Kapitel 46

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Novi rannte über eine Wiese voller Wildblumen mit Gräsern, die ihr bis zu den Hüften reichten.
Ihr blondes Haar flatterte wild im Wind. Sie war frei.

Ihr glockenhelles Lachen ertönte über die gesamte Grünfläche, drang hin bis zu den fünf Birken, die die Mitte der wundervollen Lichtung markierten

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Ihr glockenhelles Lachen ertönte über die gesamte Grünfläche, drang hin bis zu den fünf Birken, die die Mitte der wundervollen Lichtung markierten.

Ihr weißes Kleid mit Rüschen an den Ärmeln, am Kragen und am unteren Saum bewegte sich in der Zugluft, umspielte ihre nackten makellosen Beine.

Schließlich erreichte sie ihr Ziel, ließ sich blindlings auf die weiche karierte Picknickdecke fallen, die ihre Mutter zwischen den weiß-schwarzen Stämmen ausgebreitet hatte.

Kichernd rollte sie sich auf den Bauch, strahlte die brünette Frau an, die gerade eine Schüssel voller Weintrauben aus einem kleinen Körbchen holte und sie ihr entgegenhielt.
Mit ihren zarten Fingern griff Novi nach dem grünen Obst, rollte drei von den Kügelchen auf ihre Handfläche hin und her, ehe sie sich eine nach der anderen in den Mund steckte und das süß-saure Wunderwerk auf ihrer Zunge genoss.

Ihre Mutter lachte bei dem schmatzenden Geräusch, das sie dabei von sich gab, stellte die Schüssel dann beiseite und strich Novi eine der blonden wilden Strähnen aus dem Gesicht.
„Mein Liebling", hauchte sie sanft, das gutmütigste Lächeln auf den Lippen, das Novis tiefblaue Augen jemals erblickt hatten. Wehmut legte sich in die Seelenfenster der jungen Mutter, während sie einen weiteren Haarstrang ihrer Tochter griff und ihn um ihren Zeigefinger gleiten ließ.

„Was ist los, Mama? Du wirkst so traurig. Dabei ist heute doch so ein schöner Tag!", erhob Novi die Stimme, legte den Kopf verständnislos schief. Sie strampelte etwas mit den Füßen in der Luft.

Ein schweres Seufzen seitens der Mutter erklang, ließ Novi besorgt die Augenbrauen heben. „Ja, es ist ein wirklich schöner Tag", meinte die erwachsene Frau dann, ließ die blonde Strähne los und wandte sich wieder dem Körbchen zu.

„Sag schon Mama, was ist los?" Novi setzte sich aufrecht hin, legte ihre Hände in den Schoß. Sie beobachtete ihre Mutter dabei, wie sie den Strauß Wildblumen aus dem Tragbehältnis holte, den sie auf dem Hinweg gepflückt hatte. Nachdenklich begann sie die grünen Stängel der blauen, roten, weißen und gelben Blüten zusammenzuknoten, um daraus einen Kranz zu flechten.

„Ich werde bald für einige Zeit fortgehen, mein Schatz", meinte sie schließlich, ehe sie Novi die Krone aus Blumen auf den Kopf setzte. Sie war etwas zu groß geraten, rutschte ihr leicht in die Stirn.

„Was meinst du damit? Du gehst doch nie fort." Nichtverstehend schüttelte Novi den Kopf. Noch nie war ihre Mutter allein verreist. Und wenn sie doch einmal ein anderes Land oder einen anderen Staat besucht hatte, dann hatte sie sie und ihren Vater stets mitgenommen.

„Die Arbeit, mein Liebling, die Arbeit." Entschuldigend blinzelte die Brünette Novi an. „Aber es wird nicht für lange sein, das verspreche ich."

Tanz mit den Schatten (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt