Prolog

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*~*~*~Feuerteufel~*~*~*

Die Musik dröhnt in meinen Ohren und der Bass lässt meinen Körper vibrieren. Rhythmisch bewege ich mich zur Musik, dabei lasse ich meinen Blick schweifen, über die anderen Anwesenden auf der Tanzfläche dieser Bar. Ich bin auf der Jagd nach meinem Abenteuer für diese Nacht. Wer wird es sein? Wer wird mir heute in die Falle tapsen?

Noch bevor ich mein Opfer gefunden habe, spüre ich einen Blick auf mir ruhen. Schüchtern und doch neugierig, versessen darauf, dass ich es bemerke, dass ich ihn bemerke. Und das tue ich. Prüfend suche ich mit meinen Augen die Umgebung ab, dann entdecke ich ihn. Einen jungen Mann, so um die zwanzig Jahre, zierlich, einen guten Kopf kleiner als ich, braune verstrubbelte Haare, ebenfalls braune Augen, wie die eines jungen Rehs sehen sie mich an. Leicht verschreckt, aber doch neugierig, wer ich bin, was ich mache.

Der Kleine ist ganz mein Typ und ein leichtes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Aber nur kurz, schließlich will ich ihn ja nicht verschrecken. Daher wird aus dem Grinsen ein freundliches, aufmunterndes Lächeln. Ich weiß, dass ich dadurch einen sympathischen Eindruck mache. Und genau das ist auch mein Ziel. Immerhin soll er mir ja auch vertrauen. Damit er mich mit zu sich nimmt, mit zu sich nach Hause.

Langsam, dennoch zielstrebig gehe ich auf ihn zu. Er ist ebenfalls auf der Tanzfläche, bewegt sich zur Musik, lässt mich dabei aber nicht aus den Augen. Gut so.

Bei ihm angekommen, lege ich meine Arme um ihn und ziehe ihn an meinen Körper, so dass sein Rücken an meiner Brust gedrückt ist. Eine Weile tanzen wir so, bis er sich in meiner Umarmung dreht, seine Arme um meinen Hals schlingt und sich noch mehr an mich drückt, sich dabei an mir reibt. Oh ja. Genau so mag ich das. Er soll nur nicht aufhören. Genau das sag ich ihm auch, in dem ich mich zu ihm runter beuge und in sein Ohr flüstere. Oder besser gesagt schreie, doch bei dieser Lautstärke der Musik, wirkt es eher wie flüstern.

Er kichert leicht, macht aber, was ich verlange. Hmm. Ich liebe es, wenn sie so folgsam sind.

Eine seiner Hände wandert dabei in mein lockiges schwarzes Haar, hält meinen Kopf nah an seinem und versiegelt meine Lippen mit den Seinigen. Der Kuss ist sanft, schüchtern, fragend. Und nur zu gerne gebe ich ihm eine Antwort, in dem ich den Kuss erwidere und intensiviere. Es dauert nicht lange, da vergessen wir das Tanzen, stehen aber weiterhin Mitten auf der Tanzfläche und liefern uns ein wildes Zungenduell. Dieses lösen wir nach einer Weile, schwer atmend und ich beobachte, wie er sich genüsslich über die Lippen leckt, während er mir in die eisblauen Augen sieht.

"Wie wäre es, wenn wir woanders hingehen? Wo es ruhiger ist und wir allein?", frage ich ihn, laut genug, um die Musik zu übertönen. Er nickt nur und ich führe ihn von der Tanzfläche und hinaus aus der Bar, wo uns die frische September Nachtluft umhüllt.

"Wohin?", erkundigt er sich, sieht mich dabei neugierig und aufgeregt an.

"Zu dir? Falls es möglich ist.", schlage ich vor. Er überlegt eine Weile, mustert mich dabei unschlüssig. Ich hoffe nur, dass er jetzt nicht den Schwanz einzieht, weil ihm plötzlich einfällt, keine Fremden mitzunehmen oder mit ihnen mitzugehen. Das würde nur meine Abendplanung ruinieren. Oder verzögern, weil ich mir dann Jemand anderen suchen muss.

"Ich kenne nicht mal deinen Namen.", fällt ihm auf. Und auch, wenn ich nicht weiß, was das mit meinem Vorschlag zu tun hat, tue ich ihm den Gefallen.

"Luca", stelle ich mich vor. Natürlich ist das ein falscher Name. Warum sollte ich ihm auch meinen echten nennen? Nicht das es ihm nach dieser Nacht etwas bringen würde, diesen zu wissen. Aber dennoch. Es geht ihn nichts an.

Damit er allerdings nicht glaubt, dass ich mich nicht weiter, als für seinen Körper, für ihn interessiere, erkundige ich mich ebenfalls: "Und wie ist dein Name?"

Tödliche LeidenschaftWhere stories live. Discover now