Kapitel 1 - Der Anfang

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"Ich schwöre es dir Tony...Ich habe ihn gesehen. Es war Bucky." Steve schüttelte verzweifelt mit dem Kopf und ließ die Schultern hängen. "Das muss schrecklich für dich gewesen sein.", sagte ich, stellte Steve eine Tasse Kaffee vor die Nase und setzte mich neben ihn. "Ich hab mich vollkommen...leer gefühlt. Als würde ich nichts spüren.", antwortete der ehemalige Soldat. Mitfühlend legte ich ihm einen Arm um die Schultern, um ihm wenigstens jetzt ein Gefühl des Verstanden werden zu vermitteln. "Eleanor hör auf Rogers zu bemitleiden.", fuhr Stark dazwischen. "Dad!", stöhnte ich genervt auf. "Herrgott! Ist es so schlimm mal ein bisschen Menschlichkeit zu zeigen?" Ich rollte mit den Augen und hätte meinen Vater in diesem Moment am liebsten mit einem seiner Werkzeuge beworfen. "Er braucht dein Mitleid nicht, weil er nämlich völlig den Verstand verloren hat und sich etwas einbildet, was gar nicht möglich sein kann.", hielt Tony dagegen. "Warst du vielleicht dabei als ihn dieser hirnverbrannte Idiot beinahe umgebracht hat?", hakte ich provozierend nach und spürte wie die Wut in mir hochstieg. Mein Vater konnte manchmal wirklich ein unglaublicher Sturkopf sein. Ständig musste er auf seine Meinung beharren, denn er, der große Tony Stark, der berühmte Iron-Man, hatte natürlich immer recht. "Lass es gut sein Elle." Steve legte mir eine Hand auf den Arm. Ich zuckte bei seiner Berührung leicht zusammen, ließ mir jedoch nichts anmerken. Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Er hat trotzdem keine Ahnung. Warum solltest du lügen?" Ich hatte nicht vor gegenüber meinem Vater klein bei zu geben. Aufgeben war in den Stark-Genen einfach nicht vorhanden, das war schließlich nicht meine Schuld. "Hör auf mit dem Gequengel und streng dein Hirn an Elle!" Nun war mein Vater an der Reihe mit den Augen zu rollen. "Ich hab gehört Intelligenz ist erblich. Wenn du meinem Hirn anscheinend so sehr auf die Sprünge helfen musst, hattest du wahrscheinlich sehr wenig davon zu bieten.". konterte ich und klopfte mir im Geiste selbst auf die Schulter. Ab und zu brauchte Tony Stark definitiv mal eine Retourkutsche. Steve hätte sich das niemals getraut, aus dem einfachen Grund, weil er nicht den Tochter-Bonus hatte, doch selbst Steve konnte sich ein Grinsen nicht verzweifeln. Tony streckte mir währenddessen die Zunge raus. "Sehr reif Dad, wirklich." Ich nickte provozierend in seine Richtung. "Jetzt hört mir mal beide zu. James Buchanon Barnes starb im Jahr 1944 bei der Gefangennahme von Hydras Dr. Zolas vor Rogers eigenen Augen!". redete sich mein Vater beinahe in Rage. "Vielleicht ist danach noch etwas passiert.", überlegte ich laut und begann zu grübeln. "Warst du vielleicht dabei als er damals von dieser Brücke oder was auch immer gefallen ist?" Tony schenkte mir ein genießerisches Lächeln, als er meinen eigenen Einwand von vorhin gegen mich verwendete. "Was ist wenn sie recht hat Tony?", ergriff Steve wieder das Wort. "Fang nicht schon wieder damit an Rogers. Du musst dich mit seinem Tod abfinden. Es ist vorbei." Ich warf meinem Vater einen genervten Blick zu. "Wow Dad. An Einfühlsamkeit mangelt es dir wirklich gar nicht." "Der Sarkasmus tropft dir regelrecht aus dem Mund Töchterchen.", entgegnete der Schwarzhaarige, nahm einen großen Schluck von seinem Getränk und wanderte durch den Raum an eines der riesengroßen Fenster des Stark Towers. "Nimm es ihm nicht