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Kapitel 8 - Die Saat des Zweifels

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Als ich am Montagmorgen auf den Schulhof einbog, klangen Simons Worte noch immer in meinen Ohren nach.

Seine Geschichte wirkte so unglaublich, dass ich bisher gar nicht hatte fassen können, was das alles überhaupt bedeuten sollte.

Nur eines wusste ich: Wenn Alexej wirklich in mich verliebt war, dann würden wohl eine Menge Probleme auf mich zukommen.

Nicht zuletzt deshalb, weil Alexejs Versuche, uns zu trennen, eine Saite in mir zum Klingen bringen würde, die so bald einmal nicht verstummen würde.

Ich wusste, dass es daneben war, und ich käme auch im Leben nicht auf die Idee, mich mit diesem ungehobelten Typen einzulassen. Einmal abgesehen davon, dass er mir seit unserer Begegnung in der Alten Bibliothek sehr viel weniger furchteinflößend vorkam als zuvor, fand ich es nämlich immer noch nicht sehr prickelnd, wie herablassend er mich behandelt hatte.

Aber die jüngsten Ereignisse hatten mich gelehrt, dass auch Simon nicht perfekt war. Was dies nun genau für unsere Beziehung bedeutete, wusste ich noch nicht. Lediglich, dass sich etwas verändert hatte. Ich war mir nicht sicher, ob Simon sich dessen bewusst war, aber ich vermutete, dass er zumindest etwas ahnte.

Ich hatte den gestrigen Nachmittag mit ihm verbracht. Wir hatten Filme geschaut, was wir schon sehr lange nicht mehr getan hatten. Und wenn Simon meine Stimmung auch für eine kurzfristige Laune hielt, so hatte er doch fast den ganzen Abend nie den Arm von meiner Schulter genommen, gerade so, als fürchtete er, dass ich im nächsten Moment aufstehen und davonlaufen könnte.

So weit daneben läge er mit dieser Vermutung auch nicht. Es war nicht unangenehm gewesen – natürlich nicht –, er war ja mein Freund. Aber ich hatte mich dennoch auf seltsame Weise fehl am Platz gefühlt.

Mein Vertrauen zu ihm hatte einen Riss bekommen.

Es war mir schwer gefallen, mir das einzugestehen, aber es war so. Und so hatte ich irgendwann gesagt, dass ich jetzt lieber ein wenig Zeit für mich hätte und ihn ziemlich früh nach Hause geschickt.

Simon wirkte zwar perplex, akzeptierte meine Entscheidung aber ohne Widerworte und hatte sich verdrückt.

Einen Moment hatte ich mich deswegen schlecht gefühlt, aber als Sara dann am späteren Abend angerufen hatte, um zu erfahren wie es bei Simons Eltern gewesen war, fand ich ziemlich schnell eine Ablenkung. Etwas überrumpelt von ihrem fröhlichen Ton, hatte ich zuerst nichts weiter herausgebracht als ein wenig intelligentes »Ähm«, was Sara natürlich sofort auf den Plan gerufen hatte, dass es einmal wieder in die Hose gegangen war.

»Dina Drückeberger Warner!«, hatte sie ausgerufen und ich hätte schwören können, dass ich hörte, wie die Ader in ihrer Stirn pochte. »Jetzt sag nicht, dass es schon wieder nicht geklappt hat. Ich werde noch wahnsinnig mit euch beiden! Willst du seine Eltern kennenlernen, wenn ihr fünfzig seid und sieben Kinder habt?«

Sara übertrieb manchmal so fürchterlich.

Als ich ihr den Grund nannte, verschlug es ihr die Sprache. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das bei ihr schon einmal erlebt hatte.

»Bist du okay? Hat Alexej dir was getan?«, brach es schließlich aus ihr heraus.

Die Frage rührte mich, denn im Gegensatz zu einigen anderen Leuten war ich mir bei Sara sicher, dass sie sich wirklich um mich sorgte und nicht einfach nur ihrer abschätzigen Meinung von Alexej Ausdruck verleihen wollte.

Nachdem sie sich versichert hatte, dass mir nichts fehlte, gab es allerdings kein Halten mehr. Sara liebte Klatsch und Tratsch und ganz besonders aufregende Neuigkeiten und deshalb erzählte ich ihr alles bis ins kleinste Detail.

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by Kuralie
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Dina hat alles, was man sich wünschen kann. Sie ist eine Musterschüle...
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