Wenn alles anders kommt

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Und alles was ich im nächsten Moment noch wahrnahm, waren die quietschenden Reifen und Schreie um mich herum.

Alles war so dunkel und ich hörte Stimmen um mich herum, doch ich schaff es nicht mit ihnen zu reden. Diese Dunkelheit mach mir Angst und ich bekomm Panik, weil ich keine Ahnung habe, was gerade genau passiert ist.

Ich weiß nur, dass ich gerade auf dem Weg zum Brunnen war welcher im Park gegenüber ist und ich dafür die Straße überqueren musste. Sofort hab ich die Sonnenstrahlen wieder vor Augen.

Kann mich bitte wer aus diesen Traum wecken? Ich will dass so nicht. Hallo-ooooooo kann mich wer hören?

Warum antwortet mir denn niemand? Warum nuscheln die alle so und erzählen mir nicht was los ist!

Das kann wirklich nur ein schlechter Traum sein und ich habe einfach nur eine Schlafparalyse.

Ich merke wie man mir ständig auf die Brust drückt und irgendwas ins Gesicht drückt.

Was mir Angst macht ist, dass ich Dave nicht wahrnehme. Ich muss doch wissen ob es ihm gut geht, wo ist er denn nur.

Plötzlich wird alles komplett schwarz und still.

"Sie wird wahrscheinlich lebenslängliche Schäden davontragen, aber um den gesamten Zustand von Mrs. Geneve festzustellen muss sie aufwachen. Die Vitalwerte sind gut, doch nach einen solchen Unfall und den ganzen Operationen können wir erst alles ausschließen sobald die Patientin wach ist."

"Wie lange wird sie denn noch in diesen Zustand bleiben? Immerhin liegt sie bereits eine Woche im Koma. Bitte Dr. Heights sagen sie mir das meine Enkelin wieder auf die Beine kommt!"

"Mrs. Geneve, wir tun alles in unserer Macht stehende, aber jetzt liegt es an ihrer Enkelin aufzuwachen. Reden sie mit ihr oder spielen sie ihr Musik vor die sie gern gehört hat."

"Danke Dr. Heights. Danke für alles."

Im Unterbewusstsein höre ich wie sich Schritte entfernen und eine Tür sich öffnet und anschließend wieder geschlossen wird,

Immer wieder hallt mir der Satz mit dem Unfall durch den Kopf. Wie gern würde ich meine Oma in die Arme schließen. Mir ist so zum heulen, ich würde gern so viele Fragen stellen. Vorallem wie es zu den Unfall gekommen ist.

Oma, Omaaaaaaaa. Innerlich schreie ich förmlich nach ihr, aber weiterhin bekomme ich keinen Ton raus.

Ich bekomme Töne leiser Musik mit. Das Lied kenne ich, Sober von Pink. Genau dieses Lied passt zu meiner Wut, denn ich will aber kann nicht.

Oma ich verspreche dir, ich enttäusche dich nicht.

Das Lied wühlt mich gerade völlig auf und ich frage mich, wieso ich in den letzten Tagen nur noch meine Oma höre und nichts von Dave.

Er hat mich sicher aufgegeben und gegen eine andere eingetauscht, sonst würde er doch Tag und Nacht bei mir sein oder irre ich mich.

Seit gestern höre ich nicht nur die Stimmen um mich herum, sondern kann auch Berührungen wahrnehmen.

Die kühlen Hände meiner Oma haben mich stundenlang gehalten, aber nie habe ich die Daves gespürt. Das alles ist viel zu viel und ich merke wie ich weine. Die Tränen brennen leicht in den Augen, bevor sie anschließend meine Wange herunterfließen.

Plötzlich höre ich von meiner Oma: "Sweetie hey, Grandma ist hier. Nicht weinen, alles wird gut. Wenn du mich hören kannst, dann drück bitte meine Hand. Bitte."

So sehr ich es möchte aber ich schaffe es noch nicht und weil es so anstrengend ist, werde ich wieder schrecklich müde und schlafe wieder ein.

Es gibt Tage da werde ich wach und nehme auch Lichter wahr auch wenn ich meine Augen noch nicht öffnen kann. Meist ist in diesen Situationen niemand im Zimmer, weswegen ich mich oftmals zwinge wenn wer im Raum ist.

Was mich auch beschäftigt ist, dass Dave wohl Anfangs 24/7 an meinem Bett war und nun ließ er sich ewig nicht blicken. Es macht mich traurig und vermissen tue ich ihn auch.

Kann er die Situation vielleicht nicht ertragen? Was soll ich denn sagen? Ich kann alle hören und fühlen, doch kann ich mich nicht bemerkbar machen so wie ich das will.

Plötzlich geht wieder meine Tür auf. Es kommt jemand herein, setzt sich an mein Bett und nimmt meine Hand.

"Hey Sweetie, Grandma ist wieder da. Ich soll dir liebe Grüße von den Andersons ausrichten. Dave scheint vor mir bei dir gewesen zu sein. Es freut mich, dass er wenigstens wieder herkommt und dich unterstützt. Er macht sich solche Vorwürfe, weil er nicht da war und weil er nichts für dich tun kann.

Wenn du nur wach wärst und mir sagen könntest, dass es dir gut geht mein Liebes."

Ich höre wie meine Oma bitterlich weint und es reist mich mit, sodass mir die Tränen loslaufen.

Sarah streng dich gottverdammt an und mach dich bemerkbar, rede ich mir selber ein. Ich versuche meiner Oma die Hand zu drücken und es scheint mir zu gelingen den Zeigefinger zu bewegen.

"Sweetie??? Wenn du mich hörst mach weiter." Woraufhin ich wieder mit den Zeigefinger wippe.

Man kann förmlich den Luftzug hören den sie scharf einatmet und anschließend die Ruftaste für die Schwester drückt, welche förmlich sofort in mein Zimmer gestürmt kommt und fragt was los sei.

"Da Schwester, sehen sie die Tränen und den Zeigefinger? Ich hab von ihrem Freund erzählt und plötzlich wippte ihr Zeigefinger und man kann deutlich Tränen sehen."

"Sehr gut, ich werde sofort Dr. Heights rufen."

"Sweetie ich bin so froh das du auf den Weg zu mir bist. Du weißt garnicht wie froh ich hierüber bin."

Und dann höre ich mehrere Schritte und die Stimme vom Doktor.

"Hey Mrs. Geneve. Wenn sie mich hören dann bitte wippen sie erneut mit dem Finger."

Das lass ich mir doch nicht zweimal sagen, gern würde ich auch die Augen öffnen doch ich bin so überwältigt zu zeigen, dass ich mich wieder zurück kämpfe...

If it's not youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt