Kapitel 21 ~ Planänderung

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Jessicas pov.

Ich bemerkte, dass Ahsoka erst wieder richtig bei sich war als wir wieder über dem Festland flogen. Den ganzen Flug über hat sie still aufs Wasser oder in die Ferne gestarrt. Eigentlich wollte ich ein Gespräch mit ihr anfangen, aber ich brachte es letzten Endes nicht übers Herz sie aus ihren Gedanken zu reißen. Ihr setzt die ganze Situation mehr aus als mir. Daran hab ich mich gewöhnt, ich bin nur froh, dass sie nicht wie andere anfängt extra zu weinen wenn andere in der Nähe sind oder extra ein leidendes Gesicht aufzieht nur um Mitleid oder Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihr fällt es wirklich schwer, und das bemerkte man selbst, wenn man sie nicht kannte.

Natürlich sind Tränen auch ein Zeichen von Stärke, denn wenn du vor jemandem weinst, dann zeigst du eine Schwäche. Aber es gibt immer zwei Seiten einer Medaille, die die es ernst meinen und die die es für Aufmerksamkeit tun.

Auf der einen Seite schämte ich mich für meine Gedanken, aber ich werde jedesmal sauer wenn ich jemanden sehe, der Tränen usw. einsetzt um Aufmerksamkeit oder Unterstützung zu bekommen. Es ist ein Teil von mir den ich verdamme. Vorallem bei den meisten Gleichaltrigen komm ich nicht klar. Im Jedi Orden und auch jetzt hier auf Starfields.

Falls es einer meiner Freunde ist und ich weiß was er durchmacht ist es etwas anderes. Da bin ich immer eine Schulter zum ausweinen. Aber sobald es jemandem nur um die Anerkennung oder Mitleid geht, prallt es an mir ab.

Seit klein auf wurde mir von anderen Jünglingen beigebracht, dass ich nie eine Schwäche zeigen durfte. Tat ich es, wurde es doppelt so schlimm.

Ich hasse diesen Teil an mir immer noch und wünschte ich könnte es abstellen, aber es geht nicht.

Egal wie lange ein Verat, oder eine psychische Verletzung alt ist. Manche Wunden sind einfach tiefer und hinterlassen selbst nach Jahren Narben, die reißen können.

Narben sind nichts wofür man sich schämen sollte. Sie zeigen wo man war und das man diese Situation gemeistert hat und stärker wurde dadurch. Auch wenn Narben nicht immer sichtbar sind. Körperliche und Physische Schäden sind zwei Paar Schuh.

Ahsoka ist mir aber wichtiger als mein innerer Monolog. Sie macht sehr viel durch, aber weil sie nunmal von Jedis aufgezogen wurde kapselt sie sich von uns und auch von sich selbst automatisch ab. Keine Gefühle egal was passiert. Hass, Liebe, Angst und Trauer sind alles Emotionen die sie verdrängt hatte und jetzt erst richtig entdeckt. Starfields wäre der richtige Ort um sich selbst zu finden. Wir sollten nicht wieder auf die Schlachtfelder zurück. Nicht in unserem Alter.

Ich war 16 als die Klonkriege anfingen und musste schon kämpfen mit dem Motto 'Friss oder stirb'. Aber Ahsoka und Cate waren gerade mal 14. Und wenn es für mich mit zwei Jahren Altersunterschied schon belastend war, wie war es für die zwei? Jede Schlacht starben uns nahe stehende Klone. Für uns waren sie keine Nummern, sie waren und sind Menschen mit Gefühlen.

Aber zurück zu Ahsoka, ich kannte sie eigentlich gut, aber warum sie Anakin auf einmal mied war mir ein absolutes Rätsel. Nie hatte sie ihn so behandelt. Er war immer mehr als ihr Meister, er war ihr Freund. Es war nur eine Ahnung aber ich fühlte, dass sie sich auch mir gegenüber distanzierte. Nicht so sehr wie bei Skywalker, aber spürbar für mich.

Ich hatte keine Ahnung was sie hatte. Vielleicht hatte ich etwas gemacht mit dem sie nicht einverstanden war, aber normalerweise redeten wir dann darüber. Ich beschloss sie erstmal in Ruhe zu lassen, viel ausrichten konnte ich eh nicht.

Vor uns kam schon das Senatsgebäude in Sicht, wir vermuteten meine und Ahsokas Eltern dort, weil sie alle vier praktisch mit ihrer Arbeit verheiratet waren. Und sie sich zuhause zu oft über den Weg liefen.

𝓣𝓱𝓮 𝓭𝓻𝓪𝓰𝓸𝓷 𝓼𝓮𝓬𝓻𝓮𝓽Where stories live. Discover now