übel. Er hat einen Knall wenn du mich fragst. Ständig muss er immer recht haben. Manchmal komme ich mir vor als würde ich gegen eine Wand reden.", flüsterte ich Steve zu. Er schmunzelte bei meinen Worten. "Rede nicht so über deinen Dad. Er will nur das Beste für dich Elle." Der Braunhaarige schaute mich aus seinen blauen Augen heraus frech an. Captain America war mir schon immer am sympathischsten gewesen. Als ich vor zwei Jahren beim ersten Zusammenkommen der Avengers auf ihn traf, hatte ich ihn sofort ins Herz geschlossen. Ich mochte seine offene, aber dennoch irgendwie zurückhaltende Art, seine Einfühlsamkeit und das offene Ohr, dass er mir in den letzten zwei Jahren geliehen hatte. Ich kannte seine Geschichte, aber der "alte" Steve war für mich nicht von Bedeutung. Für mich war er Steve, einfach nur Steve. Das er 70 Jahre lang geschlafen hatte, vergaß ich beinahe. "Ich weiß.", seufzte ich, um auf seine Worte zu antworten. "Aber er ist manchmal so schrecklich stur.", jammerte ich. "Da kenne ich noch jemanden." Steve zwinkerte mir zu und legte mir dabei eine Hand auf den Oberschenkel. Meine Haut begann zu glühen, ich versuchte jedoch mich darauf zu konzentrieren ihm zuzuhören. "Du weißt, wenn du mal jemanden zum Reden brauchst...Dann ruf mich an." Ich schenkte ihm ein Lächeln. "Aber Steve, es geht doch jetzt nicht um mich sondern um..." "Pfoten weg von meiner Tochter Rogers!", ertönte es ziemlich laut und ziemlich nah neben uns. Ich zuckte erschrocken zusammen und spürte eine regelrechte Kälte als Steve seine Hand von meinem Bein nahm. "Dad!", beschwerte ich mich sofort und warf Cap einen peinlich berührten Blick zu. "Wir haben nur geredet Tony!", verteidigte dieser sich sofort, was meinen Vater nur noch mehr verärgerte. "Pass lieber auf, was du dir da in dein Glas mixt. Whiskey am morgen vertreibt Kummer und Sorgen oder wie soll ich das verstehen?", fragte ich ihn fordernd als ich mich wieder gesammelt hatte. Steves Berührung hatte mich ganz schön aus dem Konzept gebracht, das war sonst gar nicht meine Art. Wohl um mich zu provozieren kippte Tony sich den restlichen Inhalt seines Glases hinunter. "Ich weiß nicht wovon du sprichst." Er deutete auf das leere Glas, welches er auf dem polierten Glastisch abgestellt hatte. "Siehst du. Das habe ich gemeint.", sagte ich zu Steve und schüttelte fassungslos mit dem Kopf. Der Braunhaarige setzte bereits zu einer Antwort an, doch mein Vater ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. "Spar dir die Mühe Rogers. Die Kleine hat ihre eigene Meinung und eben genauso einen Dickschädel wie ich auch." "Gut erkannt.", antwortete ich. "Um dann mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen...Was machen wir jetzt wegen diesem "Winter Soldier"?", nahm ich den Faden wieder auf, wurde aber sogleich unterbrochen. "Wer redet hier von "wir" Elle?" Tony marschierte erneut zurück an die Bar und befüllte sein Glas neu. "Es ist besser wenn wir dich aus der Sache raushalten.", pflichtete Steve meinem Vater bei und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. "Falls es überhaupt eine "Sache" gibt.", fügte Tony hinzu und trat wieder an den Tisch. "Und meine Ausbildung war also völlig umsonst?" Erneut verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Du kannst mich nicht ewig beschützen Dad. Ich werde Maria kontaktieren und checken was da vor sich geht, ob es dir passt oder nicht."

Desire - Bucky BarnesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt