Kapitel 1

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*~*~*~Liam~*~*~*

Es ist Mittwoch, 05:49 Uhr und ich befinde mich in eines der Polizeireviere unserer Stadt. In einer Hand halte ich einen Becher frisch gebrühten Kaffee, die andere stütze ich neben mir auf den Tisch, auf den ich sitze, ab. Mein Blick haftet dabei auf dem Board, an dem wir alle bisherigen Indizien des zu bearbeitenden Falles angebracht haben. Abschätzend begutachte ich die Bilder, die den Tatort, das Opfer und die gefundenen Beweise zeigen. Von den Beweisen gibt es nicht viel, da das meiste am Tatort, eine kleine Wohnung, verbrannt ist. Okay... Eigentlich gibt es gar keine Beweise, jedenfalls nichts, was uns nützen könnte, den Täter zu identifizieren.

"Schon wieder ein neues Opfer?", ertönt eine tiefe Stimme hinter mir und ohne mich um zu drehen nicke ich bestätigend.

"Na. Ausgeschlafen?", erkundige ich mich noch und lausche dem kurzen ironisch klingenden Lachen.

"Nein! Du hast mich ja geweckt.", kommt es als Antwort und nun drehe ich mich doch um, sehe meinen Partner Schulterzuckend an.

"Warum soll ich denn auch alleine an dem Fall arbeiten? Immerhin ist es auch deiner, wir sind Partner und sollten den zusammen lösen."

"Wieso sagst du nicht einfach, dass du meine Hilfe brauchst, weil du selber nicht weiterkommst?" Manchmal kann Patrik, mein Partner, wirklich arrogant sein. Dabei kommt er an dem Fall genauso wenig weiter, wie ich. Immerhin arbeiten wir schon einige Wochen daran, diesen Irren zu schnappen. Und nun haben wir schon das vierte Opfer, in zwei Wochen.

"Ist das wieder unser Feuerteufel gewesen?", erkundigt er sich, nachdem er eine Weile auf das Board geschaut hat.

"Ja. Jedenfalls gehe ich davon aus. Es ist dieselbe Vorgehensweise, wie die letzen Male."

"Und lass mich raten. Wie die letzten Male, hat er keine Spuren hinterlassen, mit denen wir seine Identität ausfindig machen können?"

"Genau." Frustriert kommt mir dieses Wort über die Lippen, drehe mich dann wieder um, sehe nun ebenfalls wieder auf das Board.

"Wer ist diesmal das Opfer?", möchte mein Partner wissen.

"Ein junger Modedesigner, in der Ausbildung. Sein Name: Dennis Mortima, 21 Jahre, Single, Lebt alleine."

"Verwandte? Freunde?"

"Eltern leben in einem winzigen Dorf, er ist allein hier in die Großstadt gezogen. Freunde hat er hier noch keine."

"Und wird auch keine mehr bekommen." Über diese Aussage kann ich nur meine Augen verdrehen. Manchmal hat Patrik schon einen seltsamen Humor.

"Wer hat den Mord gemeldet?", möchte er nun weiter wissen.

"Niemand. Es wurde der Brand gemeldet. Circa 02:03 Uhr in der Nacht rief eine Frau bei der Feuerwehr an, sie war ganz aufgelöst, immerhin wohnt sie auch in dem Mehrfamilienhaus. Sie war auf den Weg zur Arbeit, als ihr das Feuer in dieser Wohnung auffiel. Sie hat zufällig nach oben geschaut, warum weiß sie nicht mehr. Und nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte und endlich in die Wohnung konnte, fand man den jungen Mann, oder besser gesagt seine verkohlte Leiche."

"Wie kommt man darauf, dass es unser Feuerteufel war und kein Unfall?"

"Unser Gerichtsmediziner hat Spuren an der Leiche gefunden, die darauf hindeuten, dass dieser kurz zuvor Sex hatte, außerdem schien sein Hals zusammengedrückt worden zu sein. Es gab auch Indizien, die auf einen Erstickungstod hindeuten."

"Also Dinge, die darauf weisen, dass es sich um unseren Serienmörder handelt." Ja. Mittlerweile dürfen wir ihn so bezeichnen. Vier Morde sind genug, um ihn als Serientäter abzustempeln.

Tödliche LeidenschaftWhere stories live. Discover now