62) Ein aufgebrachter Severus Snape

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Heute hab ich's nicht vergessen!! Ich widme das Kapitel der wundervollen magical_mystery20 ❤️ und wünsche euch allen viel Spaß beim lesen<3

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Nach dem Abendessen wollte Minerva gerade die Große Halle verlassen, als Ron Weasley und Harry Potter auf sie zukamen. „Professor, haben Sie Feli gesehen?", wollte der Rotschopf wissen. Verwirrt schüttelte Minerva den Kopf. „Nein, ist sie denn nicht bei Ihnen?" „Eben nicht, deswegen dachten wir ja, sie ist bei Ihnen", antwortete Harry. „Wir haben schon im Gemeinschaftsraum geschaut, in der Bibliothek, unten am See und auf dem Quidditch-Feld, aber dort ist sie nirgends." Minerva starrte ihre beiden Schüler wortlos an, bis sie sich fasste. „Bitte suchen Sie noch einmal in der Bibliothek und auch im Krankenflügel! Wenn Sie sie nicht finden, gehen Sie bitte in den Gemeinschaftsraum. Ich werde draußen suchen."

Doch auch drei Stunden später hatte sie Felicitas nicht gefunden. Hoffnungslos ging Minerva zurück in ihre Räume und schaute dort in Felicitas Zimmer, aber auch hier war nichts. Zur Sicherheit zog Minerva die Bettdecke zur Seite und öffnete die Tür zum Kleiderschrank. Ihr fiel jedoch nur das Bild auf dem Nachttisch auf, welches Minerva, Isobel und Felicitas zeigte. Minerva betrachtete die Aufnahme liebevoll. Sie hatte von hinten die Arme um Felicitas Schultern gelegt, die strahlend zur Kamera sah, und schaute liebevoll auf das Mädchen herab, während Isobel, Felicitas Hand haltend, neben ihr stand und ebenfalls lächelnd in die Kamera blickte. Seufzend verließ Minerva den Raum. Wo könnte Felicitas sonst sein?

Etwas weiches streifte ihre Beine und als sie hinab sah, sah sie Abby. „Was machst du denn hier?", fragte Minerva und bückte sich, um die Katze zu streicheln, doch diese wich ihrer Hand aus und maunzte. „Warum kommst du denn her, wenn du nicht gestreichelt werden willst?" Abby maunzte erneut und tapste weiter den Flur entlang, dabei immer wieder zu Minerva schauend. Diese runzelte die Stirn. „Willst du mir etwas zeigen?" Die Katze miaute und diesmal folgte Minerva ihr.

Sie landete in ihrem Schlafzimmer. Zuerst wollte sie frustriert wieder umdrehen, doch dann fiel ihr Blick auf ihr Bett. Darin lag ein schwarzhaariges Mädchen. Vor ihr lag ein aufgeschlagenes Buch und sie schlief. Erleichtert trat Minerva näher an das Bett und fuhr ihrer Tochter sanft durch die Haare. Vorsichtig nahm sie ihr das Buch aus der Hand und fragte dann leise:

„Was machst du denn hier?", keine Antwort erwartend. „Schlafen", murmelte das Mädchen vor ihr und Minerva musste schmunzeln. Sie stand leise auf, ging ins Bad und wollte ihr Nachthemd anziehen- wenn es denn da gewesen wäre. Verwundert begann sie ihr Nachthemd zu suchen, bis ihr auffiel, was Felicitas anhatte. Kopfschüttelnd kramte die Professorin in ihrem Schrank. Fünf Minuten später hatte sie endlich gefunden was sie suchte und legte sich hinter Felicitas.

Seufzend griff sie nach Felicitas Arm und zog sie näher zu sich. „Na komm mal her, meine kleine Alleswisserin", sagte sie und brachte es fertig, das Gesagte liebevoll und scherzhaft zugleich klingen zu lassen. „Ich bin unerwünscht", murmelte Felicitas plötzlich. „Was?", fragte Minerva verwirrt. „Ich bin unerwünscht", wiederholte das Mädchen seine Worte. „Wenn mich sogar der Lehrer nicht in der Klasse haben will, dann...", sie musste gähnen, „dann brauche ich auch nicht mehr hinzugehen."

Minerva bemerkte plötzlich, wie müde und erschöpft das Mädchen zu sein schien. „Feli, wie viele Stunden schläfst du pro Nacht?", wollte die Professorin wissen.
„Ähm... das weiß ich nicht so genau...", versuchte die Angesprochene der Frage auszuweichen.
„Letztes Jahr-"
„Danach habe ich nicht gefragt. Wie viele Stunden bekommst du momentan in einer Nacht?"
„Also... wie gesagt... ich weiß es nicht so genau-"
Feli!"
„So in etwa... drei Stunden...?"

Felicitas hörte nur wie Minerva langsam ausatmete. „Feli", sagte sie langsam, „hat Albus dir einen Zeitumkehrer gegeben?"
„Ich-"
„Ich möchte nur wissen, ob er dir einen gegeben hat, oder nicht." Es entstand eine kurze Stille.
„Ja", sagte Felicitas schließlich.

Bevor Minerva irgendetwas sagen konnte, pochte es laut an ihrer Wohnungstür. Verwundert stand sie auf und öffnete. Ein schwarz gekleideter Mann rauschte herein.

„Minerva, es reicht", brauste er auf. „Ich bin nicht willig, deinen kleinen Quälgeist von Adoptivtochter länger zu unterrichten!" „Sev-" „Nein, es reicht mir!" „Seve-" „Ich sehe nicht ein, warum ich sie länger unterrichten soll, wenn sie keinen Respekt zeigt und sich aufspielt, als wäre sie die Königin von was weiß ich." „SEVERUS SNAPE!", schaffte Minerva es endlich dazwischen zu gehen. Erst jetzt schien sein Blick zum Türrahmen zu fallen, in dem Felicitas stand und ihn aus kalten Augen hasserfüllt anstarrte.

„Also Severus, erstens wirst du meine Tochter natürlich weiterhin unterrichten", sagte Minerva scharf. „Zweitens habe ich schon mit ihr darüber gesprochen und drittens würde sie dir mehr Respekt entgegen bringen, wenn du es auch tun würdest!" „Das tue ich!" „Ach und Schüler beleidigen gehört dazu?! Wenn meine Lehrer damals so mit mir geredet hätten, hätte ich genauso gehandelt!" Snape starrte sie perplex an. Diese McGonagalls würden ihn irgendwann noch fertig machen.

„Wie wäre es, wenn du deine Schüler nicht mehr beleidigst und sie wird dich nicht mehr anmotzen?" Snape und Felicitas starrten sich wortlos an, keiner auch nur Anstalten machend, irgendetwas zu sagen. „Sehr schön. Wenn das geklärt ist, kannst du ja wieder gehen, Severus. Wir wollen nämlich jetzt schlafen." Severus wusste gar nicht wie ihm geschah und schwups stand er vor der Tür.

Als Minerva sich umdrehte, war Felicitas nirgendwo zu sehen. „Feli?", fragte sie verwundert und ging zurück ins Schlafzimmer, wo das Mädchen auf ihrem Bett lag und so tat, als würde sie schlafen. Da das Bett so groß war, sah es etwas lustig aus, wie Felicitas versuchte sich auf dem gesamten Bett auszubreiten. Sie schaffte es nicht ganz, aber Minerva verstand es trotzdem. Ihr kleiner Schatz wollte alleine und gleichzeitig in ihrer Nähe sein und das respektierte sie. Also ging Minerva in Felicitas Zimmer und legte sich dort ins Bett.

Am nächsten Tag fand das Quidditch-Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff statt. Es tobte der reinste Sturm, doch sie spielten trotzdem. Zum Ende des Spiels hin tauchten plötzlich mindestens hundert Dementoren auf dem Spielfeld auf. Felicitas beobachtete, wie Harry von dem Schnatz abließ und runter zu den schwarzen Kreaturen schaute. Plötzlich kippte er zur Seite und fiel. Felicitas schrie auf, während sie sah, dass Dumbledore auf das Spielfeld rannte, den Zauberstab auf Harry richtete, dieser langsamer wurde und schließlich auf dem Boden aufprallte.

„Albus, es war klar, dass sie irgendwann auf das Gelände kommen!" Minerva stand in Albus Büro und versuchte den aufgebrachten Schulleiter zu besänftigen. Selten hatte sie ihn so wütend gesehen. „Du wusstest das." „Ein Grund mehr, warum ich versucht habe den Minister von dieser Idee abzubringen!", erwiderte Albus aufgebracht. „Man hat ja heute gesehen, dass es die Schüler in Gefahr bringt." Sie schwiegen.

„Wobei man sagen muss", erhob Lupin das Wort, „dass Harry schon sehr ungewöhnlich auf die Dementoren reagiert- das ist mir schon im Zug aufgefallen." Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Ich dachte eher, dass Felicitas einen neuen Magieausbruch erleiden würde, zumal der letzte so stark war." Minerva hob fragend eine Augenbraue.

„Ja, damit hatte ich auch gerechnet", sagte Dumbledore jetzt nachdenklicher. „Wenn sie mit dem Ausbruch einen Dementoren vertrei-" Er stockte, als er bemerkte, dass Minerva anwesend war. „Sie hat was?", fragte sie mit scharfem Unterton. Albus schaute sie nicht an.

You Weren't Just A Star To Me, You Were My Whole Damn SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt