4-Das Gespräch

202 12 0
                                    

------------------------------------------------------
„Wörter, leer wie der Wind, bleiben lieber ungesagt."
------------------------------------------------------
Erzähler P.o.V

Nachdem Lucienne dem Traumkönig kurz und knapp alles wichtige schildert, ist dieser fassungslos. Dream hat sich inzwischen auf eine der vielen Stufen gesetzt, um ihr richtig zuhören zu können. Mit so einer Aussage aber, hat er überhaupt nicht gerechnet. Es ist totenstill im Saal und nur Dreams Gedanken spielen im jetzigen Moment eine Rolle.

Er überlegt stark wie das alles passieren kann und wie alles zusammenhängt aber er kann drauf einfach keine Antwort finden. Ein Gedanke jedoch schleicht sich in seinen Hinterkopf und dieser gefällt ihm gar nicht. Ruckartig erhebt er sich und dreht sich zu den Buntglasfenstern hinter seinem Thron.

Die einzelnen Glasteile formen sich nun alle samt zu Bildern und offenbaren ihm bekannte Gesichter. Darauf zu sehen sind Träume, die in der Zeit von Dreams Abwesenheit abtrünnig geworden sind und nun nicht mehr auf seinen Befehl den Weg zurück in sein Reich finden. Einer davon ist am gefährlichsten aber jetzt schon alle Register zu ziehen wäre dumm, denn Dream weiß nicht, ob es sich wirklich um ihn handelt.

Lucienne blickt etwas entrüstet auf die Glasfenster: > Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass.....der Korinther.....etwas damit zu tun hat. < Dream dreht sich mit einem angespannten Blick zu ihr um: > Ich weiß es nicht Lucienne. Der Korinther ist ein unberechenbarer Albtraum und ich muss ihm sein Handwerk legen. Bevor ich das jedoch tue, muss ich erst mit Maya darüber sprechen...<

> Aber, was ist mit der zweiten Präsenz, My Lord? Wer soll das sein? < Dream richtet seinen Blick zurück an die Fenster: > Ich weiß es nicht Lucienne....ich muss Maya finden, also weißt du wo sie ist? <
> Nicht genau, My Lord. Ich weiß nur, das sie auf keinen Fall im Schloss ist. Ich habe sie vor eurer Ankunft hinaus geschickt, um sich ablenken zu können und ich glaube sie hat ihre Kette verwendet. <
Dream nickt ihr zu und geht die Treppen wieder herunter: > Dann weiß ich genau, wo sie ist. Vielen Dank für die Information, Lucienne. Du kannst dich jetzt wieder auf deine Arbeit konzentrieren. Falls ich noch etwas benötige werde ich dir Bescheid geben. <
Lucienne nickt und verbeugt sich gleich danach, um sich dann sofort wieder auf den Weg in die Bibliothek zu machen.
Dream begibt sich nach Fiddler's Green.

Maya P.o.V

Ich bin jetzt bei der Mitte des Buches angekommen aber trotzdem bekomme ich alles nur halb mit. Ich muss die ganze Zeit an diesen abscheulichen Traum denken. Ich verstehe einfach immer noch nicht wieso ich ständig immer wieder das Gleiche träume und es mir danach schlecht geht. Vor allem verstehe ich einfach nicht die Bedeutung. Wer fasst an meine Schulter und wem verdammt renne ich hinterher und was sucht ein Rabe zwischen all dem? Das ergibt alles keinen Sinn.

Ich fange unbeabsichtigt an laut zu denken: > Wie soll ich ihm das denn nur erklären? Kann er mir überhaupt helfen? <
> Ich bin mir sicher, dass unser Lord das kann. <, höre ich den Raben sagen der plötzlich über mir fliegt. Ich rappele mich auf und setze mich in einen Schneidersitz: > Wer bist du denn? <, frage ich als dieser eine kleine Bruchlandung in meinen Schoß macht.

