32. Hogsmeade

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Als Madam Pomfrey Remus endlich aus dem Krankenflügel entließ, hatte er sich genau überlegt, wie die Versammlung internationaler Zauberer abgelaufen war. Er hatte sich ein Programm aufgeschrieben und über den spanischen Zaubereiminister nachgelesen, den er getroffen und mit dem er sich kurz unterhalten hatte. Als er durch das Porträtloch kletterte, war er darauf vorbereitet, jede Frage, die seine Freunde ihm möglicherweise zu dem Kongress stellen könnten, beantworten zu können. Doch sie fragten nicht. 

Tatsächlich, kaum hatte Remus sich zu ihnen gesetzt, begann James eine haarsträubende Geschichte darüber zu erzählen, dass sie den Tarnumhang an Filch verloren hatten, schon wieder in sein Büro eingestiegen waren und den Umhang daraufhin fast noch ein zweites Mal verloren hätten. 

„Ich habe nicht die geringste Ahnung wieso, aber Filch hat uns danach nicht mehr bestraft. Er hätte uns aus der Großen Halle oder dem Unterricht holen können, um uns zu bestrafen, aber nichts ist passiert, das ist schon ziemlich unglaublich", endete James seine Erzählung. 

„Das ist wirklich ziemlich unglaublich", stimmte Remus ihm grinsend zu, „so viel Glück ist ja schon unverschämt." 

Sirius grinste zurück: „Tja, wir sind eben Glückspilze." 

„Eins geht mir nur irgendwie nicht aus dem Kopf", sagte James, „die Statue hinter der wir uns versteckt haben, als wir vor Filch geflohen sind, da war etwas in den Sockel geritzt. Ein Wort: Dissendium. Hast du eine Ahnung, was das bedeuten könnte, Remus?" 

„Nein, nicht wirklich", sagte Remus nach kurzem Überlegen, „aber für mich klingt das wie ein Zauberspruch. Ich werde nachschauen, ob ich in der Bibliothek etwas darüber finde, ich muss sowieso dahin, die ganzen Hausaufgaben nachholen. Hat jemand sie aufgeschrieben?" 

Peter reichte Remus ein unordentlich beschriebenes Stück Pergament. „Danke", sagte Remus. 

„Aber du bist doch gerade erst wiedergekommen, da musst du doch nicht gleich schon wieder Hausaufgaben machen", sagte Sirius. 

„Ich muss doch nachholen, was ich verpasst habe!", sagte Remus entschieden, „und außerdem sind unsere Abschlussprüfungen gar nicht mehr weit weg." 

„Das sind doch noch Ewigkeiten", sagte James, doch sie hielten Remus nicht weiter auf, als er seine Sachen aus dem Schlafsaal holte und sich auf den Weg in die Bibliothek machte. 

Remus war immer noch ziemlich müde und er hätte tatsächlich viel größere Lust gehabt, sich mit einem Buch in einen Sessel zu setzen, anstatt zu arbeiten, aber er wollte ja schließlich im Unterricht nicht hinterherhängen. Er warf einen Blick, auf den Zettel, den Peter ihm gegeben hatte, in Zauberkunst hatten sie gelernt, die Farbe von Dingen zu verändern. Sirius hatte ja schon an Mrs Moore und McGonagalls Hut bewiesen, dass er das konnte, doch Remus freute sich darauf, den Zauber zu lernen. 

Tatsächlich war er auch ein bisschen neugierig, was es mit Dissendium auf sich hatte. In der Bibliothek setzte er sich dann doch als erstes an seinen Aufsatz für Zaubertränke. Als er den kniffeligen Aufsatz schließlich fertig geschrieben hatte, war er doch zu neugierig, was hinter Dissendium steckte und machte sich auf die Suche nach Büchern, die das vielleicht beantworten konnten. 

In Tausend Sprüche und ihre Anwendungen kam Dissendium nicht vor und auch in Fortgeschrittene Verwandlungen war nichts zu finden, erst als Remus in einem Buch nachsah, dass sie damals benutzt hatten, um Vermilious zu verändern, sodass statt roten, rote und goldene Funken aus den Spitzen ihrer Zauberstäbe kamen, wurde er fündig. Es gab eine Auflistung verschiedener Begriffe und ihrer Bedeutungen, sodass man sie in neue Zaubersprüche einbauen konnte. Dort stand das Wort dissentire, was so viel bedeutete wie abweichen oder nicht gleichbleiben

Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste JahrWhere stories live. Discover now