𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩 5 - 𝔑ä𝔠𝔥𝔱𝔩𝔦𝔠𝔥𝔢𝔯 𝔅𝔢𝔰𝔲𝔠𝔥

29 2 0
                                    

━━━━━━━༺༻━━━━━━━

Es waren zwei Tage vergangen und so langsam befürchtete die Crew, dass Maron kein Interesse mehr an ihrem Angebot hatte, sie einfach so in der Luft zurückließ, so dass sie sich nun Gedanken darüber machen müssten, wie sie am besten weiter vorgingen, sich eventuell ohne die Assassinin nach Darouth begäben.

Es war tief in der Nacht, Hajoon lag bereits in seinem Bett und genehmigte sich seinen verdienten Schlaf und lauschte den sanften Klängen der Wellen, dem Knarzen des Holzes und dem Rauschen des vorbei preschenden Windes.

Sie waren die Tage nicht untätig gewesen, hatten nach Kwan's Empfehlung einige Änderungen am Schiff vorgenommen, die Kajüten erweitert, die Verteilung geändert. Die Mannschafft hatte endlich die Möglichkeit neben den Hängematten, auch Betten zu nutzen – wenn der Seegang es ihnen denn erlaubte, hieß es – auch die Kombüse hatte eine neue Kochstelle bekommen, was vor allem Arian erfreut hatte, der fleißiger denn je, Hyunki in der Küche half, das zubereiten von Nahrung, zum wahren Abenteuer werden ließ.

Kwan hatte einen alten, unbenutzten Abstellraum im ersten Unterdeck umgebaut, Ria somit eine wohl verdiente – und sehr benötigte – Krankenstation eingerichtet, in welcher sie nicht nur ihre Arzneimittel, Kräuter und Salben lagerte, sondern auch die Beschwerden der Crew behandeln könnte, ohne, dass sie irgendwo im Weg wäre, oder benötigte Plätze belegte.

Hajoon war zufrieden, wie sich sein Schiff wandelte, es von Jahr zu Jahr, immer mehr zu ihrem Zuhause wurde und auch ohne Binna's verlässigen Schutz, würde die Dawn nicht so schnell sinken, davon war der Kapitän überzeugt. Schließlich hatten sie Kwan's unersättliches Wissen und Eilo's unbestreitbares Können, sorgen müsste er sich also nicht, auch wenn er es unterschwellig heimlich immer tat.

Es war sonderbar, Hajoon hatte nicht mal ein Knarzen seiner alten Dielen gehört, als er von dem unguten Gefühl kühlen Stahls auf seinem Hals erwachte, direkt in zwei bemerkenswert helle Augen blickte – trotz der Dunkelheit tatsächlich beinahe mahnend leuchtend.

„Maron, nehm' ich an?" Entkam es Hajoon mit tiefer kratziger Stimme, lächelte dabei so schief und frech, dass die Assassinin nur einen Millimeter die Augenbraue erhob, ihn vielleicht einen Augenblick länger als nötig musterte.

„Sehr erfreut, Kapitän." Ließ sie schließlich auch ihre Stimme erklingen und nun verstand er auch, weshalb Arian so Felsen fest davon überzeugt war das Maron eine Frau wäre; so eine zarte Stimme könnte doch kein Mann haben... oder? Maron entfernte sich von ihm, die fehlende Klinge an seiner Gurgel begrüßte Hajoon dabei sehr, ehe die komplett in schwarz Gekleidete, durch seine Kajüte schlich, sich dann aber unzeremoniell auf seinem Tisch niederließ und die Beine auf diesem verschränkte. Gut, dass er alle Dokumente weggepackt hatte, die wären sonst sicher ruiniert gewesen.

„Ich hatte nicht erwartet Euch mitten in der Nacht anzutreffen. Sonst hätte ich mich sicherlich angemessen gekleidet." Der Beigehaarige schnappte sich schnell eines seiner Leinenhemden, zog dieses schnell über – danke er den Göttern, dass er sich angewöhnt hat in Hosen zu schlafen, seitdem sie Ria an Bord hatten – dieses jedoch viel zu groß an seiner Gestalt hinabfiel, ihn beinahe niedlich wirken ließ, wenn die langen Ärmel so über seine Hände rutschten.

Und dieser Mann war der Kapitän, ja?

„Wenn ich mich angekündigt hätte, wäre es schließlich keine Überraschung mehr und ich kann gegebenenfalls somit auch meinen unschönen Überraschungen aus dem Weg gehen." War die schlichte Antwort der Dunkelhaarigen, was den Kapitän nur knapp schmunzeln ließ.

„Natürlich. Wollt Ihr etwas trinken?" Hajoon deutete auf eine verschlossene Flasche Rum, welche er aus seinem Schrank herausnahm, stellte diese jedoch wieder zurück, als die Assassinen augenblicklich verneinte. War zu erwarten.

𝔓𝔇𝔐 - 𝔇𝔦𝔢 𝔊𝔢𝔪𝔢𝔦𝔫𝔰𝔠𝔥𝔞𝔣𝔱 𝔡𝔢𝔯 𝔖𝔠𝔥𝔞𝔱𝔱𝔢𝔫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt