7 - [Die Reue]

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Den Ort, den sie mir im Vertrauen zeigte, war von Polizeiwägen umringt . Mit erhoben Waffen, stellten sich die Officers vor mich. Mit einer Kugelsicherinweste folgte ich ihnen ins Gebäude.

Die Fabrik verlor ihre Farben. Die Schönheit, die Ayla mir zeigte, schwindete einfach so dahin.

Ich bereute es!

Ich sollte ihnen den Platz zeigen, an den mich Ayla geführt hatte. Ich sollte sie auf das Dach begleiten.
,,Was wolltet ihr hier oben?" Fragte man mich, den gesamten Treppen Aufstieg über.
,,Wie gesagt; wir wollten uns, den Sonnenuntergang ansehen!" Ich war sehr gereizt.

Es war belastend und angsterregend.

Einer der Officers ging immer näher, auf den Rand ohne Geländer zu. Der Wind wehte stark, er hätte fallen können.

Mit einer Geste winkte er den anderen Polizisten zu sich hin. Sie beide schauten zu Boden, blickten wieder hoch und dann wurde über Funk mit den anderen Kommissaren geredet.

Mit beunruhigten blicken, kamen sie auf mich zu. Sie führten mich wieder zur Treppe. Die anderen Polizisten, trugen haufenweise Beweis-Kisten mit sich herum.

Ich tat nichts um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, ich stand einfach nur in diesen riesigen Durschgang.

Und trotzdem sahen mich alle an. Mir wurde eines klar; Ayla war doch nicht so unschuldig, wie ich gehofft hatte.
,,Was ist in den Kisten drin?" Fragte ich einen der Officers, der eine raus trug. Er war sich nicht sicher, ob er es sagen dürfte, doch er öffnete sich mir gegenüber.
,,Zement, verschiedene Messer und Ketten" Mein Herz wurde von einem Vorschlaghammer zerbrochen.

Ich schaute zum Boden herab.
,,Und was wird jetzt damit gemacht?" Ich musste es glauben, auch wenn ich es nicht wollte.
,,Einiges davon wird zum Forensiker geschickt" Ich konnte schon ahnen, was verschickt wurde.

Geschockt lief ich aus dem Gebäude raus. Ich brauchte frische Luft, ich konnte in der Fabrik einfach nicht mehr atmen.

Ich sah wie ein schwarzer Wagen vor fuhr. Mehrere Männer traten in Schutzanzügen aus diesem. Mit zwei Tragen, wurden sie von der Polizei angewiesen, in einem bestimmten Raum zu gehen.

Ich wollte den Männern folgen, doch ich wurde aufgehalten.
,,Du solltest dich wieder ins Auto setzen" Wurde ich streng aufgefordert.

Ich wollte mich erst gegen diese Anweisung wehren, doch ich gab nach. Ich setzte mich auf die Rückbank des Autos, welches von außen, zugeschlossen wurde.

Ich wollte es nicht glauben, doch ich wurde eines besseren belehrt. Die Männer kamen nach einigen Minuten aus dem Gebäude raus. Auf den Tragen lagen voll gestopfte Säcke.

Es waren befüllte Leichensäcke!

Ist das Ruby..Carmen..Adam? Meine Augen liefen rot an. Man hatte Leichen an Aylas Lieblings Ort gefunden. Aber sie konnte es nicht sein. Ayla war zu so etwas nicht in der Lage! Redete ich mir weiterhin ein.

Es waren Leichen dort, aber wer waren sie? War eine von ihnen Ruby?

Hektisch zog ich am Türgriff, ich musste wissen, ob es meine Schwester war. Die erste, dann die zweite und jetzt auch die dritte Träne lief an meinen kalten Wangen hinunter.

Ich spürte wie mein Herz immer schneller schlug, eine plötzliche Hitze breitete sich in mir aus, ich konnte nicht aufhören zu schwitzen!

Jedesmal wenn ich versuchte mich zu beruhigen, wurde alles nur schlimmer.

Mein Kopf lag auf meinen angewinkelten Beinen und meine Ohren wurden von meinen Händen bedeckt. Die Welt schien mich an zu Schrein.

Ich hatte Angst! Es fühlte sich an, als würde mir die Luft ausgehen. Ich ertrank förmlich in meinen eigenen Gedanken.

Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Ich hatte mich erst wieder beruhigt, als die anderen beiden Officers sich wieder zu mir, ins Auto setzten.

Ich sah in der Fensterscheibe mein Spiegelbild; Geschwolle Augen, rote Wangen und eine wunde Nase.

Der Mond schien hell am Himmel. Ich dachte, man würde mich nach Hause bringen, doch wir fuhren zum Revier.

Ich sah das Auto meiner Eltern auf dem Parkplatz stehen.

Ich stieg aus dem Wagen aus und rannte zu ihnen hin. Ich war fertig mit meinen Nerven! Ich wollte nur noch schlafen und mich von dem Schock erholen.

Wir wurden gebeten, in das Büro des Officers zu gehen.

Wir warteten und warteten, bis wir endlich in Empfang genommen wurden. Mit gesenktem Blick, kamen die Polizisten zu uns.

Sie wirkten nervös und wollten eigentlich nicht reden.
,,Claire, wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu finden?" Meine Eltern schauten sich Empört an.
,,Was soll ich tun?" Ich war entschlossen, was auch immer sie von mir wollten, dass ich es tun würde!

Nun schauten meine Eltern mich Empört an.
,,Du arrangierst ein Treffen mit Ayla, an einem Ort, von dem du weisst, dass sie kommen wird" Baten mich die Polizisten mit ernsten Blicken.

Ich wollte immer noch an ihre Unschuld glauben. Ich wollte an Ayla glauben.

Doch mein Vertrauen in sie, schwindete immer weiter zu Grunde. Wenn ihre Eltern schon so lange verschwunden waren, woher kamen dann die ganzen Wunden?

Wenn sie wirklich etwas mit der Entführung zu tun hatte, dann kamen all die Verletzungen, von den Opfern, die sich wehrten.

Ich riss mich aus meinen Gedanken, als ich die Stimme des Officers wahr nahm.
,,Hättest du eine Idee, wo ihr zwei hingehen könntet?" Ich zögerte mit meiner Antwort.
,,Der Strand" Gab ich dann doch noch von mir.

Sie nickten und gingen aus dem Raum raus. Meine Mutter, zu der ich hinauf schaute, guckte mich entgeistert an.
,,Was denkst du dir dabei?!" Schrie sie mich fast an.
,,Wenn nicht ich, wer dann?" Ihr Tränenfilm verdickte sich, fast lief ihr die warme Flüssigkeit aus den Augen.

Es war schon fast Mitternacht, als die Officers wieder ins Büro kamen. Ich sollte Ayla anschreiben und sie nach einem Treffen fragen.

Ich bezweiflte, dass sie so spät noch wach war, aber ich irrte mich gewaltig. Sie stimmte sofort zu.

Ich wurde, unter Aufsicht, nach Hause geschickt, um mich umzuziehen.

Ich sollte mindestens eine Stunde vor Ayla am Strand sein. Die Kommissare wollten mich verkabeln, mit Kameras ausstatten und mir im Notfall, einen kleinen Revolver mit geben, doch ich stritt die letzten beiden Sachen ab. Ich empfand sie als unnötig.

Der Strand war genauso schön, wie an dem Tag, an dem ich ihn zum erstenmal betreten hatte. Nur die Atmosphäre war anders, sie war erdrückend.

Ich saß am Steg und ließ meine Beine im Wasser baumeln. Ich hörte ein kleines Rauschen, welches von meinen Höhrer ausging.
,,Sie kommt"

Oceans Melody Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt