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"Also, es war kurz mach Sommer, ungefähr Spätsommer", beginnt Faye zu erzählen, "Ich bin über das Riff geschwommen, habe den ein oder anderen Müll aufgesammelt, damit keine Tiere daran hängen bleiben oder es fressen. Dabei habe ich Munui getroffen.

Der kleine war in einer Plastiktüte eingewickelt und konnte kaum atmen. Ich habe dem kleinen direkt mit einem stück Glas geholfen, doch er hatte so große Angst, dass er unglaublich gezappelt hat. Ich konnte die Tüte erfolgreich aufschneiden, habe aber auch den kleinen hier erwischt und böse verletzt.

Zum Glück ist meine Mutter Tierarzt und hat sich direkt um den kleinen gekümmert. Er ist einige Zeit bei uns geblieben, hat aber sehr wenig gefressen. Er hatte Angst vor allen Tieren die dort waren, vor allen anderen Meermenschen und hat wenn überhaupt nur mich an ihn gelassen.

Aber auch nur für das nötigste. Ich durfte ihn nur anfassen, wenn ich ihm etwas zu essen gab, ansonsten nicht. Das war die einzige Zeit, wo wir nach dem Heilungsprozess schauen konnten. Es dauerte lange, bestimmt bist Frühling, dass er sich erholt hat und wie ihn wieder auswildern konnten.

Naja, er hat den Tag wohl nur abgewartet um wieder im Riff zu sein. Ich bin deswegen jeden Tag hergeschwommen, habe geschaut ob Munui gut lebt, genug isst und auch sicher ist. Du glaubst nicht wie oft ich in der Umgebung nach Haien oder anderen Tieren geschaut habe, die Munui fressen könnten.

Ich weiß selbst, dass ist der Lauf der Natur, aber Munui ist mir so sehr ans Herz gewachsen. Ich hätte es sicher nicht vertragen, wenn ich ihn auf einmal an einem Tag nicht hier gesehen hätte. Aber ich bin wirklich beruhigt, dass Munui hier gut lebt, seine Wunde gut verheilt ist und keine Bedrohung hier ist. Bis auf den Müll und das sterbende Riff."

"Wow... Ich danke dir wirklich sehr, dass du Munui geholfen hast und auf ihn aufgepasst hast", erwidert Seonwha, muss ersteinmal verarbeiten, dass sein kleiner Fischfreund fast gestorben wäre.

Wie traurig er wohl gewesen wäre, wenn er Munui heute nicht mehr gesehen hätte - für die ganze restliche Zeit in der er lebt.

"Du hast den kleinen ziemlich in dein Herz geschlossen, kann das sein?", fragt Faye, beobachtet den türkishaarigen aus ihren dunkelgrünen Augen. Seonwha ist wahrscheinlich der erste Meermann, der sie nicht schief anschaut, weil die das Riff vom Müll befreit, verletzten Tieren hilft oder ihren Busen abdeckt.

Sie ist womöglich die erste Meerfrau, die sich aus einem Stückstoff, ein Oberteil geschneidert hat. Sie fühlt sich einfach nicht wohl, wenn jeder ihre Brust sehen kann, besonders weil ihre Haare nur bis zu den Schultern gehen.

"Ja, ich habe ihn wirklich gerne", meint der türkishaarige. Lächelnd krault er Munui über den Rücken.

"Darf ich dich was fragen?", fragt Seonwha, schaut Faye kurz an ehe er wieder zu dem gemusterten Fisch schaut, welcher un die vom Netz befreite Koralle schwimmt.

"Was möchtest du denn wissen?", fragt die lilahaarige und setzt sich vorsichtig zwischen die Korallen. "Es ist auch in Ordnung wenn du nicht antwortest", stellt Seonwha klar, ehe er seine Frage stellt, "Warum hast du etwas an? Ich meine, das sieht wirklich schön aus und steht dir ziemlich gut, aber ich habe bisher noch nie einen Meermensch gesehen der Kleidung trägt."

"Mir ist es etwas unangenehm, komplett nackt rum zu schwimmen. Und es schwimmen so oft soviele Teenager rum, die denken, die dürften alles und belästigen einfach", erklärt Faye, findet es wirklich nett, dass Seonwha fragt und nicht einen blöden Kommentar von sich gibt, "Und danke, ich habe es selber passend geschnitten und genäht."

"Sieht wirklich schön aus. Ich bin nicht oft in den Ortschaften hier, lieber in Riffen und beobachte die Tiere", erzählt Seonwha, "Das letzte mal vor einem Jahr, gegen ende vom Sommer, weil ich dann wieder Schule hatte."

My Mermaid 2Where stories live. Discover now