Kapitel Achtundzwanzig

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"Yoongi!" Yeonju klammerte sich an meinen Arm. "Weißt du, letzte Woche habe ich erfahren, dass wir schon seit ein paar Wochen immer um dieselbe Uhrzeit eine Freistunde haben! Ist das nicht toll?"

Oh nein, welcher Idiot hat ihr das denn erzählt?

"Na ja, für mich sind es keine Freistunden." Rettete ich mich mit sicherer Stimme. "Ich lerne immer Gitarre, also... da habe ich wohl vergessen, dass es eigentlich eine Freistunde ist. Aber jetzt kann ich vielleicht einmal meine Gitarre zur Seite legen." Ich lächelte sie an.

Ihr Lächeln zuckte kurz, doch dann ging sie einfach weiter, keine Ahnung wo genau sie hinwill. Ich bräuchte gerade nur eine Möglichkeit Jimin Bescheidgeben. Zum Glück habe ich seine Nummer. Ich schreibe ihm gleich, dass ich nicht in den Musikraum komme. Eigentlich sehr schade, letzte Woche haben wir uns beide unsere Gefühle gestanden und... es war echt toll.

"Spiel mir was vor, okay? Auf in den Musikraum."

Oh nein.

"Yeonju, wir können auch was anderes machen. Nur weil ich die Gitarre spiele, heißt das nicht, dass du dir das anhören musst." Versuchte ich es, doch mit einem festen Griff zog sie mich hinter ihr her.

Beim Musikraum angekommen, öffnete sie lautstark die Tür. Jimin saß dort auf einem Stuhl und sah sehr verwirrt aus. Er sah kurz zu mir, dann schien er zu verstehen. "Und ich habe gedacht, hier ist einmal in meinem Leben frei." Motze er und verschränkte seine Arme vor seiner Brust.

"Dein Pech. Hau ab du widerlich und perverse Schwuchtel. Erhänge dich." Sie sah aus, als würde sie ihn am liebsten selbst zum Strick führen.

"Yeonju!" Rief ich empört. Zu meinem Erstaunen grinste Jimin nur vor sich hin.
"Du denkst doch nicht, dass mir etwas, was ich jeden Tag höre plötzlich den letzten Tritt gibt, oder?"

Jimin...

"So pervers, wie du bist, willst du bestimmt zuschauen." Sie nahm eine Kondomverpackung aus ihrer Tasche. "Von mir aus. Mein Anblick wird dein Gehirn vielleicht wieder richtig stellen." Sie ließ von mir los und schloss die Tür hinter uns. In den wenigen Sekunden sah ich Jimin panisch an, doch mit nur einem Blick teilte er mir mit, dass alles gut werden wird.
"Los, ausziehen." Verlangte Yeonju von mir.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Yeonju, wenn ich noch nicht bereit bin, ist das so. Du kannst mich nicht einfach..." "Dazu zwingen. Das gibt Vergewaltiger-Vibes." Rief Jimin.
"Ja, du kannst mich nicht einfach... vergewaltigen."

Sie rollte ihre Augen. "Werde endlich erwachsen, du Baby. Ich bin eine Frau, Frauen können keinen vergewaltigen. Ausziehen, wir machen es schnell." Sie öffnete die Kondomverpackung.

"Nein, ich werde mich nicht-"

"Du ziehst dich aus!" Schrie Yeonju. "Du ziehst dich aus, du bist nicht schwul! Du bist nicht schwul!"

Nun, das habe ich jetzt wirklich nicht erwartet.

"Du..." Yeonju beruhigte sich und lächelte. "Du zeigst mir jetzt entweder, dass du nicht schwul bist, oder schon morgen weiß die ganze Schule, dass du und Jimin die letzten Freistunden im Musikraum damit verbracht habt euch gegenseitig durchzunehmen und dumme Liebesgeständnisse zu machen."

...wir waren vorsichtig. Es war Yeonju, die die Tür nicht wieder geschlossen hat.

Na ja, dann waren wir so gesehen wohl doch nicht so vorsichtig.

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Ja, ich musste es irgendwie schaffen, dass keiner sich hier zu schlecht für Yeonju fühlt

Spaß musste ich nicht aber habe ich trotzdem getan.
Irgendwann kommt bestimmt eine Geschichte, mit einer sympathischen Freundin 🧍🏻‍♀️

𝗪𝗲'𝗿𝗲 𝗴𝗮𝘆 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now