tür in der Gasse. Novak meinte er hätte Cato vorgewarnt das wir kommen. Kenos klopfte kräftig an die Tür und kurz darauf bekamen wir die Erlaubnis zum Einlass.

Wie das letzte mal saß der alte Mann auf einen der Stühle. Zu meiner Verwunderung saß auch Sophus, der Mann der mir die Holzkette geschenkt hat, im Raum.

"Hallo Venery und Kenos." begrüßte uns der blinde, alte Mann.
Auch wir begrüßten uns bei den zwei Männern und wurden dann gleich darum gebeten uns auf ein Sofa zu setzen.

"Dir brennt etwas auf der Seele Venery." sagte der blinde Mann und streckte beide seiner Hände aus. Kenos und ich sahen uns an und legten dann beide eine Hand in die der Alten Mannes. Und ehe sich unsere Hände berührten bildete sich ein Lächeln auf den schmalen Lippen des Mannes.
"Ahm, ja man könnte es so bezeichnen." sagte ich leise.
"Raus damit." sagte nun Sophus der das Geschehen aufmerksam beobachtet.
"Kenos hat mir mal gesagt das sie vielleicht mehr über der Geschichte des Krieges wissen...und ich wollte sie fragen ob sie dieses Wissen mit mir teilen wollen." sagte ich leicht nervös.
"Eine Frage die dir bis jetzt niemand beantworten konnte." sagte Cato. Ich nickte, auch wenn ich wusste das er mich nicht sehn konnte.
"Ja Venery da kann ich dir tatsächlich weiterhelfen. Was möchtest du denn genau wissen?" fragte Cato.
"...alles?" sagte ich. Sophus und Kenos lachte kurz aber wurden wieder leise als Cato nickte und anfing zu erzählen:

"Damals waren das schwarz und das weiße Volk noch nicht getrennt. Man lebte zusammen, ohne Grenzen und ohne Regen. Weiß und Schwarz waren vereint, doch mit der Zeit wurde immer klarer das wir anders waren. Während das schwarze Volk nach Erfolgen, Herrschaft und Zielen strebte, sehnte sich das weiße Volk nach Frieden und Unabhängigkeit. Es wurde immer ersichtlicher das sie anders waren, diese zwei Völker. Sie unterschieden sich zu stark. Änderungen und Regeln wurden unter den Völkern aufgestellt. Die Leute schottenten sich selbst ab und mieden den Kontakt zu dem anderen Volk. Man verharrte sich so sehr auf den Gedanken das das gegensätzliche Volk sich anpassen sollte, keiner gab nach und keiner wollte sich anpassen. Jeder wollte seinen Willen durchsetzen. Durch diesen Gedanken entstand ein Krieg, ein Krieg, von dem man glaubt, Profite davon zu ziehen. Doch alles was man damit erreichte war Furcht und Schrecken. Das weiße Volk wurde von dem schwarzen in die Enge getrieben und sie gaben auf. Wir wurden gespalten. Das Land wurde aufgeteilt und Grenzen wurden errichtet. Dieser Krieg tötete viele Menschen. Kinder, Frauen, Familien wurden auseinandergerissen, es gab kein Erbarmen. Jeder der nicht in das Schema passt wurde zuerst getötet, Kinder, die beides hatte. Dunkle Augen und Helles Haar. Helle Augen und Dunkles Haar. Sie konnten sich nicht eingliedern und hatten somit keine Change sich in diesem bitterkalten Krieg durchzukämpfen Mit der Zeit hatte sich man sich von dem Krieg erholt, das Einzige was davon übrig blieb war der Schmerz, die Wut und der Hass. Der Hass gegenüber dem anderen Volk. Jeder der Völker lebte nun mit einem falschen Bild. Die Weißen beschuldigten die Schwarzen und umgekehrt. Das schwarze Volk erzählte sich das die Weißen zu schwach währen, es währe falsch mit schwachen Leuten zu leben. Und das weiße Volk erzählte sich das das schwarze Volk erbarmungslos und kaltblütig sei. Doch niemand erkannte das beide Schulden daran wahren. Es trug nicht nur ein Volk die Schuld, sondern beide. Mit den Jahren entstanden verschiede Abfassungen und mit den verschiedenen Auffassungen, entstanden Gerüchte. Die Gerüchte wurden von Generation zu Generation weitergegeben" Cato stoppte kurz und drückte meine Hand fest.

"...Bis du gekommen bist Venery. Auch wenn vielleicht vereinzelt ein paar Menschen vom Gegenteil überzeugt waren, traute sich niemand es laut auszusprechen, geschweigendem es herauszufinden. Aber du, du zeigtest schon als kleines Kind mehr Interesse an dem schwarzen Volk als andere. Und auch wenn dir immer wieder das Gegenteil gesagt wurde, bist du hartnäckig geblieben. Du hattest den Mut dich den Gesetzen zu stellen und bist über die Grenze wo du deinem Mann Kenos kennengelernt hast. Das Schicksaal wollte es so, weil es wusste, dass du derjenige bist, der sich uns ebenwürdig begegnet sagte Cato an mich gerichtet.

...Und jetzt wirst du einen Sohn austragen. Einen Sohn der so ist wie kein anderer. Er soll das Zeichen dafür werden, dass wir zusammengehören. Das wir uns gegenseitig brauchen und uns wieder verbünden sollen... Cato strich über meine Hand und drückte noch einmal fest zu, bevor der Drück nachließ und er sich mehr zu Kenos beugte und dessen Hand fester umschloss.

...Und ihr werdet dieses Kind mit voller Stolz den Völkern präsentieren. Er wird einst dein Nachfolger sein... beendete Cato seine Rede und lies beide unsere Hände los.

"...etwas in mir hat es verdient geliebt zu werden..." flüsterte ich leise, als es mir wir ein Blitz geschossen kam und ich meine Hand auf meinen Bauch legte.
"Ja das waren meine Wort als wir uns das erste mal sahen. Der Fötus war noch zu klein um mir ein ersichtliches Bild vor Augen zu erscheinen, aber jetzt ist es gewachsten und ich sehe es klar vor mir, euer Kind." fügte Cato hinzu und bestätigte somit meine Vermutung. Jetzt wusste ich auch was seine Worte damals bedeutet.
"Venery ist schwanger?" flüsterte Kenos leise. Erst jetzt löste ich mich aus meiner Schockstarre und sah zu Kenos. Er sah mich auch an und dann auf meinen Bauch wo noch immer meine Hand lag. Auch er legte seine Hand auf meinen Bauch und sah dann wieder Cato an.
"Ich konnte den Fötus auch deutlich spüren, als ich dir die Kette ungelegt habe." fügte sich Sophus sich in das Gespräch ein.
"Was meinen sie mit spüren, ich trage das Kind in mir und konnte es nicht spüren." frage ich leicht verwirrt.
"Venery, wir sind alte Männer. Nicht nur wegen unseren Gaben erkennen wir so etwas." sagte Sophus lachend.

"Auch und übrigens Gratulation zu Vermählung." wechselte Cato das Thema.
"Dankeschön." sagte Kenos.

Lange saßen wir nicht mehr dort und gingen still schweigend zurück zum Schloss. Dor gingen wir noch in unsere Gemach, bevor es Zeit zum Essen war.
Ich wusste nicht ganz wie ich mit diesem Gefühlen in mir umgeben sollte. Zum einen fühlte ich mich erleichtert, Cato hat mir erzählt was hinter dem Krieg steckte, es frustrierte mich im gleichen Moment aber auch wieso sie damals so genhandelt haben. Und dann das mit diesem Kind. Auch wenn ich es nicht erwartet habe freu ich mich trotzen über diese Lebewesen das in mir heranwächst bist es soweit ist und ich ihm auf die Weld helfen darf. Ich stellte mich mitten in den Raum und sah mit einem leeren Blick nach draußen in den Garen.
Kenos stellte sich dicht hinter mich und legte vorsichtig eine Hand auf meinen Bauch.
"Mit dem hätte ich nicht gerechnet." sagte Kenos und strich über meinen Bauch.
"Möchtest du denn kein Kind?" frage ich.
"Venery, du trägst in die meinen Sohn aus, natürlich freue ich mich darüber." sagte Kenos und küsste meinen Hals.
"Ich hätte es mir denken könne, die Übelkeit und der Schwindel. Auch die Schwankungen mit der Appetitlosigkeit." teilte ich meinen Gedanken mit Kenos. Ich drehte mich auf die Seite und hab mein Leinenhemd, was ich trug, hoch um in der Spiegelung des Fensters meinen Bauch zu sehen.
"Man sieht sogar schon eine leichte Wölbung." sagte Kenos erstaun und ging vor mir auf die Knie. Er schlang seine Arme um meine Po und drückte meinen Bauch an seine Lippen. Ich musste leicht schmunzeln und legte meine Hand auf Kenos Kopf.
So verweilten wir eine Weile und genossen den Moment.

...

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