> Sein Name ist Oliver. < Ich realisiere wer das zu mir gesagt hat und hebe meinen Blick. Dream steht vor mir, wie immer ganz in schwarz gekleidet und mit den Händen in seinen Manteltaschen. In seinen leuchtend blau-grauen Augen, die jetzt nicht mehr so düster wirken, wie bei unserem ersten Treffen erkenne ich ein wenig Furcht. Seine Art wie er wirkt, wenn er so dasteht zeigt aber das Gegenteil. Dream sieht bestimmt aus.

Der Vogel rückt von mir ab, entschuldigt sich und fliegt dann davon.
> Hallo, Dream. Es ist schön dich wiederzusehen. < Ich versuche mir ein Lächeln aufzudrücken aber das funktioniert eher weniger gut.
> Du wolltest mit mir reden, Maya. Ich weiß was passiert ist. Lucienne hat mir die Situation um dich kurz erklärt aber ich möchte es noch ein Mal von dir selbst hören. Sag mir, was los ist. <

Irgendwie klingt die Aussage fordernd und drückend. So was kann ich aber nicht leiden und setze einen beleidigten Blick auf: > Du bist manchmal ein wenig unhöflich, König der Träume. Ich sage dir, dass ich es schön finde dich wiederzusehen aber du sagst überhaupt nichts dazu, sondern setzt mich gleich unter Druck! < Ich ziehe meine Beine an meinen Körper, mache mich ganz klein und wende meine Augen von seinen ab. Tja, ein Statement und so zeige ich es eben.

Dream antwortet nicht darauf, sondern setzt sich einfach auch auf den Rasen, überkreuzt seine Beine und stützt sich mit seinen Händen hinter seinem Rücken ab. Er richtet seinen Blick in den Himmel und zeigt dann kurz auf eine Wolke: > Siehst du sie? Sie sieht aus wie kleiner Drache. < Ich schaue hinauf: > Auf keinen Fall, das sieht aus wie ein Einhorn. <
Dream gibt ein kleines herzhaftes Lachen von sich und schaut mich dann an: > Du musst dich auch immer mit mir streiten oder? <

Ich kann nicht anders als zu lächeln aber diesmal aus vollem Herzen. Es ist schön Dream lachen zu sehen, denn das geschieht wirklich nur selten und solche Momente genieße ich am meisten. Es ist mir oft peinlich zu lachen wenn er es nicht tut, denn dann stehe ich da, wie der größte Idiot und ich bin davon überzeugt, dass er sich oft das Lachen mit Absicht verkneift. Nur damit er dann Lucienne davon erzählen kann, wie ich manchmal übertreibe.

Am liebsten würde ich jetzt einfach in seine Arme fallen und ihm alles erzählen aber.....ich weiß nicht was es ist.....
Er scheint immer noch darauf zu warten, dass ich ihm endlich von meinem Traum erzähle. Also stehe ich auf, nehme mein Buch, nicke ihm zu und mache ihm dann damit deutlich ein paar Schritte mit mir zu laufen.

Dream fackelt nicht lange und steht wieder auf. Ganz nah bei einander laufen wir jetzt in Richtung eines kleinen Hügels mit einem großen Baum darauf. Erst nach ein paar Minuten kann ich mich dazu zwingen zu reden: > Ich denke du weißt schon, was in meinem Traum passiert, Dream. < Er nickt stumm.

> Ich verstehe diesen Traum einfach nicht. Und was mich am meisten beunruhigt, ist die Tatsache, dass ich jedesmal wenn ich wieder aufwache Schmerzen habe und oder verletzt bin. <
Wir sind schon längst bei dem Baum angekommen, als ich noch ein paar Details erzähle. Dream nimmt plötzlich meine Hand, hält aber einen gewissen Abstand zu mir. Seine ist ganz warm, gar nicht so, wie ich sie mir sonst immer vorgestellt habe. Ich höre auf zu reden und schaue nur auf unsere beiden Hände.....
------------------------------------------------------
„Nähe ist keine Frage der Entfernung."
------------------------------------------------------

Sandman, the King of Dreams 2 (FF-Netflix Serie)Where stories live. Discover now