Kapitel 3

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Circa eine Woche später sitzen wir mit unserem Verdächtigen wieder im Vernehmungsraum. Unsere Vorgesetzten hatten meinem Plan wirklich zugestimmt. Auch meinten sie, dass die Beweise dafür ausreichen würden, Tobien Garcia ein paar Tage bei uns in einer Zelle zu lassen.

"Entlassen sie mich jetzt endlich? Immerhin bin ich unschuldig!", kommt, kaum dass wir uns hingesetzt und die Tür geschlossen haben, von dem D.J.

"Nein!", entgegnet Patrik ruhig, während er in einigen Unterlagen blättert.

"Wie? Nein?"

"Halt 'nein'.", wieder mein Partner der redet, ohne den Anderen eines Blickes zu würdigen. Daraufhin sieht Mr. Garcia zu mir, fragend und leicht verzweifelt.

"Was soll das? Ich bin unschuldig."

"Leider konnten wir dies nicht bestätigen. Unseren Täter, den wir suchen und dessen Beschreibung genau auf sie passt, mal ganz davon abgesehen, dass sie an den Tattagen in der Nähe der jeweiligen Opfer waren und kein Alibi für die Tatzeiten vorlegen können, was sie nur noch verdächtiger macht, mordet in einem Zeitfenster von drei bis vier Tagen. Sie befinden sich nun seit 8 Tage bei uns in Untersuchungshaft. Und raten sie mal. Seit dieser Zeit gab es kein weiteres Opfer unseres gesuchten Täters.", erkläre ich nun unserem Verdächtigem.

"Zufall! Das ist alles nur Zufall! Wahrscheinlich weiß euer Täter dies, dass ihr einen Verdächtigen in Untersuchungshaft habt und hat sich deswegen zurück gehalten.", versucht es Mr. Garcia nun auf diese Weise.

"Und woher soll dieser es wissen? Nicht mal die Presse weiß, dass wir einen Verdächtigen in Untersuchungshaft haben. Selbst unsere Kollegen wissen es nicht. Nur wir Beide hier und unser Boss." So wie noch zwei weitere Kollegen, aber dass muss er ja nicht wissen. "Und von uns hat keiner etwas nach Außen getragen, so dass es der Täter hätte herausfinden können."

"Vielleicht lässt er sich diesmal mehr Zeit?", meint nun unser Verdächtiger.

"Das passt nicht auf sein Täterprofil.", gebe ich nun mürrisch zurück. Wieso gibt er es nicht einfach zu?

"Hören sie zu! Alle Beweise deuten darauf hin, dass sie unser Täter sind. Wieso gestehen sie nicht einfach? Das wäre für alle Beteiligten das Beste und würde die Sache hier verkürzen. Außerdem wirkt sich ein Geständnis bei der Verurteilung zu ihren Gunsten aus. Dass heißt, sie bekommen, anstatt die Todesstrafe nur Lebenslänglich.", mischt sich nun auch wieder Patrik mit ein.

"Warum sollte ich etwas gestehen, was ich nicht getan habe?", erkundigt sich Mr. Garcia verzweifelt. Genauso ist auch sein Blick, mit denen er uns ansieht. Irgendwie tut er mir Leid. Doch da alles darauf hinweist, dass er unser Täter ist, verdränge ich dieses Gefühl wieder. Für einen Massenmörder sollte man kein Mitgefühl haben.

"Wie schon gesagt, bisher weisen alle Beweise darauf hin, dass sie es doch getan haben.", ergreift Patrik wieder das Wort und ergänzt noch: "Aber wie sie wollen. Das können sie in ein paar Tagen mit dem Richter ausdiskutieren. Jetzt geht es erstmal wieder zurück in ihre Zelle, wenn sie uns nichts weiter zu sagen haben."

"Sie haben den Falschen! Ich habe noch nie Jemanden getötet!", kommt es wieder verzweifelt von unserem Verdächtigen. So kommen wir hier nicht weiter. Patrik scheint es genauso zu sehen, weswegen er die Tür öffnet und den, vor dem Raum wartenden Kollegen bittet, Mr. Garcia zurück in seine Zelle zu bringen. Dieser beteuert noch mal, als er aus dem Raum geführt wird, dass er unschuldig sei.

"Was wenn er es wirklich ist? Unschuldig.", überlege ich laut und sehe dabei fragend zu Patrik. Dieser erwidert nachdenklich meinen Blick, ehe er mit den Schultern zuckt und meint: "Das liegt nun nicht mehr an uns, dass festzustellen. Ob er schuldig ist oder nicht, müssen jetzt die Geschworenen und der Richter entscheiden."

Tödliche LeidenschaftOù les histoires vivent. Découvrez maintenant