prämenstruelles Syndrom

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Nachdem wir alles im Kofferraum verstaut hatten fuhren wir Richtung Heimat. Heute konnte ich mich nochmal ganz und gar um Riki kümmern, denn Morgen würde Theo Leni wieder zu uns bringen. Riki schlief die meisten Zeit der Fahrt. Das war perfekt, so konnte ich in Ruhe die letzten Tage nachfühlen. Zuhause angekommen verfrachtete ich Riki erstmal ins Bett, so lag er mir wenigstens nicht im Wege rum.

Als ich endlich alle Klamotten in der Waschmaschine oder im Schrank verstaut hatte, setzte ich mich auf die Couch und checkte meine Handy. Ich schrieb eine Nachricht an Chris. *Hi Chris, weiß noch nicht ob es klappt am We, Riki ist krank. Melde mich im Laufe der Woche nochmal.* Kurze Zeit später kam direkt seine Antwort. *Alles klar, brauchst du spezielle Medizin ?;-)))))* Ich musste schmunzeln. *Nein, ich denke, das wird nicht notwendig sein, melde mich. Bis dann*

Glücklicherweise ging es Riki am nächsten Tag etwas besser, Theo brachte Leni , natürlich nicht, ohne mich zu beauftragen gut auf den "armen" Riki aufzupassen. Er hatte glücklicherweise nicht mehr so hohes Fieber. war aber noch ziemlich platt. Theo sah die Sache sehr 'realistisch' und empfahl, Riki ins Exil zu schicken, damit er Leni nicht ansteckte. Ich stutze, was er damit meinte. "Na euer Gästezimmer." sagte er und wir mussten beide lachen. "Aha und als Krankenschwester empfehle ich 3 Mahlzeiten am Tag. Morgens Omelett, Mittags Pfannkuchen und Abends Pizza." "Und das soll helfen?" fragte Theo etwas irritiert. "Nein, passt aber alles unter der Tür durch." Jetzt war der Lacher auf meiner Seite. "Die paar Tage im Kurhotel taten dir anscheinend wirklich gut, Feli. Das freut mich sehr. Beim nächsten Mal klappts auch länger. " Mit diesen Worten nahm er mich väterlich in den Arm. "Wenn du was brauchst, melde dich." Dann war er auch schon weg.

# Gott sei Dank geht es mir heute wieder gut. Heute ist Wochenende und das Wetter soll ja auch nochmal richtig sommerlich schön werden. Vielleicht sollten wir mal in den Zoo gehen, sinnierte ich vor mich hin. Aus dem Wohnzimmer hörte ich Leni quicken. Ich tapste barfuß vom Gästezimmer in die Küche. "Guten Morgen meine Süßen. Erst musste Leni mit einer riesen Knuddelrunde dran glauben und dann Feli. "Aua, lass das, Riki." fauchte mich Feli an. "Was ist los, mein Schatz?" fragte ich überfreundlich. Meine Laune war einfach zu gut für schlechte Stimmung. "Nix is los. Ich muss gleich nochmal zur Drogerie" sagte sie. "Aha, brauchen wir neue Windeln? "wollte ich wissen. "Nein." Uuuuuhhhhh, was war der denn für eine Laus über die Leber gelaufen? Ich zog sie in meine Arme und drückte sie an mich. "Was ist los, Schatz?" fragte ich nun deutlich versöhnlicher. "Ach nix, ich glaube ich bekomme meine Tage und wir haben keine Tampons mehr, ich will aber vorbereitet sein." Aha, daher weht der Wind. "Ok. Soll ich dir welche kaufen? Du hast dich die ganze letzten Tage ganz allein um Leni gekümmert, dann könntest du dich jetzt mal ausruhen." bot ich an. "Quatsch, das schaffe ich schon noch." giftete sie mir entgegen. "Warum denkst du denn, dass du deine Tage bekommen wirst?" Etwas versöhnlicher antwortete sie: "Fühlt sich einfach so an. Ich will auf jeden Fall vorbereitet sein." "Na dann hol welche, ich bleibe bei Leni. " Damit entließ ich sie aus meiner Umarmung und sie verschwand im Flur. Kurze Zeit später fiel die Tür ins Schloss. #

Oh man, hoffentlich würden die scheiß Tage bald eintreten...Oder lieber doch nicht? Wäre wirklich unpraktisch wenn ich später zu Chris gehen wollen würde....Apropos...da muss ich Riki noch fragen, ob er Leni nehmen kann. Wenn ich zu Hause bin, muss ich mir erstmal eine Buscopan reinziehen. Oder besser gleich Novalgin. Diese Krämpfe sind langsam nicht mehr lustig. Zudem hab ich Kopfschmerzen und Durchfall hatte ich heute auch schon. Scheiße, hoffentlich bekomme ich keine Migräne oder hab mich bei Riki angesteckt. Das hätte mir jetzt noch gefehlt. Auf dem Rückweg von der Drogerie setzten schon leichte Schweißperlen ein, weil ich wirklich, wirklich, wirklich dringend zur Toilette musste. Heute schon zum x-ten mal. Mein Hintern ist vom Abwischen schon ganz wund. Zuhause angekommen schloss ich hastig auf und flitze direkt zur Toilette. Puh, das war knapp. Erleichternd atmete ich auf. Als ich das Badezimmer verlies, stand Riki mit schwarzen Shirt und Jeans, barfuß mit überkreuzten Beinen an die Küchenzeile gelehnt und biss gerade in einen Ampel. "Na, das war aber dringend." amüsierte er sich. " Ja, ja, lach du nur, wenn du mich angesteckt hast...." drohend wedelte ich mit meinem Zeigefinger. Riki grinste nur. Er war ja zu süß. "Du Schatz, ich will heute Abend zu einer Einweihungsfeier...Kannst du auf Leni aufpassen? Um Acht gehts los." "Ja klar, wenn du nicht wieder Volleyball in der prallen Sonne spielst" feixte Riki, woraufhin ich ihn spielerisch gegen den Arm boxte. Arggg, da meldete sich wieder mein Unterbauch. Puh, das tat ganz schön weh. Ich durchsuchte unsere Kramschublade, nach einer geeigneten Tablette. Hier findet man aber auch wirklich nichts. Ich sollte mir vornehmen hier mal Ordnung zu schaffen. Von hinten griff ein breiter Arm an mir vorbei und holte gezielt den Buscopan Blister heraus. "Hier, das hast du doch gesucht." sagte Riki. "Danke" sagte ich und drückte mir gleich 2 aus dem Blister. Als ich weiter suchend nach Novalgin oder Ähnlichem in der Schublade rum hantierte fragte Riki "Was suchst du denn noch?" "Ich hab noch Kopfschmerzen, ich brauch noch Novalgin oder sowas." In der Hoffnung, Riki würde auch diese Tabletten mit einem Handgriff finden, verfolgte ich seine Hände erneut wie sie von hinten an mir vorbei griffen. Ganz langsam schob er die Schublade zu. "Hey, was soll das?" moserte ich rum. "Ruh dich aus und lass erstmal die Buscopan wirken. Ich mach dir einen Tee. Novalgin ist jetzt nicht das Richtige für dich wenn du deine Tage bekommst." Na Prima, Arztmodus ist an. Das ging schnell.


Vertrau mir, sonst tut's wehWo Geschichten leben. Entdecke jetzt