43 - Unter den Sternen

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Rund eine halbe Stunde später erreichten Hayden und Lex den Berg, den Hayden am Nachmittag gemeinsam mit Zera und Boone besucht hatte.

Obwohl Hayden geschwächt war und sich Lex große Sorgen um sie machte, hatte Hayden es geschafft, Lex zu diesem magischen Ort zu entführen.

„Zehn Minuten", hatte Lex eindringlich gesagt, ehe er Hayden im Brautstyle den Berg hochgetragen hatte. „Keine Sekunde länger. Du gehörst nämlich ins Bett, meine Liebe."

Die Zweideutigkeit hinter Lex' Worten hatte Hayden bewusst ignoriert.

Gemeinsam setzten sich Hayden und Lex nun auf den kleinen Steg, der auf die Wasseroberfläche eines Aquariums führte. Ihre Füße, die vom vielen Tanzen ganz wund waren, ließen sie in dem kalten Wasser baumeln.

Ein eisiger Windstoß erfasste Haydens Körper, weshalb sie zu zittern begann. Sofort knöpfte Lex das Jackett, das Hayden noch immer trug, zu und zog sie zusätzlich in seine Arme.

„Danke", lächelte Hayden ehrlich.

Nach wie vor war sie begeistert davon, wie aufmerksam und fürsorglich Lex war. Dadurch fühlte sich Hayden wertgeschätzt und sogar auch ein bisschen wertvoll. So, als wäre sie etwas ganz Besonderes für Lex.

Ein paar Minuten saßen Hayden und Lex schweigend auf dem Holzsteg.

Der Vollmond spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wider und tanzte mit den Wellen um die Wette. Vereinzelt sprangen noch ein paar Delfine durch die Luft, aber ansonsten blieb es ruhig. Selbst das Meeresrauschen war deutlich leiser als am Nachmittag in der Ferne zu hören gewesen.

Die Sterne funkelten aufgeregt und auch die winzigen Lichter, die die Aquarien erleuchteten, sorgten dafür, dass dieser Ort in eine magische Atmosphäre gehüllt wurde.

Während Hayden die Stille genoss, von der sie umgeben wurde, überlegte Lex fieberhaft, wie er ein Gespräch mit Hayden aufbauen konnte. Er wollte unbedingt mehr über sie und ihr Leben erfahren, ohne dabei aufdringlich zu wirken.

Lex war ein Gentleman. Er legte großen Wert darauf, dass sich Hayden in seiner Gegenwart wohlfühlte.

„Du bist eine tolle Tanzlehrerin", schnitt sich Lex' nervöse Stimme irgendwann so scharf wie die Klinge eines Messers durch die Stille. Lex' Augen wanderten derweil zu Hayden und blieben an ihrem bezaubernden Lächeln hängen. „Kann ich eventuell noch mehr Einzelstunden bei dir buchen?"

Wieder mal schaffte Lex es, dass sich ein angenehmes Kribbeln in Haydens Magengrube ausbreitete. Hayden genoss Lex' Anwesenheit und die Ruhe, die er ausstrahlte.

Vor allem aber die starken Arme, in denen sich Hayden sicher und geborgen fühlte, wusste sie sehr zu schätzen.

„Einzelstunden also, hm?" Hayden legte gespielt nachdenklich einen Finger an ihr Kinn. „Wie genau sieht denn die Bezahlung aus?"

Haydens himmelblaue Augen funkelten so intensiv, dass Lex schwer schlucken musste. Sein Hals wurde staubtrocken, sein Herz verwandelte sich in einen Presslufthammer und die Schmetterlinge in seinem Bauch spielten verrückt.

Lex schaute Hayden so tief in die Augen, dass er sich in ihrem Blick verlor und drohte, in den Fluten ihrer Iriden unterzugehen.

Wie in Zeitlupe näherte sich Lex Hayden an. Seine Finger fanden automatisch einen Weg zu Haydens Wangen und streichelten vorsichtig über ihre erhitzte Haut.

Sofort wurde Lex' ganzer Körper unter Strom gesetzt. Es fühlte sich an, als würde eine Horde Ameisen über seine Arme und Beine laufen. Blitze zuckten in seinem Herzen und entfachten dort einen Sturm aus Leidenschaft und Begierde.

In einer Zeit nach unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt