1 | Desaster

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Teilnahmslos ließ ich mich von Sam durch die nächtlichen Massen von Menschen ziehen.
Der Geruch von Alkohol strömte mir entgegen.
Ich würde mich niemals freiwillig in diese Massen stürzten, aber Sam war der Meinung, bevor unsere  Ausbildungen starten, es noch einmal richtig krachen lassen zu wollen.

Im nächsten Moment drückte Sam mich durch eine Tür und zog mich dann weiter zur Bar.
Unmotiviert nahm ich auf einem der Bar Hocker Platz.
Sam schob mir das erste Bier entgegen.
Kurz nickte ich ihm dankbar zu, nippte dran und sah mich in dem Raum um.
"Ich wette, heute reißt du endlich auch mal eine auf."
"Mhm."
Was wenn ich das gar nicht wollte? Stattdessen wollten wir doch nur den letzten Abend etwas genießen, aber Sam hatte da wohl wieder andere Pläne.
Schon seit Monaten versuchte er mir immer wieder Mädchen zu Krallen.
Wenn ich es wollen würde, könnte ich das auch selber.

Ich war mittlerweile beim vierten Bier angelangt. Meine Stimmung war mittlerweile auf den Nullpunkt gesunken und ich wollte nur noch schlafen.
Sam laberte mich munter zu und bei jedem Mädchen, was an uns vorbei lief, pfiff er.
Dabei merkte ich immer wieder, wie mir die röte ins Gesicht stieg. Sam war einfach nur peinlich.

"Ey, Benji."
Er stieß mir mit dem Ellenbogen in die Rippen.
"Da kommt eine ganz heiße. Die schnapp ich mir jetzt."
"Mach nur."
Sam hielt sein Wort, rutschte vom Bar Hocker und stand im nächsten Moment vor der blonden Frau.
Ich konnte nicht genau verstehen was er sagte, aber die Mimik konnte ich genau beobachten. Und diese verriet eindeutig, dass die Frau von ihm angeekelt war.
Sie  wollte sich an ihm vorbei schieben, aber da packte Sam ihren Oberarm und zog sie zurück.
Einen kurzen Moment passierte nichts. Doch dann musste ich schockiert zu sehen, wie er der Blondine an den Hintern grabschte und an die nächst beste Wand schob.
Als wäre bei mir ein Schalter umgesprungen, stand ich auf und eilte zu ihnen herüber.
"Sam! Lass den scheiß."
Mit dem Versuch seinen Oberarm zu packen und ihn zurück zu ziehen, landete ich selber auf dem Boden.
Ich war noch nie besonders stark gewesen und gerade Sam, der vier Mal die Woche ins Fitness Studio ging, hatte Muskeln wie ein Bodybuilder.
"Verdammt, Sam!"
Erneut startete ich einen Versuch, aber ein junger Mann kam mir zuvor.
Seine kräftigen Oberarme packten Sam an der Hüfte und zogen ihn zurück.
Schnell brachte ich die Blondine, in Sicherheit, zu ihren Freundinnen.
Es dauerte nur wenige Augenblicke, da stand ich wieder vor Sam, der noch immer von dem jungen Mann festgehalten wurde.
Sein schwarzes, verwuscheltes Haar, stellte einen Kontrast zu seinen grauen Augen her.
Dankbar nickte ich ihm zu und signalisierte ihm so, dass seine Arbeit hier nun getan war.
Der schwarzhaarige nickte zurück und verschwand wieder in der Menge der Leute.
Sogleich wendete ich mich wieder Sam zu, der mit großen Augen zu mir aufsah.
Bevor ich reagieren konnte, stürzte er an mir vorbei, raus aus der Bar.
Ich wollte ihm noch hinterher laufen, aber ich wusste, dass es eh keinen Sinn machen würde.
Somit drängte ich mich wieder zur Bar hindurch, tastete in meiner Hosentasche nach Geld und knallte dies dem Barkeeper vor die Nase.
"Passt so.", murmelte ich noch, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte.

Verzweifelte Liebe bei den Royals (BoyxBoy)Where stories live. Discover now