Kapitel Zehn

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Diesmal hat Jimin mich gar nicht fragend angeschaut, er ist einfach in den Musikraum hereingekommen und hat sich neben mich gesetzt. Nachdem er mich nicht begrüßt hatte und ich ihn auch nicht, ergab sich eine etwas unangenehme Stille, was auch daran liegen kann, das wir letzte Woche mit nicht gerade so vielen positiven Gefühlen voneinander weggegangen sind.

"Was, wenn es stimmt?"

"Hm?" Ich sah von meiner Gitarre hoch. Eigentlich wollte ich gerade anfangen zu spielen.

"Das ich schwul bin."

"Dann ist das eben so." Antwortete ich und lächelte, da er zu mir sah. "Tut mir leid, wenn sich das letzte Woche negativ oder so angehört hat. Ich- ich weiß auch nicht, warum ich gefragt habe, es ist deine private Sache. Tut mir leid." Entschuldigte ich mich.

Ja, tatsächlich habe ich die letzten Tage oft darüber nachgedacht, wie Jimin sich vielleicht gefühlt hat, als ich ihn das einfach so gefragt habe.

"Es hat sich eigentlich nicht negativ angehört. Aber wenn jeder dich normalerweise negativ darauf anspricht, kommt es irgendwann so rüber, als ob jeder es negativ meint. Und außerdem ist es nicht mehr meine private Sache. Nicht, nachdem mich jemand in der Stadt mit einem Jungen erwischt hat und sich gedacht hat, Fotos überall zu verbreiten." Jimin mied meinen Blick bei dem letzten Satz.

"Das... das ist ja schrecklich! Wer würde so etwas tun?"

Jimin zuckte mit seinen Schultern. "Jugendliche.." Sagte er dann aber.

Da hat er recht, Jugendliche sind schlimm.

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oh yes 😬

𝗪𝗲'𝗿𝗲 𝗴𝗮𝘆 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now